13 Das Tagebuch
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
End fällt ein Tagebuch von einem jungen Mann namens William in die Hände¸ der Ends verlorene Schwester Emily kennt. Und hier lag für mich der logische Fehler. End verliert seine Schwester¸ kurz bevor er das Schiff betritt. Wie also sollte die Schwester Emily in ein fremdes Tagebuch Eingang finden. Möglicherweise¸ und da bin ich völlig wertfrei¸ habe ich diese Stelle auch nicht verstanden.
Dies ändert aber nichts an der Tatsache mit 13 eine komplexe und unglaublich gut konstruierte Erzählung in den Händen zu halten. Dabei spielen die beiden Handlungsstränge um End und das Tagebuch ineinander¸ immer mal wieder zu einer der beiden Seiten ausschlagend. Carl Wilckens ist für mich ein neuer Name unter den Autoren¸ die sich mit Phantastik befassen. Und ein Name¸ den ich sicher weiter beobachten werde. Seine Schriftsprache und seinen Schreibstil finde ich sehr ansprechend. Er bietet zudem in jedem Handlungsstrang eine ganz eigene Ausdrucksweise an¸ die das Buch vielseitiger machen¸ als es auf den ersten Blick erscheint. End ist sicherlich der entscheidende Charakter¸ dennoch sind seine Schwester und William dies ebenfalls. Egal¸ welchem Handlungsstrang man gerade folgt¸ es ist immer der interessantere. Erfolgt der Wechsel innerhalb der Erzählung¸ ist man zuerst enttäuscht¸ dass es nicht weitergeht¸ hat aber gar keine Zeit darüber zu trauern¸ denn im gleichen Augenblick ist man wieder infiziert und folgt mit gleicher Spannung dem neuen Handlungsstrang und damit den jeweils anderen Protagonisten. -
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355