Angstmädchen
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die junge Koreanerin Malin wurde als viermonatiger Säugling von einem schwedischen Ehepaar adoptiert und fühlt sich ganz und gar als Schwedin. Allerdings lässt sich ihre Abstammung durch ihr Aussehen nicht verleugnen¸ und sie leidet manchmal darunter. Mit 19 Jahren zieht sie endlich in das lang ersehnte Studentenwohnheim und freut sich auf das WG-Leben. Ihre Mitbewohner reagieren zuerst etwas bestürzt auf Malin¸ nehmen sie dann aber freundlich auf. Malin erfährt dann aber recht schnell dass sich ausgerechnet in ihrem Zimmer vor gerade einmal einer Woche die junge¸ ebenfalls Koreanerin¸Yuko das Leben genommen hat. Malin ist natürlich bestürzt. Sie hatte von Anfang an ein beklemmendes Gefühl in dem Zimmer und als sich mehrere unheimliche Vorfälle häufen¸ kann sie es nicht mehr leugnen¸ dass es dort spukt. Zuerst wird sie von ihren Mitbewohner natürlich belächelt. Aber der Spuk dehnt sich nun auch auf die Gemeinschaftsküche und die anderen fünf WG Zimmer aus. Die sechs jungen Leute nehmen dies zuerst noch als ein Abenteuer gegen das es zu kämpfen gilt. Dass sie sich damit alle in Lebensgefahr begeben sehen sie erst als es schon zu spät ist. Und Yuko scheint keine Gnade zu kennen.
Mich hat das Buch von der ersten Seite an fasziniert. Die Autorin schafft es vorzüglich den Leser sofort in seinen Bann zu ziehen. Geschrieben ist es aus Sicht der jungen Malin¸ die hoch oben auf dem Dach¸ auf dem sie steht und sich hinunter stürzen will¸ noch einmal die Ereignisse Revue passieren lässt. Einmal angefangen zu lesen konnte ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen. Es wurde auf nicht einer einzigen Seite langweilig und ich war sehr gespannt auf das Ende. Nicht ganz verstanden habe ich¸ dass auf der Titelseite des Buches blonde lockige Haare zu sehen sind¸ handelt es sich doch in dem Buch immer wieder um schwarze Haare die überall auftauchen wo sie spukt. Im Original heißt das Buch Yuko¸ diesen Titel hätte ich auch passender gefunden. Sehr interessant fand ich dagegen¸ dass die Geschichte Anfang der Neunzigerjahre spielt. Handy und Internet gibt es noch nicht und die Kontaktaufnahmen durch Yuko am Festnetztelefon sorgen für weitere Momente der Gänsehaut. Ich hoffe das ich bald wieder ein Buch der Autorin in die Finger bekommen und es genauso verschlingen werde wie Angst Mädchen.
Susanne Giesecke
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355