Anedena 1: Der Sohn des Himmels
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Sohn des Himmels
Der Morgen bricht langsam an. Krieger stehen Wache und hunderte Feuer glühen hell in der Nacht. Mit Anbruch des Tages soll die belagerte Stadt fallen. Alles ist bereit. Der Befehl erfolgt und die ersten Angriffswellen starten gegen die befestigte Stadt. Doch es kommt überraschend anders für den Befehlshaber. Motun will die Stadt seiner Jugend erobern. Und dann kommen die Räte der Stadt im Büssergewand. Unter dem Joch von den Bürgern der Stadt herausgejagt¸ damit die Stadt nicht dem Erdboden gleich gemacht wird.
Damit wäre die Erzählung zu Ende¸ doch Martin beginnt mit einem Rückblick und die Leser erfahren¸ was es mit der Eroberung von Chara-Choto auf sich hat.
Jenseits des Rabio
Gneve Vipina ist schlechter Laune. Seit Wochen ist er mit einer Legion Männer unterwegs. Ohne Grund¸ wie er meint. Er wird schnell eines besseren belehrt¸ als er erfährt¸ das sein priviligierter Vorgesetzter eigentlich einen Krieg anzetteln will. Dazu muss der Fluss Rabio überschritten werden. Der Krieg¸ der gegen die Barbaren¸ die Bovari¸ angezettelt wird¸ gerät zu einem Desaster.
Am heiligen Hain
Die Bovari sind in die unterschiedlichsten Sippen und Gruppen unterteilt. Da ist der altmodische Brautraub noch an der Tagesordnung. Das mögen die Bräute aber eher nicht. Und wenn dann dieser Raub stattfindet¸ sind immer die anderen hinter den Räubern her¸ um die Braut zu retten. Manchmal klappt das auch.
Demetrios
Demetrios ist Herrscher und Heerführer¸ Krieger und König. Er versucht seine Herrschaft zu sichern¸ nachdem er in der Thronfolge gegen Brüder und Onkels kämpfen musste. In dieser Erzählung geht es lediglich um Krieg¸ um Kampf und Tod.
Der Inselfürst
Eborax der Inselfürst gibt seinem verstorbenen Vater die letzte Ehre. Danach ist er¸ der Thronfolger bereit¸ für ein neues Leben als Herrscher. Doch ist die Braut¸ die er erwählte nicht die¸ die die Göttin für ihn vorsah.
Das Buch ist eine Sammlung von Kurzgeschichten die sehr unterschiedlich sind. Während die ersten drei Erzählungen noch interessant waren¸ spannend und viel Spielraum für eigene Phantasien boten¸ nahmen die beiden letzten Geschichten der eigenen Phantasie den Wind aus den Segeln. Martin Heller zeigt damit deutlich¸ dass seine Stärken bei den Erzählungen liegen¸ die länger sind. Die kurzen Erzählungen leiden am Mangel der Beschreibungen¸ die seine ersten Erzählungen auszeichnen. Seine Welt ist eine Anlehnung an unsere Erde. Wir finden Mongolen¸ Griechen¸ Römer¸ Barbaren und andere mehr¸ nur mit dem Unterschied¸ dass sie hier anders bezeichnet werden. Aber warum etwas neues erfinden¸ wenn es in der Geschichte der Welt so vieles gibt¸ an dem man anknüpfen kann. Selbst die Götter die auf Erden wandeln¸ wirken nicht fehl am Platz.
Wie schon erwähnt¸ in den langen Erzählungen ist Martin Heller besser als in den kurzen. Das bedeutet jedoch nicht¸ dass die Geschichten unlesbar sind. Im Gegenteil¸ es gibt nette Ideen¸ denen ich gern gefolgt bin. Ich bin mir sicher¸ Martin hätte mit einem Roman grösseren Erfolg.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355