Elric von Melnibone 1: Die Erschaffung eines Hexers
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Comic-Verlag Panini hat nun die Ehre für sich in Anspruch genommen¸ den Teil um Elric als Comic zu veröffentlichen¸ der noch vor ELRIC VON MELNIBONÉ spielt¸ dem ersten Band 1979 beim Wilhelm Heyne Verlag erschienen.
Der alternde Herrscher von Melniboné¸ Sadric¸ fühlt sein Ende nahen und muss einen neuen Herrscher ernennen. Zur Auswahl steht sein ungeliebter Sohn Elric¸ ein weichlicher Albino wie er meint und dessen Cousin Yrkoon¸ ein unsympathischer Ehrgeizling. Aber egal für welchen Nachfolger er sich entscheidet¸ Gefühle dürfen keine Rolle spielen. Der nächste Herrscher über die wenigen Melnibonéer muss ein fähiger Regent sein und gleichzeitig ein Hexer¸ der das Volk vor seinen Feinden schützen kann. Um den richtigen Nachfolger zu bestimmen¸ müssen sich die beiden Rivalen auf vier Traumreisen begeben. Die Reisen sind in vier Comics in Amerika erschienen¸ während Panini alle vier Bände in einem zusammenfasst. Es stellt sich schnell für den Leser heraus¸ dass Yrkoon seinen Cousin in der Traumreise ermorden will¸ denn wenn der Traumreisende dort stirbt¸ stirbt auch sein leiblicher Körper. Elric ahnt nichts davon und seine Cousine¸ Yrkoons Schwester¸ kann Elric nicht helfen.
Elric ist in seiner Jugend ein Mann¸ der sich von Macht und Politik fern hält. Er beschäftigt sich lieber mit Kunst und seiner Cousine Cymoril. Trotzdem will er lernen und ein guter Herrscher werden.
Elric übernimmt in den Traumreisen immer wieder die Position von sich selbst in früheren Leben. Dort erlangt er immer wieder das magische Runenschwert mit Namen Sturmbringer. Es erscheint immer nur dann¸ wenn die Lage aussichtslos erscheint. Diejenigen die die Gefährlichkeit von Sturmbringer kennen¸ versuchen die Klinge sicher zu verwahren. Aber es gelingt ihnen nicht. Elric¸ in all seinen Inkarnationen¸ setzt das Schwert immer wieder ein.
Elric lernt während seiner Traumreisen und greift später auf dieses Wissen immer wieder zurück. Aber das immer wieder unbewusst¸ denn seine Träume halten nicht lange an und im Wachzustand hat er seine Träume bald darauf vergessen. Allerdings bleibt eines. Das Wissen um Arioch¸ den Dämonen. Arioch ist mit dem Schwert verbunden und Elric mit dem Schwert. Mit jedem Einsatz von Sturmbringer und seinen unglaublichen Fähigkeiten¸ bindet sich Elric mehr an das Schwert und fällt so Arioch nach und nach in die Hände. Arioch gewinnt an Macht über Elric¸ der sich davon lösen will. Der Preis den Elric zahlt¸ ist hoch.
Walter Simmons ist ein Meister kräftiger Farben¸ eines heftigen Stils¸ der Bewegung zeigt¸ wo ein Bild an seine Grenzen stösst. Manchmal übertreibt er in den Proportionen¸ ein andermal ist sein Strich fast zierlich zu nennen. In jedem Fall überzeugte er mich¸ denn in etwa so stellte ich mir damals Elric vor und mit seinen Bildern ruft er Erinnerungen wach¸ die lange verschüttet waren. Etwa an das Schiff¸ das über Wasser und Land fährt¸ oder das Elric-Spiel. Die Übersetzung von Claudia Kern¸ der Maddrax- und Zamorra-Autorin¸ ist ordentlich gemacht.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355