Götter und Dämonen (4e)
Mit "Götter und Dämonen' ist die vierte und letzte Regelbox für die vierte Edition vom Schwarzen Auge erschienen. Wie auch die drei anderen Boxen "Das schwarze Auge'¸ "Schwerter und Helden' und "Zauberei und Hexenwerk' ist diese Box randvoll mit unterschiedlichen Heften und Beilagen.
Insgesamt beinhaltet die Box:
- Götter¸ Kulte¸ Mythen (Heft 144 Seiten¸ schwarzweiß)
- Aventurische Götterdiener (Heft 168 Seiten¸ schwarzweiß)
- Mit Geistermacht und Sphärenkraft (Heft 160 Seiten¸ schwarzweiß)
- Archetypen (Heft 32 Seiten¸ farbig)
- Vier gleiche Karten (DinA4 Beschwörung und Beherrschung von Dämonen / Wunderwirken und Geistermacht)
- Acht Heldendokumente
- Poster mit aventurischen Götterdienern (Farbige DinA2)
Sehr interessant für das weitere Buch ist die Geschichte der Götter und des Glaubens. Chronologisch werden die wichtigsten Ereignisse zu dem entsprechenden Jahr aufgeführt.
Zur Geschichte gehört auch noch in gewisserer Weise die Ursprungsgeschichte des Glaubens der zwölf und ihrer Kinder.
Die Einleitung der einzelnen Glaubensbeschreibung ist eine Erklärung¸ wie die Gemeinschaft der Zwölf funktioniert. Dabei wird die Zusammenarbeit und das Kirchenrecht beschrieben¸ sowie eine Liste der kirchlichen Ränge und Titel geliefert.
Die Beschreibung eines jeden Glaubens beginnt und das finde ich gerade für den gestressten Spielleiter sehr gut mit einem Steckbrief für eilige Leser. Hier werden die wichtigsten Eigenschaften des Glaubens und der Glaubensgemeinschaft aufgeführt: Aspekte¸ Pantheon¸ Schöpfungslehre¸ Verbreitung¸ weltliche Aufgaben¸ wichtige Tempel¸ Feiertage¸ Sternbild¸ Beinamen¸ Alvernaniare¸ Heilige und Erwählte¸ Orden und Laienbruderschaften¸ heilige Talismane und Artefakte¸ heilige Ort¸ heiliges Tier¸ heilige Farben¸ heilige Pflanzen¸ heiliger Stein¸ Opfergaben¸ politischer Einflu߸ Hierarchie innerhalb der Kirche¸ Toleranz gegenüber Andersgläubige¸ Feindbilder¸ Lehre der Kirche¸ Ziele der Kirche Jenseitsbild¸ Weltbild¸ Menschenbild¸ stärkstes Argument¸ Bild des Glaubens in der Bevölkerung.
Es ist fraglich¸ ob alle diese Informationen über Haupt notwendig sind¸ doch sie sind vorhanden und können vom Spieler benutzt werden. Durch diesen Steckbrief vereinfacht es auf jeden Fall die Suche.
Nach dem Steckbrief kommt eine ausführliche verbale Beschreibung des Glaubens. Sie beginnt mit der Erklärung des Wesens der Gottheit. Es sind meist Ausführungen aus aventurischen Büchern.
Die Beschreibung der Kirche liefert nun den weltlichen Teil des Glaubens. Hier wird die Struktur und Hierarchie noch einmal ausführlich erklärt. Dabei wird auch eine Tabelle mit den Weihegraden präsentiert. Zu den Punkte Strömungen innerhalb der Kirche¸ die Tempel¸ Kirche¸ Obrigkeit und Gläubige¸ Heilige und Alveraniare¸ Talismane und Artefakte¸ sowie Orden und Laienbruderschaften¸ die im Rahmen des Steckbriefes bereits erklärt wurde¸ gibt es weitere Ausführungen. In einem gesonderten Kasten gibt es Gedichte und Zitate zu der Gottheit. Jede Beschreibung ist mit einer Zeichnung des Gottes versehen.
Zum Abschluß der umfangreichen Beschreibung der Götter gibt es noch Tipps für den Spielleiter zum Beispiel im Umgang mit Wundern. Sehr schön finde ich das auf den Innenseiten des Covers die wichtigen Feste und Feiertage aufgeführt sind.
