Ich war ziemlich überrascht, als ich entdeckte, dass der neue Band für diese fabelhafte Serie herausgekommen war. Der Autor scheint zu denken, dass es in jedem Teil um eine ganz neue Wendung oder einen neuen Schauplatz gehen muss und jedes Buch fühlt sich wie eine völlig neue Geschichte an. Kazu Kibuishi hat so viele Handlungsstränge aufgegriffen und wieder fallen gelassen, dass ich einfach nicht mehr weiss, was ich von der Serie halten soll. Ich dachte, ich lese eine Geschichte über ein paar Kinder und ihre Mutter und das Erbe des Grossvaters und seine Roboter und vor allem ein geheimnisvolles Amulett. Ich muss zugeben, dass ich bestimmte Charaktere und die grossen Hintergrundgeschichten aus dem vorherigen Band stark vergessen habe, so dass es schwer ist, die Handlung zu verstehen. Und dann ging es um Trellis und seinen Bruder, dann ging es um dies und das, eine Sache nach der anderen. Die Serie heisst Amulett und das Amulett kam in diesem Buch kaum vor. Ich sorge mich um Emily, Nevin, Trellis, ihre Geschichten, ihre Suche, aber es ist manchmal schwer, es zu sehen, es ist so viel los. Es fühlt sich an, als wolle er, dass es so komplex und breit gefächert ist wie ein Roman, mit vielen Nebencharakteren und mehreren Szenen und Blickwinkeln, aber es funktioniert einfach nicht, weil eine Graphic Novel nicht die Zeit hat, so in die Tiefe zu gehen wie ein Roman, also leidet einfach alles. Die andere Frage, die ich habe, ist die nach dem Timing. Es hat acht Jahre gedauert, bis sechs Bücher herauskamen, also sind Kinder, die 8-10 Jahre alt waren, als das erste Buch herauskam, jetzt aus dem Alter heraus, in dem sie die Serie lesen. Wir Erwachsenen geniessen sie immer noch (viele weniger kritisch als ich), aber wie soll das für die Leute funktionieren, an die sie eigentlich gerichtet sind? Ich schätze, je nachdem, wie viele Kazu Kibuishi tatsächlich plant zu schreiben, könnte es für Kinder, die jetzt anfangen, in Ordnung sein. An diesem Punkt habe ich einfach das Gefühl, dass es besser gewesen wäre, eine kürzere, fokussiertere Serie zu schreiben als das, was sich für mich wie eine verwirrende, zerstreute Geschichte anfühlt.