Alles bleibt anders
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Roman sprach mich vom Klappentext an. Eine Welt wie die unsere¸ aber ein ganz klein wenig anders. Ein klassischer Parallelweltroman¸ in dem die NSDAP überlebte und zur Grossmacht wurde. Parallelweltromane finden mein gefallen darin¸ dass es sie wie Sand am Meer gibt. Und mit jedem Autor kommt eine neue faszinierende Welt zu Tage. Das ist für mich jedesmal so¸ als ob Atlantis aus dem Meer auftauchen würde.
Frank Miller wacht ohne Gedächtnis¸ lediglich mit seinem Namen¸ in einer ihm fremden Welt auf¸ die seine hätte sein können. Es hat ihn in das Berlin verschlagen¸ das seine Heimatstadt ist oder war. Zufällig kommt er zu seinem ehemaligen Elternhaus und erfährt von einem der Nachbarn¸ dass er eigentlich schon seit drei Jahren tot ist. Er liegt neben seinem Vater begraben. auf dem Friedhof trifft er seine Mutter. Frank Miller findet heraus¸ dass er an einem Bahndamm gefunden wurde und als Erklärung wird angenommen¸ er sei von einem Zug erfasst worden. Das macht ihn nachdenklich¸ denn als er sich seiner bewusst wurde¸ stand er ebenfalls auf einem Bahndamm. Das war gleich zu beginn des Romans. Langsam kehrt seine Erinnerung wieder und er versucht die Lücken zu füllen¸ indem er Bruchstücken nachgeht. Er findet dabei seine Verlobte wieder¸ doch die ist mit einem ziemlich fiesen Kerl verheiratet¸ der in dieser Welt¸ obwohl bereits 2008¸ die NSDAP gründen will. Dabei ist diese Welt zu dieser Zeit eher dem Kaiserreich vor dem ersten Weltkrieg zuzuordnen. Was wiederum Frank Miller zu erneuten Kopfschmerzen führt¸ denn er hat es anders in Erinnerung. A pro po Erinnerung. Da gibt es noch das Medaillon¸ das zum Schlüssel aller folgenden Abenteuer wird. Denn Frank Miller ist ein Weltenspringer. Er nahm an einem Experiment teil¸ um eine neue Welt zu finden. Sein Weg führt ihn jedoch erst einmal zurück zu einer welt¸ in der die Nazis den Krieg gewannen und über die Welt mit brutaler Gewalt herrschen. Gesucht wurde von ihm eine andere Welt¸ wo die Entwicklung nicht in diese Richtung ging. Das erscheint schwierig¸ denn jede der Welten scheint in gewissem Mass die gleiche Entwicklung durchgeführt zu haben.
Siegfried Langer gefällt mir als Autor durchaus. Seine Idee¸ die Serie Sliders¸ mit seinen Vorstellungen zu füllen und umzustellen gefiel mir. Die Fernsehserie jedoch nicht. Ich könnte mir vorstellen¸ dass Siegfried Langer noch einige Ideen für weitere Handlungen im Kopf hat. Dabei kann er problemlos an die fertige Erzählung anknüpfen. Denn wer sagt denn¸ dass unsere Erde die bessere aller Welten ist? Vielleicht hat der Autor noch eine Idee¸ wie er mit unserer Welt abrechnen kann und doch noch eine bessere Welt im Kofferraum mit sich führt?
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355