Winternacht (A092) (3e)
Winternacht führt die Abenteurer in das Nivesenland. Einem eindringlichen Hilferuf folgend¸ begleiten die Abenteurer einen Nivesenstamm¸ der den Karenherden auf der Suche nach neuen Weidefelder folgt. Der Schamane des Stammes hatte eine Vision die Entbehrung und Verzweiflung ('ewiger Winter') für das Land ankündigt.
Das diese aufziehenden Wolken irgendwo mit den aktuell allgegenwärtigen Erben Borbarads zu tun hat¸ versteht sich fast schon von selbst - trotz¸ oder vielleicht gerade wegen des unwirtlichen Klimas haben sich in das Eisreich ebenfalls dunkle Mächte eingenistet.
Die Reise ist nur selten besonders angenehm und das liegt nicht nur an der Kälte - das Abenteuer liefert allerhand Zwischensequenzen¸ die der feindlichen Umgebung einfallsreich angepaßt wurden. Auch die Vermittlung der nivesischen Kultur¸ mit der die Helden auf ihrer Reise wohl zwangsläufig konfrontiert werden¸ bringt einen guten Beitrag zur Atmosphäre. Die Reise kann übrigens je nach Geschmack mehr oder weniger lang gestaltet werden. Auf eine Zufallstabelle a la AD&D wurde zwar verzichtet¸ aber das sogenannte Baukastensystem läuft quasi auf's gleiche hinaus...
An dieser Stelle viel mehr über die eigentlichen Gefahren auszuplaudern halte ich für wenig sinnvoll¸ ebenso wie alle Kenner der Borbarads Erben-Box bereits wissen dürften¸ was so weit oben im Norden auf die Spieler wartet. Das Abenteuer ist allerdings nur lose mit der Borbarad-Kampagne verknüpft. Zeitpunkt des Abenteuers ist 27 Hal.
Technisches
Sicherlich interessant ist die Idee der Autoren¸ passende Musikstücke anzugeben. Da die
Beschaffung solcher Songs dank MP3 und Internet kein gigantisches CD-Archiv mehr erfordert¸ lassen sich
solche Tips inzwischen auch vernüftig umsetzen.
Die Illustrationen sind zwar eher spärlich¸ aber von excellenter Qualität (Caryad). Selbst bei der
Gebietskarte hat man sich viel Mühe gegeben¸ mein Kompliment.
Fazit: Winternacht ist ein schönes atmosphärisches Abenteuer¸ daß vor allem 'ortsfremden' Charakteren und Spielern eine Menge Freude bereiten wird. Zum Preisniveau (27 DM für 66 Seiten) habe ich mich nun oft genug geäußert - wer's zahlen kann und möchte soll sich nicht aufhalten lassen. Die Kenntnis der Box Rauhes Land im hohen Norden sei nahegelegt ist aber nicht unbedingt erforderlich.
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de