60 Sekunden
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Als nun wieder ein Killer Boston in Angst und Schrecken versetzt¸ versucht Spader alles um diesen aufzuhalten und seinen Ruf wieder herzustellen.
Mehrere Personen werden in ihren Häusern überfallen und gefesselt. Sie werden alle von einem maskierten Mann vor die Wahl gestellt¸ wie sie geqält werden sollen. Sie ehalten jeweils zwei Optionen und haben genau 60 Sekunden Zeit¸ sich für eine zu entscheiden. Treffen sie keine Entscheidung¸ werden beide Varianten ausgeführt...
Peter Lisbon zB muss sich an einen Stuhl gefesselt entscheiden¸ ob ihm das Gesicht mit Salzsäure weggeätzt werden soll oder beide Beine abgesägt werden. Der Täter trägt dabei immer die Maske der berühmten Kindercomicfigur Galaxy und benutzt einen Stimmverzehrer. Peter entscheidet sich für das Abtrennen der Beine¸ und auch wenn Galaxy gar nicht töten¸ sondern nur quälen will und nach Vollendung der Tat den Notruf wählt¸ verblutet der arme Mann. Andere Opfer überleben zwar schwer verletzt¸ erleiden aber natürlich ein Trauma.
Die Presse und auch Johns Boss machen nach jedem weiteren Überfall mehr Druck und John sucht fiebehaft nach einem Zusammenhang. Den scheint er in einem Feriencamp zu finden¸in dem alle Opfer als Kinder waren.
Eines der Opfer¸ Pendleton¸ ist seit dieser Zeit querschnittsgelähmt. Ihm wurde von Galaxy nur ein Ohr abgeschnitten. Gegen alle Vernunft vermutet Spader¸ Pendleton könnte etwas mit den Verbrechen zu tun haben. Aber die Zeit und auch die Vorgesetzten von John arbeiten gegen diese These.
Erschwerend hinzu kommt¸ dass Johns Sohn David seit einem Jahr in falsche Gesellschaft geraten zu sein scheint. Er vernachlässigt sein Studium¸ kommt nächtelang nicht nach Hause und benimmt sich sehr feindselig. Seinen Vater hält er seit des vermasselten Urteils für einen Versager und gibt ihm die Schuld an seinem Absturz. John und seine Exfrau Olivia versuchen alles¸ um zu ihrem Sohn durchzudringen. So kämpft Spader an jeder Front. Kann er den Fall lösen bevor ihm dieser von einer höheren Instanz abgenommen wird und schafft er es¸ sich mit seinem Sohn auszusöhnen?
Der Thriller liest sich flüssig und spannend¸ auch wenn der Autor auf allzu brutale Szenen verzichtet. Ein Chris Carter hätte die Folterszenen sicher ausgebaut¸ James Hankins hingegen erwähnt sie mehr am Rande¸ so dass dieses Buch auch für zart besaitete Leser geeignet ist. Spader und sein Team waren mir von Anfang an sympathisch. Dass John immer auf sein Bauchgefühl vertraut und sich nicht von diesem Weg abbringen lässt macht ihn zu diesem genialen Ermittler¸dem auch die Kollegen vertrauen. Ich konnte der Story von Anfang an folgen und war sehr gespannt auf das Ende.
James Hankins arbeitete als Drehbuchautor und hat sich nach dem Jurastudium in Boston als Anwalt niedergelassen. Mittlerweile schreibt er ausschließlich und widmet sich der Erziehung seiner Zwillingssöhne.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355