Das Heft aventurischen Götterdiener liefert nun die regeltechnischen zur Erschaffung eines aventurischen Geweihten und Schamanen. Zunächst wird die Erschaffung eines Götterdieners in der Theorie erklärt. Dabei erfolgt die Charaktererschaffung in zwölf Schritten. Dabei ist es sehr schön¸ das die ganzen Tabellen abgedruckt sind. Auch für die Erschaffung ohne die Box "Schwerter und Helden' gibt es die notwendigen Regeln.
Nun folgt die Praxis¸ der Weg zum geweihten Helden. Dabei Hinweise für den Spieler und Spielleiter gegeben¸ wie man dem Geweihten Leben einhaucht. Anschließend folgen die Regeln für die Anwendung von Mirakel und Liturgien.
Ein Drittel des Heftes nimmt die Beschreibung der Götterdiener ein. Nach einer verbalen Beschreibung folgen die Erklärung der Ausbildung und Weihe¸ die Tracht¸ die Gebote¸ Verbote und Ideale¸ die Zitate¸ die Mirakel und Liturgien¸ sowie der Bruderschaft. In einem gesonderten Kasten werden die regeltechnischen Regeln geliefert. Für jeden Götterdiener gibt es solche eine Beschreibung¸ lediglich für den Namenlos nicht.
Nun folgt eine Beschreibung der unterschiedlichen Liturgien¸ in anderen Systemen sagt man Zaubersprüchen¸ aber ich find diese Betitelung sehr gelungen.
Der Rest des Heftes beschäftigt sich mit dem Schamanimus. Der Aufbau ist ähnlich¸ wie bei den Götterdiener und so werden auch die letzten Beschreibungen geliefert.
Zum Abschluß gibt es noch einige neue Vor- und Nachteile¸ sowie einige Szenariovorschläge.
Unterbrochen werden die Regeln immer wieder durch die sehr gelungenen Erinnerungen von Rowin Udenbrands.
Auch in diesem Heft befinden sich auf der Coverinnenseite wichtige Informationen. So findet man einen Index der Götterdiener und der Liturgien.
Das dritte Heft "Mit Geistermacht und Sphärenkraft' liefert einen Überblick über die Sphärologie¸ Dämonologie und Schamanimus. Zunächst gibt es eine Erklärung der Welt¸ der Sphären und des Kosmos. Dabei werden die verschiedenen Weltbilder erklärt. So wird der Limus beschrieben¸ es gibt Ausführungen zu Parallelwelten und Feenwelten. Zum Abschluß gibt es Spielleitertips.
Der weitere Teil des Heftes ist in drei Teile untergliedert. Zunächst werden die Dämonen beschrieben¸ dann gibt es Ausführungen zu Vampiren und zum Abschluß Beschreibung der Geisterwelt.
Dabei werden für alle Teile die unterschiedlichen Regeln der Beherrschung¸ der Erschaffung und Zerstörung und der speziellen magischen Waffen. Außerdem gibt es eine umfangreiche Liste der Dämonen. Sehr interessant sind die Spielleitertips spezielle für den Bereich Dämonologie.
Das Heft Archetypen liefert acht vorgefertigte Charaktere¸ die beispielhaft für einen Götterdiener des Glaubens stehen. Neben einer ausführlichen verbalen Beschreibung des Charakters gibt es eine Beschreibung des Hintergrundes¸ der Kleidung¸ Waffen und Ausrüstung¸ sowie seine Lieblingszitate. In einem gesonderten Kasten sind die regeltechnischen Werte hinterlegt. Zu jedem Charakter gibt es eine schöne Zeichnung und in der Mitte des Hefte ein ausgefülltes Heldendokument.
Die Illustrationen und Grafiken passen zu dem Text und gefallen. Dabei sind sie¸ wie in den anderen Bänden auch¸ nicht so viele. Der Text ist gut zu lesen und vernünftig strukturiert.
Fazit:
Nun ist es also vollbracht. Mit der Box hat der Spieler nun alles zusammen¸ was er für eine DSA-Runde braucht. Alle drei Hefte liefern viele Informationen¸ die einer Spieler bzw. Spielleiter gar nicht alle im Kopf behalten kann. Daher ist es sehr gut¸ daß Übersichten und Steckbriefe die Informationsbeschaffung erleichtern.
Insgesamt eine sehr gute Box¸ an der man als ernsthafter Aventurier nicht vorbei kommt.
Eine Rezension von: Thomas König