Die Geheimnisse von Grangor (A102) (3e)
Die Geheimnisse von Grangor ist eine Sammlung von zwei alten Gruppenabenteuern und eine Zusammenfassung vieler Informationen über die Stadt Grangor aus anderen Publikationen.
Das erste Abenteuer "Die Bettler von Grangor" führt die Gruppe in die Stadt der Kanäle ein. Vor einigen Jahren starb bei einer Auseinandersetzung der Stadtmeister Alirk ter Broock. Auf Grund von Indizien wurde Angold Vanderzee als Mörder zum Tode verurteilt. Seine Familie mußte mit ihm büßen und wurde aus der Inneren Stube (der Rat der Stadt) verbannt.
Bei der Hinrichtung sorgte die Mutter des Hingerichteten¸ Krimhelde Vanderzee¸ für Aufsehen. Sie beschimpfte die Stadtoberen als Mörder und verfluchte sie.
Siebzehn Jahre später spielt das eigentliche Abenteuer. Mittlerweile sind vier der ehrwürdigen Ratsmitglieder des Stadt¸ die damals zu Gericht saßen¸ ermordet worden. So ist es wenig verwunderlich¸ daß ein noch lebendes Mitglied des Rates die Gruppe anheuert ihn zu beschützen und eventuell die Morde aufzuklären. Doch was steckt nun hinter den Morden. Ist es der Fluch oder sind es doch Taten eines Menschen.
Während des Abenteuer wird die Gruppe viele Orte in der Stadt besuchen und die unterschiedlichsten Nichtspielercharaktere treffen. Daher ist es wichtig¸ daß der Spielleiter sich mit der Handlung sehr gut vertraut macht.
Da das Abenteuer keinen speziell aventurischen Hintergrund hat¸ kann es auch ohne Probleme auf anderen Welten angesiedelt werden und ist somit für jeden Spielleiter uneingeschränkt zu empfehlen. Wer ein gutes Stadtabenteuer sucht¸ dem seine die Bettler von Grangor empfohlen.
Das zweite Abenteuer "Die Kanäle von Grangor" scheint auf den ersten Blick auch ein Detektivabenteuer zu sein¸ doch das ist nicht so. Die Gruppe wird zu einem Spielball der Götter.
Unter dem Vorwand eine reiche Erbin zu schützen¸ werden die Charaktere nach Grangor gelockt. Während ihres Aufenthalts in der Stadt geht diese unter und auch die Spielercharaktere kommen zu Tode. Aber sie haben eine Chance noch einmal mit dem Leben davon zu kommen¸ wenn es ihnen gelingt herauszubekommen¸ warum die Götter die Stadt versenken wollen.
Der Namenlose hat Fuß in Grangor gefasst und nun haben die Zwölfgötter als Mittel beschlossen¸ die Stadt vom Erdboden verschwinden zu lassen. Viele Male ist es dem Namenlosen gelungen¸ seine Machenschaften zu verschleiern und so bleibt nur diese Möglichkeit.
Die Gruppe muß nun in zwölf Stunden ganz Grangor nach einem Talisman des Namenlosen absuchen. Die Stadt steht still. Außer ihnen gibt es keine lebenden Bewohner. Fast keine¸ denn auch der Namenlose schickt seine Anhänger ins Rennen.
Das Abenteuer ist eigentlich einfach nur die Suche nach einem Talisman in einem Gebäudekomplex¸ der von Gegnern bewohnt wird. Die mit dem Zeitstopp und der Einbindung der Götterwelt Aventuriens in die Rahmenhandlung werten das ganze Abenteuer zwar auf¸ doch was bleibt¸ ist ein klassisches Schatzsucheabenteuer¸ aber ein sehr gutes.
Der dritte Teil des Bandes liefert die Hintergrundinformationen zu Grangor¸ dem Venedig Aventuriens. Es wird die Geschichte¸ die Landschaft¸ die Kultur¸ der Handel und des Handwerk und das Militär beschrieben. Anschließend folgt ein Rundgang durch die Stadt¸ der mir sehr gut gefallen hat. mit weiteren Abenteueranregungen und einem Hinweis über weitere Publikationen in denen Grangor eine Rolle spielt.
Fazit:
Jedem der noch nicht eines der beiden Abenteuer einzeln hat¸ sei dieser Band wärmstens empfohlen. Für 36 DM erhält man zwei sehr gute Abenteuer und eine hervorragend ausgearbeitete Stadt mit umfangreichen Kartenmaterial.
Eine Rezension von: Thomas König