4ter Fall für Lene Jensen und Michael Sander: Hybris
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im Auftrag von Bertram Monell¸ einem reichen Geschäftsmann¸ begibt sich Michael Sander auf die Suche nach dessen Sohn Silas. Den Sprössling findet er schließlich in einem entlegenen Gefängnis in Kaschmir. Allerdings nur tot. Bertram Monell ist zwar wenig amüsiert darüber¸ sendet Michael jedoch mit einem weiteren Auftrag nach Paris. In der Stadt der Liebe folgt Michael dem Triebe. Der nächtlichen Zusammenkunft mit einer Dame folgt bald darauf das Alleinstellungsmerkmal¸ weil ihn seine Frau Lene rauswirft. Notgedrungen quartiert sich Michael bei seiner Schwester Ida ein¸ bis er eine bessere Bleibe gefunden hat.
Lene Jensen hingegen wird in ihrer Eigenschaft als dänische Polizeikommissarin auf den Fall einer jungen Philippinin angesetzt. Diese wird tot aufgefunden¸ kann aber anhand des eingeritzten Namens identifiziert werden. Die junge Frau wurde vor mehr als einem Jahr durch eine Agentur vermittelt. Und sie ist junge Mutter. Aber wo ist das Kind? Schnell verdichten sich die Hinweise¸ dass Bertram Monell seine Finger im Spiel haben könnte.
Gleichzeitig ermittelt Michael Sander in einem Fall einer jungen Pianistin. Diese¸ Bettina Horst mit Namen¸ ist spurlos verschwunden. Unvermittelt treffen Lene und Michael aufeinander¸ da sich die Ermittlungen der beiden ungleichen Partner treffen. Im Mittelpunkt steht plötzlich der dubiose Milliardärs Bertram Monell.
Steffen Jacobsen entwickelt die konfliktreiche Beziehung zwischen Lene und Michael. Beide stehen vor einer gescheiterten Ehe. Die beiden können wohl nicht wirklich zusammenkommen. Weil auf der einen Seite der Seitensprung von Michael sich als Hürde erweist¸ auf der anderen Seite ist Lene eine Workoholik und in ihrem Beruf sehr engagiert. Ob sich da etwas ändert¸ wird sich wohl eher in einem fünften oder sechsten Fall zeigen.
Steffen Jacobsen entwirft in HYBRIS (Übersetzt = Anmassung ein düsteres Szenario. Es geht um das perfekte Kind¸ Genmanipulationen und ähnliches mehr. Zeigt zugleich auf¸ dass Menschen mit viel Geld im gleichen Mass wenig Verantwortung und Moral zeigen. Im Gegenteil die Skrupel nehmen mit jeder Million die zum Vermögen dazu kommt¸ ab.
Wer viele Krimis liest¸ dem wird sehr schnell klar¸ wie der Hase läuft und Überraschungen bleiben aus. Der spannende Thriller aus dem Jahr 2016 gefiel mir auch wegen der Übersetzung. Ich hatte nie das Gefühl¸ das Maike Dörries Fehler machte. Genau beurteilen kann ich es nicht¸ da ich den Band nicht im Original kenne¸ geschweige denn überhaupt lesen kann.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355