Todeswanderer (084)
Das Leben der jungen Nivesin Celiska scheint ohne Probleme. Zusammen mit ihrem Bruder und ihrer Mutter lebt sie im Stamm der Lieska-Madukju. Doch als ihr Bruder sich bei dem Rettungsversuchs eines Tieres am Fuß verletzt¸ wird die Idylle jäh gestört. Er ist in einer Scherbe getreten¸ und die harmlose Wunde verursacht bei ihm zunächst nur dunkle Flecken unter der Haut. Doch diese werden immer größer und wachsen zu Beulen heran. Als sie aufplatzen¸ besteht keine Rettung mehr. Auch die anderen Stammesmitglieder siechen nun dahin. Nur Celiska überlebt die Seuche¸ und mit dem Familienerbstück¸ einem Amulett¸ macht sie sich auf den Weg zur ihrer Tante¸ die in Norburg leben soll.
Auf dem Weg dorthin trifft sich auf einen fahrenden Kräuterhändler¸ mit dem sie auf der Kutsche mitfährt. Die beiden freunden sich an¸ und so vergeht die Zeit recht schnell.
Völlig unabhängig von den beiden zieht der Söldner Gordon durch die Lande. Er verdingt sich zunächst als Beschützer und Reisebegleiter einer Frau. Doch bei einem Überfall kommt sie ums Leben. Gordon stellt sich dem Kampf¸ und ihm gelingt es zu überleben. Doch er ist abgebrannt¸ und auch eine Durchsuchung der Opfer führt kein Gold zutage.
Aber ein Steckbrief an einem Baum weckt neue Hoffnung in ihm¸ und so macht er sich auf die Suche. Die beiden Handlungsstränge verbinden sich zu diesem Zeitpunkt.
"Der Todeswanderer" ist der erste Roman von Yvonne Gees. Er ist recht kurz mit knapp 280 Seiten¸ und so hat man als Rezensent das Problem¸ nicht zu viel von der Handlung zu verraten.
Zu Beginn überkam mich ein sehr trauriges Gefühl beim Lesen. Das Aussterben des Stammes wird sehr ausführlich geschildert. Erst als Celiska auf Reisen geht¸ änderte sich mein Gefühl¸ und es kam Fantasy-Stimmung auf. Die wenigen Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und haben alle ihre Eigenheiten. Lediglich die elfjährige Celiska ist mir für das Alter schon sehr erwachsen¸ aber das stört nicht weiter.
Fazit:
"Der Todeswanderer" ist gute Lesekost. Es ist eine einfache Geschichte mit einem interessanten und sehr traurigen Hintergrund. Eigentlich würde die Handlung sich sehr gut für ein Rollenspielabenteuer eignen.
Eine Rezension von: Thomas König