Ennya
Ennya versteht sich als klassisches Fantasy-Rollenspiel. Dies bedeutet für das Spielsystem¸ daß ein Charakter im üblichen Sinne aus Attributen¸ in diesem Fall acht¸ und Fertigkeiten sowie einiger weiterer Festlegungen besteht.
Das Würfelsystem ist neuartig¸ denn die Erfahrungsstufe eines Charakters drückt sich im Würfel aus. Schlechte Charakere benutzen einen W4 oder W6¸ bei guten und meisterlichen Erfahrungsstufen geht es über W8¸ W10¸ W12 und W20 bis zum W30. Jede Aktion¸ ob Kampf¸ Zauber oder Fertigkeit¸ wird vom Spielleiter mit einem entsprechenden Würfel gegengeworfen. In der Regel gewinnt der höhere Würfel¸ wobei eine 1 IMMER ein Patzer ist und der höchste Wert des Würfels ein kritischer Erfolg (jedoch muß man in jedem Fall über den Gegenwurf kommen).
Jede Fertigkeit hat ihre eigene (Würfel-)Stufe und wird somit separat gesteigert¸ denn für jeden Patzer und kritischen Erfolg gibt es einen Erfahrungspunkt¸ bei 40 Punkten steigt man um eine (Würfel-)Stufe. Eine Gesamtstufe des Charakters entfällt somit. Der Charakter steigt nur in den Fertigkeiten¸ die er auch oft ausübt.
Das Kampfsystem besteht aus einer Rundeneinteilung¸ die Schnelligkeit der Attacke und Parade gibt die jeweilige Waffe vor¸ so ist ein Dolch in seiner Handhabung schneller zu führen als ein Bihänder. Auch hier gilt das System des Wurfs und Gegenwurfs. Ansonsten gibt es natürlich eine Schadenseinteilung und Rüstungsschutzwerte.
Das Zaubern wird ebenfalls mit der üblichen Würfelmethode durchgeführt. Man hat als Zauberer eine Spruchtabelle seiner eigenen Spezifikation mit acht Sprüchen pro Stufe. Als Zauberer würfelt man immer mit seiner eigenen Zauberstufe¸ die wie eine Fertigkeit funktioniert¸ der Spielleiter wirft den Würfel der entsprechenden Spruchstufe dagegen. Der höhere Würfel entscheidet wieder über Erfolg und Mißerfolg¸ die Höhe des Spielleiterwurfes ist die Anzahl der verbrauchten Magiepunkte. Außerdem unterliegen die Spruchstufen noch zeitlichen Begrenzungen wie Vorbereitungszeit¸ zwingenden Komponenten und Ritualen.Die Welt von Ennya besitzt einige Spezialitäten.
Sie besteht aus zwei großen Kontinenten¸ die einmal als Einer aneinanderhingen und sich wie ein Band um den Globus wanden. An ihrem Mittelpunkt stritten die Götter um die Macht¸ nach diesem Kampf brachen die Kontinente in die jetzt bestehenden zwei Teile und unzählige¸ unglaublich magische Inseln am Mittelpunkt der Welt.
Der südliche Kontinent blieb unbekannt und unbewohnt¸ zumindest haben sich dort keine Kulturen entwickelt. Der nördliche Kontinent jedoch entwickelte an den östlichen und westlichen Enden der Landmasse Kulturen mit Ländern und Staatsgebieten¸ Regierungen und Bevölkerungen. Dazwischen liegt ein unüberwindliches Gebiet an Dschungel¸ Sumpf und Wald.
In den meist feudal organisierten und monarchisch regierten Ländern gibt es neben den Menschen¸ die etwa 1/3 der Gesamtbevölkerung ausmacht; Elfen; Zwerge; Halblinge; Czarch (sprich: Zarsch)¸ den Echsenmenschen; Sheleenen¸ den Fischmenschen; Riesen und Orls als spielbare Rassen.
Als Berufe gibt es neben Krieger (mit den Untergruppen Ritter¸ schwarzer Ritter¸ Söldner¸ normaler Krieger¸ Waldläufer¸ Berserker und speziellen Kriegervölkern wie Rikkh und Hen-su) und Zauberer (mit den Untergruppen Schamane¸ Geisterbeschwörer¸ Druide¸ Hexer¸ Magier der vier Elemente¸ Illusionist und Barde) außerdem noch Priester¸ Dieb¸ Jäger¸ Handwerker¸ Händler¸ Seemann¸ Unterhaltungskünstler¸ Bauer¸ Bettler und Alchimist.Ennya ist als Einsteiger-Rollenspiel geplant. Bewußt verzichtet man auf zahlreiche Tabellen und Modifikatoren¸ um den Spielfluß nicht zu stören. Sowohl Charakterdarstellung als auch Würfelsystem wurden einfach gehalten. Trotzdem soll Ennya mit genügend Tiefe aufwarten¸ um auch erfahrenen Rollenspieler anzuziehen. Daher ist die Welt sehr komplex¸ weit ausgearbeitet und sehr verzahnt mit dem Spielsystem.
Jedes Land soll mit einem zukünftigen Quellenband noch komplexer und reicher gestaltet werden¸ außerdem bieten Südkontinent¸ Inselgebiete und andere unbekannte Regionen genug Möglichkeiten für eigene Entfaltung.
Eine Rezension von: Christoph Böhler