Die Schwarze Sphäre (3e/4e)
Seit vielen Jahren macht in der Midgard-Szene bereits das Gerücht die Runde¸ daß es neben Midgard eine Parallelwelt existiert¸ auf der sich die Geschichte in wesentlichen Punkten gänzlich anders entwickelt haben soll. Diese Parallelwelt bekam einen Namen: Myrkgard¸ die düstere Schwesterwelt.
Mit den Gerüchten über Myrkgard wurde auch die dunkle Vergangenheit Midgards wieder lebendig - und plötzlich viel interessanter. Einst hatten die Seemeister¸ nahezu allmächtige Beschwörer von Luft und Wasser¸ große Teile Midgards beherrscht. Erst der Krieg der Magier konnte diese dunkle Herrschaft auf Midgard beenden beenden.
Die Andeutungen über "weitreichende Pläne mit einem großen Finale zur Jahrtausendwende" durch die Midgard-Crew¸ läuteten den Beginn zweier Kampagnen ein: der Seemeister-Kampagne und dem Zyklus der beiden Welten. Der vorliegende Abenteuerband "Die Schwarze Sphäre" stellt nun den fulminanten Abschluß des Zyklus dar.
Kurz und unverbindlich zur Geschichte: Die Abenteurer - oder zumindest der ein oder andere Überlebende - löste in einem der vorherigen Abenteuer versehentlich die Entstehung der Parallelwelt Myrkgard aus. Später zeigten erste "Überlappungen" nicht nur die Existenz dieser Welt bewiesen¸ sondern auch die schleichende Annäherung beider Welten aneinander.
Da zu befürchten steht¸ daß bei einer "Kollision" nichts mehr so sein würde wie zuvor¸ machen sich die Abenteurer auf den Weg¸ um das bevorstehende Unheil noch zu verhindern.
Und plötzlich befinden die Abenteurer sich mitten drin... in dieser düsteren Welt¸ in der alles so ganz anders ist.
Kein Zweifel - wenn die Spieler es bis jetzt durchgehalten haben¸ werden sie mit der "Schwarze Sphäre" dafür fürstlich belohnt... auch wenn die Spieler das vielleicht im Einzelfall anders sehen dürften. *evilgrin* Aber dafür darf der Spielleiter sich auch auf einiges an Arbeit freuen¸ denn die 130 Seiten wollen erstmal konsumiert und gedanklich sortiert werden - aber keine Sorge¸ es ist kein zweites Smaskrifter...
Wie so oft (bei Midgard) handelt es sich nicht um ein strickt lineares Abenteuer¸ sondern bietet vielfältige Wege mit Situationen umzugehen und die Geschichte entscheidend zu verändern.
Technisches
Text-technisch hat Gerd Hupperich mal wieder ein kleines Meisterwerk hingelegt¸ aber auch die Illustrationen wissen zu überzeugen. Insgesamt ein sehr gelungener Band - und zudem recht gut durchstrukturiert. Es wurden reichlich nette Situationen¸ Rätsel und vor allem interessante Charaktere eingebaut. Wenn die Spieler dabei kein Herzrasen bekommen¸ weiß ich auch nicht mehr.
Fazit:
Es ist manchmal ein Fluch¸ Abenteuer rezensieren zu müssen¸ denn man nimmt sich die Chance dieses Erlebnis "live" als Charakter (bzw. Spieler desselben) zu erleben. Allein das Lesen des Bandes entschädigt aber schon für die entgangenen Freuden und so kann ich jedem Midgard-Spieler (nach dem Spielen) nur empfehlen¸ sich den Band einmal von vorn bis hinten durchzulesen und in die Geheimnisse von Myrkgard einzutauchen... obwohl - wenn es wirklich irgendwann einen Myrkgard-Quellenband geben sollte¸ wäre das doch gar keine so gute Idee.
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de