Tod und andere Unannehmlichkeiten (03)
Mit Tod und andere Unannehmlichkeiten ist endlich ein neues Abenteuer für Private Eye eines der ältesten deutschsprachigen Rollenspiele erschienen. Seit einiger Zeit sind bei der Redaktion Phantastik nicht nur das Rollenspiel¸ sondern auch die alten Abenteuer neu aufgelegt worden. Nun ist wie gesagt¸ das erste richtig neue Abenteuer¸ dass die Liebhaber von Private Eye noch nicht kennen¸ erhältlich.
Private Eye spielt im viktorischen England und handelt dabei von Detektivgeschichten¸ ganz im Stile von Sherlock Holmes. Nicht nur Private Eye-Spieler schätzen die Abenteuer¸ sondern auch unter Midgard 1880 und Cthulhu-Spielern gibt es Freunde der Reihe.
In dem Abenteuer Tod und andere Unannehmlichkeiten erhalten die Spieler einen dringlichen Brief. Morton Chiswick besser bekannt als Mogul von Rio und der zweitreichste Diamantenhändler¸ bittet sie um Hilfe¸ da sein Leben bedroht wird. Als die Helden das Anwesen erreichen ist der neue Auftraggeber tot. Er liegt tot in einer offenen Grube¸ ganz hinten in der Gartenecke. Der blutige Spaten liegt nur wenige Schritte entfernt.
So stehen die Spieler nun an einem frühen Junimorgen des Jahres 1887 im regennassen Gras der Insel Lindisfarne. Drei dunkle Gestalten rissen mitten in der Nacht Morton Chiswik von der Seite seiner erschrockenen Ehefrau.
Nun müssen sich die Spieler-Detektive an die Arbeit machen und in bester Sherlock Holmes Manier Spuren suchen und Zeugen befragen. Wichtig ist dabei auf alles zu achten¸ was die Zeugen sagen¸ denn nur so können die Spieler auf den richtigen Weg kommen.
Das Abenteuer spielt auf der Insel Lindisfarne. Die Bewohner leben zurückgezogen und können eine harte Nuss bei der Befragung sein.
Der Aufbau des Heftes ist interessant. So wird zunächst die Vorgeschichte beschrieben und die handelnden Personen bzw. Orte vorgestellt. Auch die Insel Lindisfarne wird ausführlich beschrieben. Es gibt sogar eine Gezeitentabelle für die Überfahrt.
Erst dann kommt die eigentliche Handlung des Abenteuers. So ist mal das Spielleiter gezwungen das ganze Heft zu lesen. Das ist auch gut so¸ da sich einem nur so das ganze Bild des Falles auftut.
Das Titelbild ist sehr schön gestaltet und gibt einen ersten Eindruck auf das Abenteuer. Der Text ist zweispaltig und gut zu lesen. Die vernünftige Strukturierung habe ich bereits oben erwähnt. Der Text wird durch einige Illustrationen von unterschiedlicher Qualität aufgelockert. Sehr schön sind die unterschiedlichen Bodenpläne und die Portraits der Nichtspielercharaktere. So kann man den Spielern sofort zeigen¸ mit wem sich gerade sprechen und man hat so ein gleiches gemeinsames Bild. Nicht ganz so schön ist die Karte von Großbritannien am Ende. Vorbildlich ist der Bereich Ressourcen. Hier findet der Spielleiter umfangreiche Unterlage¸ die ihm das Leiten des Abenteuers erleichtern. So gibt eine Übersicht über die Personen mit Alibis und Aussagen¸ eine Übersicht über Orte und Spuren und viele Handouts.
Das Abenteuer bietet keine Werte für die Spielfiguren und so kann man es noch leichter für andere Rollenspiele adaptieren.
Fazit:
Tod und andere Unannehmlichkeiten ist eine sehr gutes Abenteuer von Martin Lindner. Es wird ein ungewöhnlicher Schauplatz mit einem interessanten Fall kombiniert. Heraus kommen einige spannende und unterhaltsame Rollenspielabende
Eine Rezension von: Thomas König