Amokjagd
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Carol ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau¸ die es geschafft hat¸ einen ansehnlichen Wohlstand aufzubauen. Sie ist mit Howard verheiratet¸ einen ausgesprochenen Sadisten. Eine zeitlang genoss sie ihre devote Rolle¸ doch Howard übertrat die Grenze des Freiraums den sie bereit war ihm zuzugestehen. Als er zu weit ging¸ liess sie sich von ihm scheiden. Howard verfolgte sie aber immer wieder und selbst Unterlassungsklagen hielten ihn nicht davon ab.
Carol lernte Lee kennen¸ der mit ihr in die Verfolgung durch Howard einbezogen wurde. Um Howard loszuwerden¸ planen sie das perfekte Verbrechen. Bei einem Spaziergang lauern sie ihm auf und bringen Howard um.
Perfekte Verbrechen sind es nur¸ wenn keine Zeugen auftauchen. Hier kommt Wayne Lock ins Spiel. Zufällig wird er Zeuge des Mordes an Howard. Seine sadistische Neigung kommt durch und er er hofft an dem extasischen Gefühl teilnehmen zu können. Er gedenkt mit Lee und Carol weitere Morde begehen zu können um ebenfalls dieses Gefühl kennen zu lernen. Wayne entführt die beiden und fährt mit ihnen um seinen Heimatort Barstow herum¸ eine gewalttätige Spur hinter sich herziehend.
Wayne tötet wahllos immer wieder Menschen. Er ist der Mörder¸ die Gefangenen gleichzeitig Zuschauer¸ Mittäter und Opfer. Auf seiner Spur die Polizei¸ die von den Morden Kenntnis genommen hat und in ihm einen Serienkiller erkennt.
Jack Ketchum¸ der eigentlich Mayr heisst¸ ist ein unkonventioneller Schriftsteller¸ der bereits zweimal den Bram Stoker Award gewinnen konnte. Der vorliegende Roman wurde im Vergleich zur Erstausgabe von Jack Ketchum leicht überarbeitet. Als Endbetrachtung kann man sagen¸ dass er schon besser geschrieben hat. In den vierzehn Jahren seither konnte er sich weiter entwickeln. In weiteren Romanen wird sich das zeigen. Man muss sie nur in Deutschland veröffentlichen. Die Geschichte ist nicht neu¸ seit damals haben andere Autoren das Thema aufgenommen.
Die Spannung steigt mit jeder Seite im Buch und jeder weiteren Tat¸ die Wayne in seinem Wahn begeht. Trotzdem ist der Roman gut gelungen¸ ich habe ihn gern gelesen¸ da er nichts für "Weicheier" ist. Zwar wirkt die eine oder andere Stelle etwas schwerfällig¸ bleibt aber durchgehend spannend.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355