Dausend Dode Drolle 14
Die neue Ausgabe des 'Rollenspielmagazin aus Unterfranken' bietet wieder einmal in der gewohnt aufgemachten Qualität sehr gute Artikel¸ vor allem für das Spielsystem Midgard. Damit füllt DDD neben dem optisch etwas blasser wirkendem 'Gildenbrief' auch schon die wichtigsten Lücken in der Fanzine-Szene für das älteste deutsche Rollenspiel.
Schade eigentlich¸ daß Midgard nicht die eifrige Fan-Szene von etwa DSA hat¸ umso erfreulicher aber ist es¸ daß anscheinend¸ wenn etwas für Midgard heraus kommt (egal ob vom Profi Sektor oder von der Fanszene)¸ es sich in der Regel um qualitativ hochwertigste Produkte handelt.
So auch bei der vorliegenden Ausgabe von DausendDodeDrolle. In der Nummer 14 findet man das Midgard-Abenteuer 'Unter den weißen Bergen'. Diesmal ist das Abenteuer nicht so ausführlichst ausgearbeitet¸ das hätte wohl den Rahmen gesprengt. Es geht nämlich um eine langwierige Schatzsuche in mehreren Episoden. Trotzdem erfährt der Spielleiter hier alles Wesentliche¸ um seine Gruppe nach einem legendären Zwergenschatz auf Abenteuerfahrt zu schicken. Das Abenteuer ist recht geradlinig aufgebaut¸ spielt an mehreren Schauplätzen (mit Schwerpunkt Moravod) und weist ein paar schöne Rätsel und Artefakte auf. Mit etwas Ausarbeitung vom Spielleiter her kann hier eine sehr schöne¸ mehrere Spieleabende dauernde Queste gestaltet werden.
Weiters finden wir im Heft einen Schauplatz für 'Midgard 1880' mit dem Titel 'Der Staudamm von Oberbrach'. Klein¸ aber fein beschrieben ist dieser kleine Damm¸ der überall in Mitteleuropa zu dieser zeit eingesetzt werden kann. Natürlich gibt es hier auch ein Geheimnis - zwar nichts aufregendes¸ aber eine gute Gelegenheit für recherchierende Rollenspieler. und wer den Schauplatz für Cthulhu verwenden möchte¸ der wird sicherlich seine Nischen finden¸ in die er die Mythoswesen einbauen kann.
Sodann wird ein interessantes Buch vorgestellt¸ das 'Buch des Chephru'. Chephru ist ja ein Gott der alten Meketer¸ und in der Tat ist dieses anschaulich beschriebene Werk ein sehr interessanter Foliant¸ der den Spielern mächtige Zauber lernen kann¸ so sie es in die Hände bekommen oder entschlüsseln können. Recht stimmungsvolle Schilderungen mit passenden Zaubern dazu.
Ein anderes Kapitel behandelt sogenannte 'Harfendämone' - ein interessantes Geschöpf¸ das für die Spieler ein rechtes Ärgernis werden kann. Passend dazu gibt es auch gleich ein Szenario: 'Das Rasthaus zur Güldenen Harfe' konfrontiert die Abenteurer mit den vorher vorgestellten Dämonenwesen.
An NSC-Beschreibung finden wir dann noch einen kleinen Halbling mit seiner Fee¸ es gibt Buchtipps und eine gute Rezi des D&D-Kinofilmes¸ ein paar Artefakte¸ eine albische Geschichte über Schmiede¸ Leserbriefe und noch ein paar Kleinigkeiten mehr. Also eine Menge Stoff zum Lesen und Spielen.
Auch wenn DDD voll für Midgard gedacht ist¸ es lohnt sich immer¸ auch wenn man andere Systeme bevorzugt¸ hier einen Blick hinein zu werfen¸ Ideen und Anregungen wird man immer finden. Die hohe Qualität der Artikel sind auch in der Ausgabe 14 gegeben¸ wonach man das Heft eigentlich je-dem interessierten Rollenspieler bestens empfehlen kann.
Eine Rezension von: Halle der Helden http://www.halle-der-helden.at