Myranor: Thronräuber (083)
Der Roman "Thronräuber" von Alexander Lohmann schildert eine wichtige Passage im Leben der Magierin Baliante. Sie hat vor zehn Jahren unter mysteriösen Umständen die Stadt Neanikis verlassen und lebt in Lyrnathas. Zurückgezogen von der Öffentlichkeit hält sie sich mit kleineren magischen Aufträgen über Wasser. Als jedoch der zurückgebliebene Waisenjunge Chrysonais auf offener Straße von einer Jugendbande angegriffen wird¸ hilft sie ihm. Doch dabei überschreitet sie das Gesetz.
Zusammen mit Chrysonais und dem befreundeten Schreiner Daridorius flieht sie in den Dschungel. Doch dort lauern andere Gefahren. Wilde Padir greifen sie an¸ und Daridorius wird verschleppt. Chrysonais und Baliante werden von einem Luftschiff gerettet. An Bord befindet sich Palibatka¸ mit dem sich Baliante anfreundet.
Das Ziel des Luftschiffes ist Neanikis. Die Stadt¸ aus der Baliante vor zehn Jahren floh¸ hat sich stark gewandelt. Ein düsterer Dämonenturm ragt über dem Palast¸ und ein Tyrann herrscht über die Stadt. Die Bevölkerung steht am Rande einer Aufruhr¸ und so treffen die Neuankömmlinge auf die Rebellen von Neanikis.
So beginnt der Kampf gegen die Obrigkeit¸ der in einem großen Finale mit einer überraschenden Wendung endet.
Schön an dem Roman sind die gut ausgearbeiteten Figuren. Die beiden Hauptfiguren Baliante und Palibatka werden sehr gut mir ihren Ängsten¸ Fehlern und Problemen beschrieben. Die Rebellen haben alle typische Charakterzüge oder Eigenschaften¸ die ein Wiedererkennen vereinfachen. Leider verschwindet mit Daridorius eine schöne Figur¸ die mir sehr sympathisch war¸ gleich zu Beginn. Vergebens habe ich gehofft¸ dass Daridorius noch einmal auftaucht.
Die Handlung an sich ist linear und teilweise ansehbar. Gerade in der Mitte des Buches¸ als die Rebellen irgendwie nicht genau wissen¸ was sie machen sollen¸ verliert der Roman stark an Faszination. Erst zum Ende nimmt der Roman wieder Fahrt auf.
Positiv für alle Nichtrollenspieler ist das Glossar am Ende. Ein Personenregister fehlt genauso wie eine Landkarte bzw. ein Stadtplan¸ wobei man auf letzteres auch verzichten kann.
Fazit:
Dem Autor gelingt es¸ einen guten Myranorroman abzuliefern. Im Vergleich zu den anderen Bücher aus der "Schwarze Auge" - Reihe gehört er mit Sicherheit zu den besseren Büchern.
Eine Rezension von: Thomas König