Die Kinder des Träumers (3e)
Dieses Midgard-Abenteuer von Gerd Hupperich ('Smaskrifter') spielt in Deorstadt in Alba und konfrontiert die Spielergruppe (Helden der Grade 3 - 5 sind empfohlen) mit der religiösen Gemeinschaft des Vraidos-Kultes. Schauplatz ist demnach hauptsächlich auch das Kloster Aelfrodstor¸ wo die Spieler in allerlei seltsame Ereignisse hineingezogen werden. Alles hat natürlich mit dem Kult des Vraidos zu tun¸ der in der Mythologie von Alba als der 'Träumer' gilt¸ ein Gott¸ der neben dem normalen albischen Pantheon friedlich verehrt wird.
Sehr viele NSCs scheinen ihr eigenes Spiel zu spielen¸ das für die Helden oft nicht leicht zu durchschauen sein wird. Immerhin laufen die Ereignisse ihren Gang¸ und wenn die Spieler nicht 'am Ball' bleiben¸ dann drohen vielleicht wirklich die Gefahren¸ vor denen der alte sterbende Priester die Helden eindringlich gewarnt hat. Auch wenn das Abenteuer (zu Recht) für die Helden niederer Grade konzipiert ist¸ sollten die Spieler doch schon etwas mehr Erfahrung im Rollenspiel besitzen¸ um richtig zu handeln.
Von der Stimmung her ist das Kloster und die Stadt Deorstad gut beschrieben. Oft stellt sich eine 'Name-der-Rose'-Atmosphäre ein¸ oft scheinen vraidosgefällig Traum und Realität nicht leicht unterscheidbar¸ was ja in den Händen eines erfahrenen Spielleiters auch nicht schlecht ist. Allerdings kommt auch sehr viel Philosophisches und Mysterienhaftes im Spiel auf die Helden zu¸ weshalb der Spielleiter wie erwähnt schon oft recht gefordert ist¸ diese an sich guten Inhalte auch interessant zu vermitteln.
Ein Fazit ist nicht leicht zu fällen. Die Grundidee ist nicht schlecht¸ reicht aber bei weitem nicht an das geniale 'Smaskrifter'-Abenteuer heran. Viele Ideen und Gedanken ließen sich weiter spinnen¸ auf vielerlei andere Zutaten eines 'Klosterthrillers' wird nicht näher eingegangen. Trotzdem ist es kein schlechtes Abenteuer¸ guter Durchschnitt eben. Voraussetzung ist allerdings ein erfahrener Spielleiter und Spieler¸ die sich auf die Wunder und kleinen Intrigen eines Mysterienkultes bereitwillig einlassen.
Eine Rezension von: Halle der Helden http://www.halle-der-helden.at