Riot! (Start your own...)
Riót! - oder zu gut Deutsch Aufstand bzw. Aufruhr. Und genau darum geht es: Die 2 bis 6 Spieler¸ die mit einem Riót!-Spiel antreten dürfen müssen je einen Studenten-Aufruhr anzetteln. Bei Spielbeginn gibt jeder Spieler seinen Beweggrund an¸ wie z.B. das schlechte Essen in der Mensa¸ den zu einfachen Unterricht oder ähnliches. Dann versucht man durch verschiedene Manipulationen möglichst viele Aufständler hinter sich zu versammeln¸ die mit einem zusammen den Aufstand durchführen.
Diese "Manipulationen" werden von den Spielern durch das Ausspielen von Spielkarten initiiert und können dem eigenen Aufstand förderlich sein bzw. einem gegnerischen Aufstand Fußvolk (dargestellt durch gelbe und schwarze Chips) entziehen. Der Würfel bringt etwas Zufall ins Spiel - und das nicht nur bei der Bestimmung des Startspielers¸ sondern auch um den Ausgang einiger Karten-Aktionen zu bestimmen.
Die Spielkarten
Bei Riót! gibt es sechs verschiedene Kartentypen. Der Text auf den roten Aktionskarten beschreibt¸ was man mit ihnen während der eigenen Runde anstellen kann - und ob andere Spieler die Aktion ggf. Blocken können. (z.B. Schlägertrupps¸ Platzregen¸ Zeitungskolumne¸ Saufkumpane¸ Arrest¸ Tränengas¸ Rausschmi߸ Vandalismus und Plünderung)
Die gelben Reaktionskarten können von Spielern als Konter zu gespielten Aktionen ausgelegt werden. Jede Reaktionskarte ist mit seinen Einsatzmöglichkeiten (zu konternde Aktion) beschriftet. (z.B. veraltetes Gas¸ Schreckschußpistolem¸ Verfassung¸ Verwirrung)
Darüber hinaus gibt es Aktions-/Reaktionskarten in rot-gelber Färbung¸ die sowohl als Aktions- oder Reaktionskarte benutzt werden können. (z.B. Zensur¸ Couch)
Die blauen Gesetzliche Verstärkung-Karten können dazu benutzt werden¸ die Aufstände anderer Spieler einzudämmen. Die blauen Karten haben eine Mindestzahl an Aufständlern beim Gegenspieler aufgedruckt¸ die als als Voraussetztung zum Ausspielen dienen - ein Uni-Sicherheitsdienst läßt sich viel eher herbeirufen¸ als die Staatspolizei. (z.B. Deeskalations-Team¸ Uni-Sicherheitsdienst¸ Ortspolizist¸ Pferdepolizist¸ Staatspolizei¸ SWAT-Team¸ Feuerwehr)
Die grünen Spielkarten sind Anführer bzw. Studenten-Anführer¸ die ausgespielt¸ einmal pro Runde aktiviert werden können und weitere Aufständler anlocken. Anführer können z.B. durch die "Arrest"-Aktion aus dem Spiel entfernt werden. (z.B. öffentliche Party¸ verschiedene Studenten-Anführer¸ Uni-Präsident)
Zuletzt findet man auch noch weisse Spielkarten¸ die "Dauerhafte Ereignisse" auslösen. Ein Beispiel wäre die "Barbusige Aufständlerin" die pro Runde einen Auständler anlockt und z.B. durch einen Polizeieinsatz gestoppt werden kann. (z.B. E-Mail¸ Feuer¸ barbusiger Aufständler)
Spielverlauf
Jeder Spieler erhält 3 Spielkarten¸ verkündet sein Protestmotto und zieht zu Beginn seines Spielzugs eine Karte von Nachschubstapel. Dann kann der Spieler so viele Aktionen ausspielen wie er möchte bzw. Karten auf der Hand hält - und die auf seinen ausgelegten Spielkarten beschriebenen Ereignisse ausführen. Zufallsergebnisse¸ z.B. Zu- oder Abwanderung von Aufständlern¸ werden durch den sechsseitigen Würfel ermittelt. Die Aktionen können ggf. von anderen Spielern direkt durch Reaktion-Karten geblockt werden.
Nachdem ein Spieler seine Aktionen ausgespielt kommt der nächste Spieler an die Reihe.
Jeder Spieler versucht nun möglichst viele Aufständler anzulocken und gegnerische Aufstände zu stören. Sobald sich an einem Protest 20 Aufständler beteiligen¸ wird dieser Spieler zum Sieger erklärt.
Beim Grundspiel endet das Spiel sofort wenn sich an einem Aufstand 20 Personen beteiligen¸ bei der Profi-Version¸ muß der Spieler zu Beginn seines Spielzuges 20 Spieler vorweisen können.
Wem das alles noch zu kryptisch ist¸ der kann sich ein schlankes Flash-Filmchen (knapp 'ne Minute zu laden) anschauen¸ daß der Verleger Green Dragon Creations zusammengebastelt hat.
Aufmachung
Na¸ da habe ich mich nicht schlecht gewundert¸ als ich die hübsche Aluminium-Schachtel (etwa in der Größe einer kleinen Bonbon-Dose) vor mit stehen hatte. Ein sehr erfrischendes Konzept. Die Dose dürfe¸ wenn auch nicht gut in eine Hosentasche¸ doch in jede Jackentasche passen.
Die 60 Spielkarten sind dreifarbig (z.B. schwarz-weiß-grün)¸ zeigen je ein Photo¸ einen Infotext und Beschriftungen zu Kartenklasse und -typ. Das Deckblatt aller Karten ist natürlich bei allen Karten gleich und zeigt ein Doppeltes "R".
Außerdem findet man in der Dose: eine doppelseitige Anleitung (SW¸ DIN-A4¸ nur Text)¸ 60 Spielchips und einen mini-mini sechseitigen Würfel - ideal um auf jeden Fall in der Kneipe verloren zu gehen... aber sü߸ keine Frage.
Fazit:
Ich meine... der Spielhintergrund ist total irre... irgendwie typisch amerikanisch und kann nur von "kranken" Studentengehirnen stammen :-). Wer sich aber an dem Thema nicht stört findet bei Riót! ein spannendes und unkompliziertes Spielprinzip.
Es läßt sich schnell Lernen und recht unkompliziert spielen - ein Idealer Kandidat für einen gemütlichen Kneipenabend. Ein Spiel dauerte bei uns zwischen 15 und 30 Minuten. Vor allem das Erschweren der Siegbedingung (20 Riots bei Beginn des Spielzugs) kann das Spiel auf teils lästige Weise verlängern.
Mir und meiner Spielgruppe hat das Game sehr gefallen.
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de