Battlelore
Mit BattleLore ist ein neues Fantasy-Brettspiel bei Days Of Wonder erschienen. Schon beim ersten Anfassen wird einem klar¸ das Spiel hat es in sich. Der Karton ist schwer und wenn man ihn aufmacht¸ kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Der Inhalt es Kartons ist gewaltig. Im Einzelnen findet man ein Regelbuch¸ über zweihundertzehn detailreiche Miniaturen¸ achtundfünfzig Fahnenträger und fünfzehn zusätzliche Fahnen¸ ein doppelseitiger Spielplan¸ sechsundvierzig Plättchen (Gelände und spezielle Orte)¸ sechzig Kommandokarten¸ sechzig Machtkarten¸ zweiundvierzig Übersichtskarten¸ zwei Kriegsrat-Tafeln¸ vierundzwanzig Meisterscheiben und zwölf Kampfwürfel.
Wer nun denkt¸ jetzt geht es erst einmal ans Ausdrücken und Zusammensetzen der Figuren¸ der hat sich getäuscht. Bei BattleLore ist alles anders und besser. Jede Figur ist fein säuberlich in einer eigenen Plastikmulde. Bei über zweihundert Figuren kann man sich vielleicht vorstellen¸ wie viel Arbeit macht sich so schon gespart hat. Auch das Bekleben der Figuren und Fahnen etc. entfällt. Alles ist schon fertig. Man kann sofort los legen¸ wenn man die Regeln gelesen hat.
Zunächst erschreckt man sich¸ wenn man das Regelbuch sieht. Bei einem anderem Hersteller müssten womöglich das Buch extra kaufen¸ doch hier liegt es bei. Es ist für eine Spielanleitung sehr dick¸ doch dafür auch gut gemacht. Sehr gut strukturiert und mit zahlreichen Abbildung wird das Spiel Schritt für Schritt erklärt und man kann ziemlich schnell mit dem ersten Szenario anfangen.
Bei BattleLore spielen zwei Spieler gegeneinander. Nun wird aus dem Regelbuch ein Szenario ausgewählt. Zu Beginn werden einfache historische Schlachten angeboten¸ die noch keine Fantasyelemente¸ wie Magie und nichtmenschliche Wesen haben. Erst im Laufe der Zeit werden und das ist zum Lernen der Regeln sehr gut gemacht¸ immer komplizierter Szenarios angeboten.
Die Spieler stellen ihre Einheiten¸ wie es auf dem Spielplan vorgesehen ist¸ auf. Dann wird das Gelände platziert. Wälder¸ Hügel und Flüsse haben ihren richtigen Platz und sind ein wichtiger Faktor für die nahende Schlacht. Die Streitkräfte¸ die auf einem Feld stehen¸ werden als Einheit bezeichnet. Jede Einheit besteht aus mehreren einzelnen Figuren und einem Fahnenträger. Sie sind ein Schlüsselelement des Spiel und zeigen den militärischen Ausbildungsgrad und die Waffengattung an. Der Fahnenträger ist die letzte Figur¸ die vom Feld genommen wird und mit ihr wird die Einheit endgültig vernichtet. Durch die Vernichtung von Einheiten erhält der Gegenspieler die Fahne. Zum Sieg des gesamten Spiels ist eine bestimmte Anzahl von Siegfahnen notwendig.
Der Spielplan ist mit zwei rot gepunkteten Linien in drei Bereich unterteilt. Das Spiel wird in mehreren Runden gespielt. Jeder Spieler ist dabei abwechseln an der Reihe. Mit Hilfe von Kommandokarten werden nun die einzelnen Züge und die gesamte Schlacht geplant. Die Zahl der Kommandokarten richtet sich nach dem Szenario. Mit ihnen können die Einheiten in den drei Bereichen aktiviert werden.
Kommt es zu einem Kampf wird das Ergebnis mit den beiliegenden Würfel ermittelt. So werden die Auswirkungen und die eventuellen Schäden ermittelt. Unterschieden wird dabei zwischen Treffer gegen bestimmte Einheiten¸ Bonus Schlag¸ Rückzug und Macht.
Zu Beginn eines Szenarios kann der Spieler einen oder mehreren so genannter Meister für sich gewinnen. Sie haben unterschiedliche Talente und Klasse und verfügen zu über eine einzigartig Macht¸ die bestimmte teilweise legendäre Aktionen auf dem Spielfeld auslösen können. Diese Figuren bilden zusammen den Kriegsrat eines Spielers. Durch sie werden einige Spielelemente gesteuert¸ u.a. die Anzahl der Kommandokarten¸ die Machtplättchen¸ die Machtkarten und den Level¸ auf dem sie eingesetzt werden können. Mit Hilfe der Machtplättchen können die Machtkarten eingesetzt werden und dadurch sind die Großtaten möglich.
Für den entsprechenden Preis kann man Söldnertruppen unterschiedlicher Rassen anheuern. Mit ihnen kann man nun weitere Einheiten in die Schlacht stürzen.
Das sind im Großen und Ganzen eigentlich schon die Regeln. Hört sich alles nicht schwer an¸ ist es auch nicht. Mit etwas Übung und dem Studium des sehr guten Regelbuches kann man schon schnell starten¸ da auch die langweilige Zusammenbauarbeit wegfällt. Nach und nach steigert man sich¸ so kommen erst langsam die Meister hinzu und auch die Söldnereinheiten kann man erst nach einigen Schlachten anheuern.
Die Ausstattung ist genial. Unmengen an Figuren liegen nach dem Auspacken auf dem Tisch und man kommt beim ersten Aufbauen gar nicht aus dem Staunen heraus. Überall gibt es etwas Neues zu entdecken. Die Figuren sind sehr gut gearbeitet und als Bonus liegen bei den ersten Bestellung auch noch zwei Bonusfiguren dabei. Dazu gibt es weitere Informationen auf der Internetseite des Herstellers.
Der Spielplan ist sehr schön an zu sehen und auch die Geländeteile gefallen. Optisch macht das Spiel eines sehr guten Eindruck und lädt sofort zu einer Runde ein.
Das Spiel ist für zwei Spieler über zehn Jahre und eine Runde soll lt. Hersteller in sechzig Minuten durchgespielt sein. Wir haben länger gebraucht. Man kann mit dem Spiel ohne Probleme einen schönen Abend verbringen.
Fazit:
BattleLore verbindet die unterschiedlichen Elemente des Spiels miteinander. Es werden die unterschiedlichen Genres Karten-¸ Miniatur-¸ Brett- und Rollenspiel zusammengeführt. Ich habe selten ein Spiel gesehen¸ dass dem Spieler so viele Möglichkeiten bietet¸ so komplex ist und doch so einsteigerfreundlich. Es ist ein wunderbares Spiel mit vielen Möglichkeiten und mit Sicherheit einem langen Spielspass.
Eine Rezension von: Thomas König