Ringkrieg
Bei Der Ringkrieg von Sierra handelt es sich um einen WarCraft III-Clone über den die Thematik Herr der Ringe gestülpt wurde.
Während die Engine und Benutzeroberfläche nicht ganz an das Original heranreicht¸ dürfte der durch die Herr der Ringe-Filmtriologie angeheizte Hype natürlich auch für völlig neue Spieler sorgen¸ die sich bislang noch nicht dem Genre der Strategie/Aubau/Kampf-Spiele gewidmet haben.
Statt durch eine Phantasiewelt¸ darf man bei Ringkrieg durch das "bekannte" Mittelerde reisen¸ berühmte Filmhelden treffen und selbst in die Schlacht führen und muß in zwanzig Einzelspieler-Kampagnen sein taktisches Geschick unter Beweis stellen. Lobenswert ist¸ daß das Ganze nach durchgespielten Missionen (oder auch davor) im Multiplayermodus fortgesetzt werden kann. Ebenfalls erwähnenswert und ein Bonuspunkt ist¸ daß man sowohl eine Kampagne der Guten Völker (Menschen¸ Elfen¸ Zwerge ) Mittelerdes spielen darf¸ sowie eine mit den Bösen Völkern¸ die der Macht Saurons unterstehen.
Trotz dieses kräftigen Herr der Ringe-Bonus¸ kommt einmal mehr die Philosophie zum Tragen¸ daß einem Computerspiel zu einem Kinofilm nur selten der Durchbruch beschert ist. Allzu oft liegt das an einer schlampigen Adaption oder halbherzigen Programmierung. Zum Glück ist das hier nicht der Fall - aber Ringkrieg kommt zu meinem Leidwesen nur fast an Original WarCraft heran - hier und da hakt die Steuerung¸ die Figuren sind nicht so comicartig und das rechte Flair kommt nicht auf. Wenn ich WarCraft nicht bereits kennen würde¸ wäre das Spiel sicherlich ein Knaller - so aber langweilen mich die altbekannten Missionstypen und alleine die Tatsache¸daß da Spiel auf Mittelerde spielt¸ ist für mich noch nicht genügend Anreiz.
Langer Rede kurzer Sinn: wer WarCraft noch nicht kennt und dem Herr der Ringe Hype verfallen ist¸ findet hier ein ordentliches Strategie/Aubau/Kampf-Spiel¸ mit dem man ein wenig tiefer in Tolkiens Mittelerde eintauchen kann. Alten WarCraft-Veteranen möchte ich aber zumindest die Warnung ausgesprochen haben¸ daß es hier nichts wirklich neues zu holen gibt
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de