dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.
Eine unbekannte Macht in Form eines grauenvollen Orkans verwandelte die Welt über Nacht in einen Planeten voller Gefahren. Abenteuerlich und wild¸ ohne Technik und Zivilisation und vor allem fast ohne Erwachsenen¸ müssen sich Kinder und Jugendliche täglich selbst beweisen. Unter ihnen sind Matt¸ Tobias und Ambre. Aus dem Norden nähert sich ein bedrohliches Schattenwesen¸ Torvaderon mit Namen und versucht in Matts Gedanken einzudringen. Aus diesem Grund beschliesst Matt¸ die Carmichael-Insel¸ wo sie vorübergehend eine wohltuende Zuflucht gefunden hatten¸ zu verlassen. Tobias und Ambre wollen ihren Freund jedoch nicht allein ziehen lassen und schliessen sich daher an. Matt¸ Ambre und Tobias machen sich auf in den Süden zur Königin der Zyniks. so wird ein Teil der überlebenden Erwachsenen genannt¸ in der Hoffnung¸ dort antworten zu erhalten. Für die Kindergmeinschaften¸ die sich selbst Pans nennen¸ ist immer noch ungeklärt woher der Sturm kam und was ihn verursachte. Eine wirklich zentrale Frage ist jedoch¸ warum wollen die meisten Erwachsenen die KInder tot sehen? Als sie in einer fremden Stadt ankommen und neue Vorräte suchen¸ treffen sie auf eine weitere Gemeinschaft von Kindern. Diese raten den Dreien ab¸ den Blinden Wald zu durchqueren. Er sei gefährlich und von riesigen Pflanzenwesen bewohnt. Matt¸ Tobias und Ambre lassen sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Natürlich geraten sie im Blinden Wald in große Gefahr. Und immer hinten dran Torvaderon und seine Stelzenläufer. Kurz bevor sie Torvaderon in die Hände fallen¸ werden sie von der Gaia-Gemeinschaft gerettet. Die Jugendlichen wohnen in den Baumkronen des Blinden Waldes und beherrschen die Fahrt mit Luftschiffen. An Bord eines der Luftschiffes werden die drei Flüchtlinge in die Heimstatt der Chloropanphyliker gebracht. die Unterschiede zwischen Ihnen sind jedoch relativ gross und so bleibt es nicht aus¸ dass sich etliche Missverständnisse anhäufen. Die drei Freunde gehen an Bord eines der Luftschiffe und fliehen. Im Laufe der Flucht gelangen sie in das Reich der schrecklichen und fanatischen Königin Malronce. Sie kommen dabei zufällig dem Geheimnis der Hautjagd auf die Spur. Sie verscherzen sich dadurch den letzten Rest von Sympathie und werden von der Königin zur Jagd freigegeben. Malronce schwört¸ dass alle Kinder dieser Welt sterben müssen.
Maxime Chattam ist ein erfolgreicher Geschichtenerzähler. Das beweist er mit sehr hohen Auflagen in Frankreich. Wer die Helden Ambre¸ Matt und Tobias im ersten Band noch nicht in sein Herz geschlossen hat¸ kann sich nun daran versuchen. Hielt ich den französischen Autoren im ersten Band noch für etwas naiv¸ so kommt er mir jetzt entwickelter vor. Allerdings finden sich zu viele Anklänge an bestehende Phantastik. Matt ähnelt Robert Jordans Matt Cauton. Ambre erinnert stark an Hermine von Harry Potter ¸ oder der Torvaderon der an Lord Voldemort erinnert. Glücklicherweise geht Maxime Chattam eigene Wege mit einigen neuen Ideen. Es macht einfach Spass¸ die menschliche Weiterentwicklung dieses verschworenen Trios zu verfolgen und vor allem¸ die Art und Weise¸ wie sie miteinander umgehen und ihre Krisen bewerkstelligen¸ ist beeindruckend. Maxime Chattam zeigt diee unterschiedliche Entwicklung der Protagonisten auf¸ und der Leser merkt erst am Ende des Buches¸ welche Veränderung stattgefunden hat. Vor allem die geführten Diskussionen¸ die das Leben der drei bestimmen zeigen die unterschiedlichen Sichtweisen¸ Ängste und Hoffnungen auf¸ sowie das leben in den unterschiedlichen Gesellschaftsformen. er bietet keine neue Gesellschaft an¸ zeigt lediglich¸ welche es geben könnte. Er thematisiert zudem das Aufbegehren der Erde und der Natur gegen den Raubbau der Menschen¸ macht sie praktisch zu einem Lebewesen¸ das wiederum andere neue Lebensformen hervor bringt. Die Botschaft die er transportiert¸ ist deutlich. Eine moderne Fantasy-Erzählung¸ leider ohne nennenswerten Fortschritte in der Handlung. die meisten Fragen bleiben offen. Lediglich neue Facetten der bis die kleinsten Einzelheiten beschriebenen Welt werden offenbart.