Freihafen 1: Tod in Freihafen
Dieses ist die erste Übersetzung einer mehrbändigen Abenteuerserie¸ die in der Stadt Freihafen ("Freeport") angesiedelt ist. Sie beinhaltet eine Stadtbeschreibung¸ ein Abenteuer sowie weiteres OGL-D20-Zusatzmaterial.
Die Stadt mit einem groben Abriss ihrer 2000jährigen Geschichte und der bestimmenden Ereignisse der letzten Zeit erstreckt sich auf etwa vier Seiten; dazu kommt eine Karte mit einer Übersicht über die Stadt Freihafen und der Inselgruppe¸ auf der dieser Ort liegt. Da es eine (ehemalige) Piratenstadt sein soll¸ hat man einige Anleihen aus der irdischen Seeräuberhistorie genommen.
Das Abenteuer¸ das etwa 20 Seiten einschließlich Handouts und zweier computergenerierter Pläne umfasst¸ beginnt sehr klassisch: Die Abenteurer kommen verarmt zum ersten Mal in die Stadt und erhalten nach einer Bewährungsprobe die Aufgabe¸ einen verschwundenen Tempelmitarbeiter zu suchen. Dabei kommen sie (hoffentlich) der dunklen Geschichte der Stadt auf die Spur¸ die vorläufig in einem finalen Kampf in den Katakomben endet.
Zum Abschluss werden zum einen vier ausgearbeitete Charaktere der 1. Stufe vorgegeben¸ mit denen die Spieler dieses Abenteuer bestreiten könnten; des weiteren wird die Rasse der (bösen) Schlangenmenschen vorgestellt¸ um die sich die mit "Tod in Freihafen" begonnene Mini-Kampagne rankt.
Für eine reine Stufe 1-Gruppe ist der Plot kaum lebend zu überstehen.
An einigen Stellen des Abenteuerverlaufs ist zu bezweifeln¸ dass die
Spieler die vorgegebenen Aufhänger weiter verfolgen (können) und nicht
erfolglos andere Wege suchen.
Wünschenswert wäre bezüglich der Stadt Freihafen nicht nur eine 1:1-Übersetzung¸ sondern schon früher ergänzende Details zur Stadt¸ die
bisher zu blass bleibt. Eine A5-große Karte einer großen Stadt ohne
Angaben über religiöse wie weltliche Strukturen¸ Gilden usw. macht keine
Lust auf selbst erdachte Abenteuer - da hilft auch der Hinweis nicht¸
diese Stadt soll auf jeder Welt einsetzbar sein.
Fazit:
Der Preis geht aufgrund des sauberen Layouts und der Materialvielfalt in Ordnung. Das Abenteuer ist bis auf einige Schwachpunkte gut
ausgearbeitet¸ bietet jedoch keinen hervorzuhebenden Hintergrund oder
Verlauf. Zudem wäre es schön¸ wenn die Pläne der nächsten Bände nicht so
lieblos aussehen und die noch reichhaltige Anzahl an Flüchtigkeitsfehlern im Text minimiert würden.
Eine Rezension von: Ulf Straßburger http://www.caedwyn.de