Hellfrost Land of Fire: Tales from the Sands
Savage Worlds: The Golden Queen
Autor: Paul "Wiggy" Wade-Williams System: Savage Worlds Erschienen: 2014 Umfang: normal (ca. 8 Stunden Spielzeit)
Warum habe ich das AB gelesen?
Weil ich neugierig war, welche Abenteuer es von offizieller Seite für "Hellfrost - Land of Fire" gibt (dieses hier ist im Sammelband "Tales from the Sands" erschienen). Und weil immerhin die Chance besteht, dass sie auch für meine "Wilde See"-Kampagne geeignet sein könnten.
Plot
Die SC stoßen auf eine Priesterin, die sich als Nachfolgerin von Melissah, der Göttin der Bienen sieht, und tatsächlich durch allerlei unappetitliche Machenschaften anstrebt, eine Göttin zu werden und die Menschheit in einen Schwarm umzuorganisieren.
Eindruck
Am Anfang war ich von dem Abenteuer ziemlich begeistert, auch weil es sich ziemlich anders anfühlte als das, was man gewohnt war. Die Bedrohung durch die anfangs noch unsichtbare Gegnerin, die Feinde durch Bienenschwärme oder vergifteten Honig umbringt, hatte etwas, ebenso die fast schon epische Schlacht um den Imkerhof in der Mitte des Abenteuers, die sich eigentlich wie ein Finale anfühlt.
Danach aber wird es zunehmend konventionell und auch immer weniger logisch. Da stellt die Priesterin, die ja ein extremes Ordnungsprinzip vertritt (Lawful Evil gewissermaßen), ausgerechnet die chaotischen Orks in ihre Dienste und hat nicht einmal ein Problem damit, wenn die einen Raum im vergessenen Tempel der Bienengöttin als Klo (!) benutzen. Und überhaupt der vergessene Tempel: Der wurde zwar vor 3000 Jahren verlassen, aber alle Möbel, Gegenstände etc. sind noch in bester Ordnung. Und ohnehin ist er ein eher konventioneller Dungeon mit vielen Fallen und Kämpfen - und nach dem fünften oder sechsten Gefecht gegen Bienenschwärme und Wachszombies nutzt sich das Konzept auch langsam ab.
Etwas nervig fand ich übrigens die extrem hohe Anzahl von Tippfehlern im Text und die Tatsache, dass alle Karten "quadratisch-praktisch-gut" sind - alle Objekte, Mauern etc. stehen immer schön rechtwinklig zueinander, was dann doch irgendwie an ein Computerspiel aus den 80er Jahren erinnert.
Nichtsdestotrotz finde ich, dass man aus dem Abenteuer mit ein paar Änderungen speziell im letzten Drittel etwas machen kann, was sich deutlich vom üblichen Einheitsbrei unterscheidet.
Eine Rezension von: Weltengeist https://www.tanelorn.net/index.php/topic,116559.0.html