Den elf Kurzgeschichten wird ein kurzes Vorwort vorangestellt. Doch nach dem zweiten Vorwort¸ in dem darauf hingewiesen wird¸ dass zwei der Geschichten zusammengehören¸ hörte ich auf zu lesen. Mir blieben dann die Kurzgeschichten. Die kürzeste Geschichte¸ Mit ihren Augen ¸ ist die Beste Kurzgeschichte. Hier wurde ich in meiner Ansicht schwankend¸ wer Romane schreiben kann¸ kann keine Kurzgeschichten. Allerdings blieben mir zehn Kurzgeschichten¸ die diese Ansicht bestätigten. Denn mit der Erzählung Durch die Erde zum Mond präsentierte sich die Geschichte¸ die mich in den Schlaftablettenmodus führte. Nichts desto Trotz sind die Ideen hinter den Geschichten gut. Die Titelgebende Erzählung¸ Die wandernde Erde ¸ ist eine der Besseren¸ weil Cixin Liu es schafft¸ eine eher unlogische Erzählung so zu schreiben und dem Leser anzubieten¸ dass dieser verblüffend gut unterhalten wird.

Ich will jetzt nicht behaupten¸ Cixin Liu setzt neue Standarts¸ dennoch gelingt es ihm¸ mit diesen elf Kurzgeschichten und Novellen¸ dem deutschen Leser die chinesische Phantastik näher zu bringen. Oft gelingt es ihm¸ einen neuen Blick auf alte SF-Themen zu werfen. Daraus ergibt sich für den Leser aufregende SF.

Zusätzlich und besonders hervorzuheben ist der Umstand¸ ist die Liste mit Anmerkungen zu Einzelheiten im Text. Ich habe viele Jahre in der Volkshochschule chinesisch gelernt¸ war dreimal „Vor Ort“ und weiss¸ wie schwer dies ist. Hinzu kommt¸ dass ein Wort bis zu fünf Bedeutungen besitzt. TAN = heiss¸ Suppe¸ hinlegen und zwei weitere. Ich denke¸ dass die erste Übersetzung aus dem chinesischen ins englische gelungen ist¸ die Übersetzung vom englischen ins deutsche dann doch etwas gelitten hat. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin. Es kann natürlich auch aus dem chinesischen direkt ins deutsche übersetzt worden sein.

Nicolas Cheetham mit seinem Nachwort und Informationen über die chinesische SF fand ich sehr informativ.

Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355