DDD 1: Der singende Tod
Langsam entwickeln sich die Leute vom DDD zu einem richtigen Verlag. Waren sie mit ihren Magazinen im technischen Bereich und von der Materialqualität schon seit langem vorne dabei¸ so bauen sie nun langsam ihr Verlagsprogramm aus.
Nach den ergänzenden Postern¸ bzw. Landkarten (Spiel '98) war der Rothenburger FSF die Premiere für den ersten Abenteuerband.
Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Abenteuerband nur wenig vom üblichen Design der DDD-Magazine - so stimmen Seitenzahl¸ Aufmachung und Bindung überein. Allein bei der Papierqualität des Covers hat man noch ein paar Gramm draufgelegt. Durch diesen Eindruck der Ähnlichkeit stellt sich mir nun doch die Frage¸ warum der Abenteuerband ganze 10.-DM teurer ist¸ als ein DDD-Magazin !?
Ok¸ als Begründung kann man anführen¸ daß ein komplettes 45 Seiten Abenteuer mehr Aufwand erfordert als ein Magazin. Man könnte auch anführen¸ daß andere Verlage ihre Abenteuer (ähnlich in Umfang und Aufmachung) sogar für 27.-DM verkaufen.
Bleibt nur zu hoffen¸ das man angesichts der augenblicklichen Konkurrenz (Pegasus verramscht die alten Midgard-Abenteuer für knapp 10.-DM) nicht auf den Exemplaren sitzenbleibt.
Inhalt
Um zum eigentlich Wichtigen - dem Inhalt - zu kommen¸ verlassen wir aber nun ab besten das Thema Preisgestaltung.
Wer den Abenteuerband durchblättert wird von einem angenehmen Layout überrascht (es sei denn man ist die Qualität ohnehin schon vom DDD gewohnt). Alle Textseiten wurden mit einer Schattierung ("Pergament-Look") unterlegt - der Text ist aber dennoch allerorts gut lesbar. Wichtige Textpassagen wurden in weiß gehaltenen Boxen oder mit horizontalen Linien sichtbar und leicht auffindbar arrangiert. Wunderschöne Zeichnungen (ganzseitig) und ordentliche Kartenzeichnungen zieren viele der Seiten. Was mir in diesem Zusammenhang übrigens mächtig übel aufgefallen ist¸ sind die drei IM Abenteuer plazierten Werbeseiten. Diese sind besonders aufdringlich¸ da sie jeweils die rechte Seite zieren. Irgendwie ungewohnt und unheimlich störend !
Die NSCs findet man ordentlich in typischer Kurzform (Werte für Midgard) am Heftende und natürlich auch im Textfluß. Handouts sind mir bei meiner Durchsicht nicht aufgefallen.
Worum geht's ?
Die Charaktere werden in Alba - genauer gesagt in Twineward - mit der Kunde von häufiger werdenden Ork- und anderen Überfällen konfrontiert. Die Händler werden langsam unruhig. Einer von ihnen will den Dingen auf den Grund gehen und heuert die Charaktere als Schutz und Begleitung für die Reise zur Grenzfestung an. Leider stößt man nach der Reise auf grausige Funde¸ denn der Grenzposten wurde überfallen und alle Insassen getötet.
Doch dies ist nur der Auftakt für kampfstarke Charaktere vom 4. Grad aufwärts¸ denn allerlei Geheimnisse warten darauf geklärt zu werden.
Der Text - soweit ich ihn überflogen habe¸ macht einen sehr guten Eindruck. Das Layout - wie bereits gesagt - ist (bis auf die Werbung) hervorragend. Das Abenteuer ist in Kapitel unterteilt¸ die auch einer etwaigen zeitlichen Abfolge des Abenteuers entsprechen. Spielleiter werden mit dem auffinden von Informationen demnach kaum Probleme haben.
Fazit:
Insgesamt ein hervorragend gestaltetes Heft. Die Idee für das Abenteuer löst sich angenehm vom augenblicklichen Stil der Midgard-Abenteuer ab (erinnert mehr an AD&D oder DSA).
Hätte man sich mit dem Verkaufspreis noch näher an den üblichen Magazin-Preis herangetraut¸ so wäre Der singende Tod sicherlich ein allseits hochgelobter Topseller geworden und ein MD-Top ohnehin. So - und in anbetracht der dreist plazierten Werbung - halte ich mich jedoch zurück und erhebe nur das DDD-Magazin zu meinem Favoriten.
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de