Asiatik
Auf jedem der vier bekannten El Moondo-Kontinente Uza¸ Europa¸ Afrika und Asiatik leben je einer von vier Stämmen. Statt ehemals friedlicher Koexistenz¸ haben alle Stämme aufgerüstet und versuchen nun die Totems der anderen Stämme zu erobern.
El Moondo ist wie Schach ein Spiel¸ bei dem sich zwei Figurenarmeen einander gegenüber stehen und jeweils versuchen¸ eine bestimmte gegnerische Figur zu erobern. Im Gegensatz zum Schach¸ spielt bei El Moondo das Glück bei Kämpfen eine wichtige Rolle¸ denn hier bestimmen die Kampfstärke der Figur und ein Zufallsfaktor den Ausgang des Konflikts.
Jeder El Moondo-Stamm ist auf 16 Karten dargestellt und setzt sich aus je 12 Kriegern¸ 3 Trümpfen und 1 Stammeskarte zusammen¸ auf der die besonderen Fähigkeiten der Kämpfer beschrieben werden.
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Bei Spielbeginn legt jeder Spieler seine 12 Kämpfer verdeckt in die beiden vordersten waagerechten Reihen seiner Seite. Die beiden mittleren Reihen des Terrains bleiben frei. Bei der Auslage der Kämpfer gibt es keine weiteren Vorschriften - ein guter Zeitpunkt um eine persönliche Strategie einfließen zu lassen.
Das wichtigste Spielziel ist der Schutz des eigenen Totems und die Eroberung des gegnerischen. Diese wichtige Karte ist leider eher schwach - und muß deshalb unbedingt vor gegnerischen Kämpfern verteidigt werden. Wird ein Totem vom anderen Spieler erobert¸ so hat der Eroberer sofort gewonnen. Eine weitere Möglichkeit ist es¸ den Gegenspieler bewegungsunfähig zu machen.
Neben dem Totem gibt es den Häuptling¸ Priester¸ Helden¸ Monster¸ Elitetruppe und Soldaten. Sie unterscheiden sich durch ihre Bewegungsmöglichkeiten und ihre Kampfkräfte. Die Bewegungsmöglichkeiten sind auf einer Matrix (5 mal 5 Felder) angegeben. Kämpfer¸ die zu Fuß in den Kampf ziehen¸ benötigen für ihre Bewegung freie Felder - es gibt aber auch Kämpfer die springen oder fliegen können und deshalb über besetzte Felder hinweg ziehen können.
Die Spieler bewegen ihre Kämpfer abwechselnd gemäß der Bewegungsmatrix. Kommt der bewegte Kämpfer auf ein Feld¸ auf dem sich bereits ein gegnerischer Kämpfer befindet¸ wird gekämpft.
Dazu nimmt jeder Spieler seinen Kämpfer vom Feld¸ dreht die Karte und bietet sie seinem Gegenspieler verdeckt an. Jeder entscheidet sich für eine Karten-Ecke seines Gegners und legt damit seine Kampfkraft fest. Die Kampfkraft wird in Form einer beschrifteten Kugel mit einem Wert (0-9¸ Stern) oder Symbol dargestellt (z.B. Werte "0¸1¸2¸3" oder "1¸2¸3¸4" oder "*¸1¸3¸7" usw.). Der Stern aktiviert eine besondere Fertigkeit (z.B. zusätzliche Bewegung) des Kämpfers.
Der Kämpfer mit der niedrigeren Zahl verliert den Kampf und wandert auf den Ablagestapel. Der andere Kämpfer wird auf das umkämpfte Feld zurückgelegt. Ein Unentschieden hat zur Folge¸ daß der alte Kämpfer liegen bleibt und der Herausforderer seine Bewegung rückgängig machen muß.
Statt einer Bewegung kann ein Spieler auch einen seiner drei Trümpfe und damit Sonderaktionen aktivieren. Trümpfe können z.B. Schusswaffen oder Hindernisse sein¸ die einen risikolosen Angriff ermöglichen oder sich gut zur Verteidigung des eigenen Totems eignen. Es gibt auch Trümpfe für Mehrfachbewegungen oder einen Bonus bei den Kampfwerten.
Aufmachung
El Moondo besticht durch seine lustigen und phantasievollen Zeichnungen¸ die zudem qualitativ hochwertig umgesetzt wurden. Allein beim durchschauen der Karten-Sets bekomt man Lust auf ein Spiel. Ein wenig mißmutig stimmen einige Fehler in der Übersetzung und eine fehlende Markierung - sowas sollte einem profi wie Amigo nicht mehr passieren.
Nicht nur das lockere Outfit und die Tatsache¸ daß mit Karten gespielt wird¸ hebt El Moondo von solchen Klassikern wie Schach ab - die sehr unterschiedlichen Bewegungsmuster der Kämpfer und das Kampfsystem vermeiden allzu umfangreiches Vorausplanen von Spielzügen. Das beschleunigt zum einen das Spiel und vereinfacht es für strategisch weniger ambitionierte Spieler (was manchem Taktiker mißfallen mag). Der Spaßfaktor wird zusätzlich durch die schnellen Kämpfe unterstützt¸ so daß ein durchschnittliches Spiel nur 10 Minuten dauert.
Wer lieber zu viert spielt¸ kann die Spielfläche auch auf 12 mal 6 Felder verdoppeln und je zwei Armeen im Team antreten lassen. Natürlich kann man auch die Krieger der Stämme vermischen und zu einer Armee kombinieren (eine Hommage ans Sammelkartenspiel¸ Regeln sind angegeben)¸ aber diese Option ist für das einfache Spielchen zwischendurch nicht erforderlich.
Fazit:
Bereits mit einem Kontinent-Set kann man El Moondo komplett mit 2 oder 4 Personen spielen. Anfänger sollten das Africa-Set wählen¸ da dies nicht ganz so viele Überraschungen bei den Bewegungsmustern bereithält¸ als z.B. Asiatik.
El Moondo ist schnell lern- und spielbar und macht Spaß. Der Aufbau des Spielfeldes benötigt natürlich eine entsprechende Fläche¸ wodurch sich das Spiel eher für den Wohnzimmertisch¸ als für eine Autorückbank oder ein Badelaken eignet.
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de