Rhapsody 5: Tochter des Sturms
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die schwangere Sängerin Rhapsody¸ will ihr Kind zur Welt bringen und fühlt sich in der jetzigen Umgebung nicht sicher. Rhapsodys Ziel ist die Drachin Elynsinos. Dort wiederum trifft sie mit Ashe auf Gwydion. Dieser war zuerst In Navarne¸ um die Stelle seines Vaters als Herzog anzutreten. Gemeinsam mit Anborn reist er nach Tyrian und von dort nach Sorbold. Allerdings ist diese Reise nicht gerade von Glück begleitet. Er macht einige Entdeckungen¸ die seinen Weg zurück nach Navarne führen. Gwydion will Ashe warnen¸ Ashe ist jedoch schon längst unterwegs zu Rhapsody war. Achmed macht sich ebenfalls auf den Weg zu Rhapsody¸ und bringt die Hebamme Krinsel mit. Gleichzeitig macht sich Anborn auf den Weg in die Hauptstadt Jierna'Sid.
Auf der anderen Seite ist der neue Kaiser von Sorbold Faron durch Magie in eine Statue aus lebendigem Stein verwandelt worden. Dort soll er als willenloser und schier unbesiegbarer Soldat dienen.
Kaum ist das Kind¸ das den Namen Meridon erhielt¸ von Rhapsody auf der Welt¸ befindet es sich bereits auf der Flucht. Anwyn die Drachin¸ die von Rhapsody in der Erde eingeschlossen wurde und besiegt wähnte¸ ist hinter der Frau und ihrem Kind her. Kalter Hass und heiße Rache sind dazu ein guter Antrieb. Schuld ihrer Erweckung war ein Erdbeben am Gurgus¸ der ihr Gefängnis unabsichtlich öffnete. Noch ist allen die Wut und ihre verheerend Zerstörungskraft im Sinn¸ als sie das Konzil der Cymrer zerstörte.
Die sechs verschiedenen Handlungsstränge sind jedoch nicht alle gleich gewichtet. Der größte Teil liegt bei Kaiser Talquist von Sorbold. Der Mann stellt sich immer mehr als ein skrupelloser¸ hartherziger Mann dar. Er ist machtgierig¸ was sich schon daran zeigt¸ dass er die Waage manipulierte¸ die zur Erwählung des Kaisers heran gezogen wurde. Er holt sich von überall her Sklaven¸ die ihm dienen müssen. Er beutet alles und jeden aus.
Gelungen ist die Beschreibung von Anwyn¸ die sich nach ihrer unbeabsichtigten Erweckung an nichts erinnert. Und mit jeder Frage¸ die sie sich selbst beantworten kann¸ steigt ihre Wut.
Elizabeth Haydon kann gut schreiben und je nachdem¸ wo sie selbst ihren Schwerpunkt legt¸ sind die Handlungsträger gut ausgearbeitet. Die Figuren¸ die ihr weniger wichtig erscheinen¸ verblassen hingegen bis zur Bedeutungslosigkeit. Leider trifft das gerade auf ihre Hauptpersonen zu. Die Autorin erweitert die Handlung ohne bestehende Fragen zu beantworten. Damit lässt sie sich noch mindestens Handlung für einen¸ vielleicht sogar einen weiteren Zyklus¸ offen. Meiner Meinung nach wäre die erste Trilogie gut genug gewesen. Da hätte nun keine weitere kommen müssen. Elizabeth Haydon hat in beiden Büchern¸ Band drei und vier¸ sehr viel an Schwung verloren. ::
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355