Amandus Greif Und die Spur der Prinzen
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Bei Frank Bardelles Roman geht es um dem im Titel genannten Amandus Greif¸ seines Zeichens drittklassischer Magier¸ Entschuldigung Magier dritter Klasse. Von seinem Erzmagier Borengar gelinkt und in eine Simulation der Wirklichkeit gefangen gesetzt¸ sollte er aus dem Verkehr gezogen werden. Schnell wird klar¸ Borengar will nichts weniger als die Weltherrschaft¸ beginnt aber freundlicherweise mit dem kleinen Reich des Fürst Vito. Er entführt die beiden Prinzen Jachin und Boaz¸ schiebt Amandus die Tat in die Schuhe. In der Folge ist Vito etwas sauer und übergibt die Macht praktisch dem Erzmagier siebten Grades. Der wiederum ist sehr erstaunt¸ als Amandus Greif plötzlich wieder auftaucht und sich daran macht¸ den Komplott gegen sich aufzudecken und vor allem die Zwillingsprinzen zu finden. In seiner Begleitung finden sich Grauling und Rava. Es beginnt eine wilde Jagd quer durch die Welt. Man trifft die Waldwesen¸ zu denen Rava gehört¸ die Nomaden der grossen Steppe¸ reist mit einem Ballon bis zu den Piratenstädten um auf einer treibenden Ansammlung von Wracks und Treibgut die beiden Prinzen zu finden.
Frank Bardelle hat in seinem Roman ein paar Fehler¸ die mir sofort auffielen. Als Erzmagier bringe ich meine Gegner gleich um¸ weil sie mir dann nicht mehr in die Quere kommen können. Amandus entweder in der anderen Wirklichkeit oder spätestens als er im Kerker sass. Die beiden Prinzen hätte ich nicht irgendwohin geschickt (zudem völlig ohne Sinn)¸ oder an der Stelle¸ als der Magier in den Gedanken eines Mannes liest¸ hätte er gewusst¸ wohin seine Gegner geflohen sind ... Und einiges mehr. Aber wie heisst es so schön¸ der Weg ist das Ziel. Die Reise von Amandus und seine Begleiter ist dafür sehr humorvoll und mit vielen Anspielungen versehen¸ etwa einer Eibenkiste¸ die ständig zu ihrem Besitzer zurück kommt¸ wenn sie mal wieder gestohlen wurde (siehe die berühmten SCHEIBENWELT-Romane) oder eine Kneipe mit dem Namen DER GOLDENE KOMPASS und anderes mehr. Dies aufzuzählen würde den Spass am Lesen verderben. Aus diesem Grund verzichte ich darauf. Der Roman ist ein wunderbares Beispiel deutscher Fantasy.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355