Rette sich wer kann!
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Das universelle Rollenspiel-Fanzine Greifenklaue wurde bereits 1997 von Mitgliedern der Pfadfindergruppe Mantikore als gedrucktes A4-Heft ins Leben gerufen und eroberte ab 2005 auch das Internet. Neben dem gedruckten Fanzine betrieb Ingo aka "Greifenklaue" vor allem einen Blog, einen Podcast und ein eigenes Forum. Zur großen Bestürzung der Rollenspiel-Szene verstarb Ingo Schulze am Freitag den 26.11.2021. |
Die Kosmosreihe "Spiele für Zwei" bietet kleine, kurzweilige Brettspiele eben für zwei Mitspieler an. In diesem Fall kreist die Spielidee um einen Swimmingpoolparty, auf der urplötzlich einige Krokos dazwischenfunken. Neben ein wenig Glück gehört aber auch ein überraschend großer Anteil an Strategie dazu um siegreich zu sein.
Die mit Comickrokos auf ein junges Publikum zielende Verpackung ist zweckmäßig und in der Reihe einheitlich gehalten. Sie ist klein, alles passt rein und zudem noch äußerst stabil.
Neben einem recht langen Spielbrett sind es nur noch 12 sauber vorgestanzte Pappcounter, die zur Ausstattung gehören.
Die kurze Spielanleitung auf dünnem Hochglanzpapier lässt eigentlich keine Fragen offen, allerdings hätte sie ruhig aus stabiler Pappe gedruckt sein können. Die Aufmachung ist klar und leicht verständlich, nur deutschsprachig. Auch ein jüngeres Publikum sollte hier keine Verständnisprobleme haben.
Das Spielbrett stellt also einen Swimmingpool samt zweier Poolbars da. Ziel ist es, die eigenen Partygäste durch den Pool schwimmend zu seiner Party zu bringen. Das Hindernis sind weniger die anderen Schwimmer des konkurrierenden Partyveranstalters, als vielmehr, dass man die Schwimmer zu jeder Zeit drehen kann und sie sich damit in Krokodile verwandeln.
So ist also einerseits der Kompromiss zu machen, wie viele Schwimmer man in Krokos umwandelt, den jeder umgewandelte Counter ist auch ein Schwimmer weniger, den man in den sicheren Hafen bringen kann. Andererseits hat jedes Krokodil auch andere Fähigkeiten, angefangen von verschiedenen Bewegungsraten bis dahin, wie oft es wenden darf. Diese sind vorher für beide nicht offensichtlich, sondern werden zufällig durch den bisher verdeckten Aufdruck auf der Rückseite bestimmt - zumindest wenn keiner der beiden Spieler vorher gelinst hat...
Es können Spielsituationen entstehen, wo man zwar "Krokoüberlegenheit" hat, aber den Gegner nicht erreichen kann, weil die eigenen Krokos mit geraden Bewegungsraten nur jedes zweite Feld erreichen können...
Kurzum, ein überraschend kurzweiliges, strategisches Spiel, was auch für ein jüngeres Publikum geeignet ist mit geringer Ausstattung, die aber von sehr guter Qualität ist und preislich genau im Rahmen der Serie liegt. Gut geeignet als Mitbringsel oder um ne Viertelstunde zu entspannen - zumindest für denjenigen, der die Poolbar erreicht...
Eine Rezension von: Ingo 'Greifenklaue' Schulze https://greifenklaue.wordpress.com/