Atlas der Narbenlande: Ghelspad
Der Atlas der Narbenlande - Ghelspad ist die zweite Übersetzung zu den Scarred Lands von Sword & Socery. Er beschreibt den Hauptkontinent und gibt einen groben Überblick über die Geschichte¸ die Länder und das Glaubenssystem
Im ersten Kapitel¸ das aus zwei Seiten besteht¸ wird dem Leser die Entstehungsgeschichte der heutigen Narbenlande näher gebracht. Die Götter hatten sich gegen ihre Eltern die Titanen aufgelehnt. Beide Seiten kämpften in den folgenden Jahren mit allen Mitteln und so wurde die alte Welt fast vollständig zerstört. Den Göttern gelang es den Sieg davon zu tragen¸ doch konnten sie die Titanen nicht vollständig vernichten¸ sondern nun gefangen setzen oder ausschalten. Noch heute sieht man die Spuren des Kampfes und der Titanen. Im Osten grenzt der Kontinent an das Blutmeer¸ da auf dem Grund ein Titan gefangen sein soll und dessen Blut das Meer färbte.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der jüngeren Geschichte nach dem Ende des Krieges. Erst sei 150 Jahren leben die Bewohner von Ghelspad auf der neu gestalteten Welt. Einem Mann gelang es aber dieser Zeit den Stempel aufzudrücken. Er hat in den letztem sechzig Jahren immer mehr seiner Nachbarländer annektiert und ist somit zum Feind vieler geworden.
Im dritten Kapitel werden die Nationen von Ghelspad vorgestellt. Zu allen Reichen erhält man folgende Informationen: Verehrte Gottheiten¸ vollständiger Name¸ Hauptstadt¸ andere wichtige Orte¸ Herrscher¸ Regierung¸ Bevölkerung¸ Verbündete¸ Feinde und Hintergrund. Beim Lesen fällt einem auf¸ dass die politischen Verhältnisse sehr kompliziert sind. Die häufigste Volksart sind die Menschen. Es gibt nur wenige Halbmenschen und diese sind wie die Halblinge¸ häufig unterdrückt. Die Auflistung der Nationen ist in alphabetischer Reihenfolge und erleichtert das Nachschlagen.
Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit den geographischen Besonderheiten. Die Geschichte zu Flüssen¸ Gebirge¸ Wälder¸ Sümpfe und Steppen wird dargelegt. Die Beschreibung ist kurz¸ aber ausreichend und liefert ein farbenfrohes Bild.
Das fünfte Kapitel ist den Organisationen auf Ghelspad gewidmet. Das gibt es die Kurtisanen von Idra und die Reiter von Vangal¸ die Legionen der Asche und der Orden des Morgenshimmels. Alle sind gut beschrieben und tauchen immer wieder in der Geschichte auf.
Das letzte Kapitel stellt die Götterwelt von Ghelspad vor. Es werden alle Titanen und die Götter beschrieben. Durch diese ist auch die Zeitrechnung bestimmt. Die Tage der Wochen und die Monate eines Jahres sind auf sie abgestimmt. Die Feiertage und die verschiedenen Existenzebenen werden noch kurz aufgeführt.
Auf der Innenseite des Covers befinden sich die Wappen der Länder und eine große Farbkarte der Welt ist beigelegt.
Fazit:
Der Altas der Narbenlande macht Geschmack auf mehr. Schließlich ist Ghelspad auch die erste deutsche Übersetzung von einer Hintergrundwelt zu D20. Der Vorteil gegenüber anderen bekannten Welten ist die Neuartigkeit und der Mangel an zu vielen weiteren Publikationen¸ wie es bei den Forgotten Realms der Fall ist.
Viele Bereiche von Ghelspad werden nur oberflächlich beschrieben. Das mag den einen stören¸ doch bietet es für den kreativen Meister einige Möglichkeiten. Störend ist das Fehlen jeglicher Beschreibung der wichtigsten Persönlichkeiten.
Die mitgelieferte Karte gefällt mir nicht so sehr¸ aber das kann auch an meinem Faible für den Campaign Cartographer liegen.
Der einzige Punkt¸ den man bemängeln kann¸ ist der Preis. 15 Euro sind sehr viel für 48 Seiten¸ aber das es im deutschsprachigen Raum noch keine Alternativen gibt¸ kommt man an dem Altas nicht vorbei.
Eine Rezension von: Thomas König