Schussfahrt - Yeti Slalom im Himalaya
"Schlußfahrt - Yeti-Slalom im Himalaya" sollte jedem Wintersport-Begeisterten auf Anhieb gefallen¸ weil es etwas mit Schnee zu tun hat¸ über einfache Regeln verfügt und sich so im Prinzip für die ganze Familie eignet.
Das Wettrennen
Bei "Schlußfahrt" treten bis zu fünf vierköpfige Snowboard-Teams (Biber¸ Krokodile¸ Kängurus¸ Nashörner und Giraffen) an¸ einen Abhang hinabzusausen und als erster alle Teammitglieder am Fuß des Berges im Ziel zu versammeln. Der "Abhang" besteht aus einem fünf Bahnen breiten und fünf Etapen langen Spielfeld¸ der zu beiden Seiten mit "Yeti-Feldern" gesäumt ist und außerdem Start- und Zielfelder besitzt.
Die eigentliche Abfahrt gestaltet sich recht einfach¸ denn die Snowboarder können nur um je ein freies Feld seitlich oder bergab versetzt werden. In jedem seiner Spielzüge kann ein Spieler einen neuen Snowboarder ins rennen schicken¸ einen seiner Snowboarder bewegen oder einen "Yeti" ins Spiel bringen.
Die Yetis
Da die üblichen kleinen gemeinen Tricks unter Sportlern (Drogen ins Essen mixen¸ Skibindung manipulieren¸ Abdrängen...) nicht wirklich zu einem Familienspiel passen würden¸ wurde eine andere Schwierigkeit ersonnen¸ um die Wettfahrt interessanter zu gestalten: an beiden Seiten der Abfahrt befinden sich die "Yeti-Plätze". Die gemeinen Yetis in diesem Spiel scheinen kein lieberes Hobby zu haben¸ als Wintersportler mit Schneebällen von den Brettern zu holen.
Wann ein Yeti wirft¸ entscheiden die Spieler. Bei Spielbeginn werden die 20 Yeti-Karten unter den Spielern aufgeteilt. Die Yeti-Karten sind nicht universell¸ sondern passen genau zu einem Randfeld. Anstatt seinen Snowboarder zu bewegen kann man auch versuchen die Sportler der anderen Spieler vom Brett zu fegen.
Dazu wählt man eine Yeti-Karte¸ die zu der Abfahrtsetappe paßt¸ wo die gegnerischen Boarder sich gerade befinden und würfelt einen sechsseitigen Würfel. Bei einem Ergebnis von 3 oder mehr¸ fliegt der Schneeball quer über die Abfahrt und reißt dabei jeden Gegner um (und komplett aus dem Spiel). Je höher die Augenzahl¸ desto weiter fliegt der Ball - bei einer 6 immerhin vier der fünf Felder weit. Mit einer Schneeball-Karte (Joker) läßt sich ein Würfelwurf wiederholen.
Bei cleveren Mitspielern¸ gestaltet es sich ganz schön schwierig¸ sein Team - oder zumindest nur einen daraus - heil den Abhang runter zu bringen. Am Ziel findet man Plätze-Felder für die ersten vier eintreffenden Boarder.
Sobald der letzte Snowboarder die Strecke verlassen hat¸ sprich im Ziel angekommen oder von der Bahn geschleudert wurde¸ endet das Spiel. Nun wird es wichtig¸ welchen seiner Ski-Fahrer (mit Werten von 1-4) man auf die ersten Plätzen bringen konnte¸ da die Punkte durch Multiplikation aus Platznummer¸ Wert des Snowboarders und den Werten der anderen Ränge bestimmt werden. Dadurch wird für jeden Spieler eine Punktwertung ermittelt¸ die dann verglichen oder notiert werden kann.
Aufmachung
Bei anderer Gestaltung des Spielbretts wäre Schlussfahrt ein guter Anwärter auf die Amigo-typischen Reise- und Partyspiele für die Hosentasche gewesen. Die recht voluminöse Verpackung (normierte-Box¸ damit es besser in das Regel beim Spielwarenladen paßt) erweist sich nach dem Öffnen als Blender. Hier hätte ich mich über etwas mehr Flexibilität bei Amigo gefreut und eine flachere Packung vorgezogen¸ in der der kleine Kartenstapel¸ ein Würfel und das faltbare Spielbrett gepaßt hätten - der Platzersparnis im Reisegepäck und im Regal oder Schrank zuliebe.
Die Spielkarten und auch das Spielbrett sind ordentlich - und vor allem mit witzigen Motiven illustriert¸ die Kindern und Erwachsenen gleichermaßen gefallen dürften. Auch die Qualität der Spielmaterialien ist gut. Die durchgehend farbige Anleitung ist vorbildlich und kann die Regeln innerhalb weniger Minuten vermitteln.
Fazit:
Letzten Endes ist es egal¸ ob man Wintersportler ist oder nicht: Schlussfahrt macht einfach Spa߸ denn es verbindet ein familiengerecht simples Konzept a la "Mensch ärgere Dich nicht" mit moderner Aufmachung. Während die Bewegung der Snowboarder dem Spiel einen taktischen und strategischen Anspruch verleiht¸ kommt beim Werfen der Schneebälle durch die Yetis etwas Zufall ins Spiel.
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de