Jahr des Skarabäus 1: Herolde des Sturms
Jahr des Skarabäus ist eine Triologie¸ die den Beginn eines neuen Jahrtausends begleitet und zumindest in der englischen Version auch 2001 veröffentlicht wurde. Die Übersetzung hat etwas auf sich warten lassen¸ so dass die Trologie hierzulande erst Mitte 2002 startete und mittlerweile (also zum Anfang des 2. Quartals 2003) komplett vorliegt.
Ich habe nun das Glück - wenn man den Mangel an Zeit einmal ignoriert - die Triologie relativ spät¸ aber dafür an einem Stück lesen zu können.
Der relativ späte Start der deutschen Version ließ den World of Darkness-Fans hierzulande bereits die Möglichkeit sich auf den Inhalt der Triologie einzustellen. Auch verriet der Name der Triologie¸ daß das erneute Aufleben der Mumien eine zentrale Rolle spielen wird.
Von diesem Umstand bemerkt man jedoch erst einmal nichts. Der einzige Wink mit dem Zaunpfahl mag die Halbägypterin Thea Ghandour darstellen¸ die seit kurzem als Jägerin die Chicago'er Szene der Übernatürlichen dezimiert. Thea kämpft nicht allein¸ sondern mit einem kleinen Trupp Hunter¸ der jedoch zusehends zerfällt¸ als eine ziemlich undurchsichtige und übermächtige Kreatur die Bühne betritt: Maxwell Carpenter.
Thea und ihr Trupp sind sich recht schnell einig¸ daß Carpenter nichts Gutes im Schilde führt lassen sich aber dennoch auf eine unheilige Allianz ein¸ um eine sehr mächtige Kreatur zu vernichten. Mit kaltem Schweiss auf der Stirn brechen die Jäger auf¸ um einen obskuren Tempel mitten in Chicago zu infiltrieren... und stolpern damit in das finale Massaker und bergen ganz nebenbei einen Schatz ungeheueren Ausmaßes.
Herolde des Sturms gibt einen guten Einblick in die Natur der Jäger¸ die ja zum Jahrtausendwechsel für ziemlichen Wirbel in der World of Darkness (-Fangemeinde) gesorgt haben.
Jäger sind Menschen - es sind ziemlich ahnungslose Menschen UND es sind Menschen mit einer äußerst kurzen Lebenserwartung. So oder so ähnlich scheint die Botschaft des ersten Teils der Triologie zu lauten.
Wer das Hunter bzw. Jäger-Grundregelwerk sein Eigen nennt¸ wird sich an den Reibereien der verschiedenen Fraktionen ergötzen können. Und alle¸ denen die Jäger auf den Keks gehen¸ bekommen auch ihre gelungene Vorstellung¸ denn die Untoten rüsten zur Gegenwehr.
Der Roman liest sich sehr flüssig¸ aber der Autor Andrew Bates benötigt einiges an Zeit¸ bis er den Leser für die teils allzu tolpatschigen Jäger erwärmen kann. Wer sich bislang noch gar nicht mit den Jägern beschäftigt hat¸ wird den Roman vermutlich sogar leicht entfremdet beiseite legen.
Mein Tip: man konzentriert sich auf Maxwell Carpenter und betrachtet den Rest erst mal als Beiwerk.
Aber es sei gesagt¸ daß sich auch in diesem ungünstigen Fall das Durchhalten lohnt¸ denn Teil zwei der Triologie In der Löwengrube geht andere Wege.
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de