Zwergenmaske (053)
Zwergenmaske ist ein aventurischer Roman¸ der von den Erlebnissen einer Heldengruppe handelt. Auf dem Weg nach Greifenfurt finden sich allmählich eine typische Gruppe von Abenteuerern zusammen¸ die alle durch vergangene Ereignisse anscheinend miteinander verknüpft sind. Hier haben wir den pragmatischen Söldner Hagen¸ der Bier und Weib schätzt¸ den liebfeldschen Sutzer Falk¸ der gut mit dem Degen umzugehen versteht¸ die Streunerin Lysandra und schließlich auch Una die Elfe. Schon bald wird den Gefährten und dem Leser klar¸ daß etwas 'Dunkles' sie verfolgt¸ daß die Schatten der Vergangenheit sich wieder zu regen beginnen. So wird das Ganze ein hastiger Eilmarsch über Reichsstraßen und durch den Reichsforst¸ ehe man das Ziel¸ die Behausung eines Magiers¸ zu dem die Gefährten unterwegs sind¸ erreicht. Aber hier warten noch allerlei böse und unliebasame Überraschungen auf die Helden.
Die Charaktere sind eigentlich ganz gut dargestellt¸ es sind die 'Helden des Schwarzen Auges'¸ wie sie eigentlich in jeder Spielrunde vorkommen sollten: erfahren¸ aber nicht übermächtig. Der Heldenalltag ist gut geschildert¸ Martina Nöth läßt die Charaktere schön plastisch erstehen ohne daß zuviel Klischees verwendet werden. Die Reise zum Ziel liest sich eigentlich so¸ als hätte einer der Spieler bei dem Abenteuer ein Reisetagebuch geschrieben. Es passiert schon immer etwas¸ aber selten wirklich weltbewegendes¸ und dadurch zieht sich die Reisebeschreibung auch etwas zäh dahin. Obwohl wie gesagt die Stimmigkeit mit Aventurien durchaus gegeben ist.
Dies wechselt im zweiten Teil des Buches. Hier nimmt zwar die Handlung etwas an Tempo zu¸ die Bedrohung¸ die bisher nur wie ein düsterer Schatten über den Gefährten hängte¸ wird nun zentraler Angelpunkt der Handlung. Dafür aber nimmt die Stimmigkeit etwas ab. So ganz scheinen die Vorfälle¸ Motivationen der NSC's und die magischen Artefakte nicht so ganz mehr nach Aventurien zu passen. Hier wurde fast etwas des Guten zu viel getan.
Aber wie auch immer¸ es ist beileibe kein schlechter Roman. Trotz etwas langatmiger Szenen zu Beginn und einiger Übertreibungen im Endteil liest er sich gut¸ man kann mit den Gefährten mitfühlen und fühlt sich auf den Straßen des Mittelreiches gleich heimisch. Der Roman ist auch eine in sich geschlossene Geschichte¸ kein Teil einer Serie¸ also ist er als gute aventurische Lektüre durchaus mal ein paar Leseproben wert.
Eine Rezension von: Halle der Helden http://www.halle-der-helden.at