Brogars Blut (A083) (3e)
Das Abenteuer
Zu Beginn des Abenteuers amüsieren sich die Abenteurer¸ wie auch allerlei Volk und einige Edelleute¸ auf dem sommerlichen Jahrmarkt nahe der Burg Silz (100 Meilen NNW von Gareth).
Die Ankunft eines berittenen Boten¸ der ins Zelt des Hochkönigs geführt wird¸ erregt allgemein Aufmerksamkeit. Das die Abenteurer nach einiger Zeit ebenfalls ins das Zelt gebeten werden¸ scheint mir zwar total unmotiviert¸ ist aber so. Werden die Helden erfolgreich gebeten¸ sich auf ein - nicht in jeder Hinsicht lauteres - Abenteuer zur Rettung der heftig von Schwarzen Horden und deren Verbündete bedrohten Brilliantzwerge zu begeben¸ so stellt man ihnen den zwergischen Feuer-Elementarherren Xenos als Begleitung vor.
>>> Die Angehörigen von Brogars Blut sind eine Gruppe von Verrätern unter den Angroschim¸ die sich der Seite der schwarzen Horden angeschlossen haben. Brogar war einer der Stammväter des Zwergenvolkes
>>> Die Angroschim bestehen aus vier Völkern¸ von denen die Brilliantzwerge eines sind
Die Notwendigkeit einer geheim reisenden Abenteurergruppe ergibt sich durch den Zeitdruck¸ der die ordentliche Aufstellung und den Aufmarsch einer ganzen Armee als Lösung ausscheiden läßt. Xenos erhofft sich zudem besonders wirkungsvolle Unterstützung durch ein besonders mächtiges Feuerelementar namens Angrosch.
So werden die Charaktere mit Uniformen der Schwarzen Horden ausgestattet und als schwarze Elitetruppe Gruppe Irrlicht hinter die feindlichen Linien geführt.
Die Gruppe muß einen Begegnungen standhalten¸ den Weg durch unterirdische Passagen (Aradolosch) oder Feindesland finden und ihre Rolle als Elitetruppe erfolgreich bei Begegnungen (Borbaradische Söldner¸ Drachengardisten¸ Brogarzwerge¸ uvm.) ausspielen. Xenos¸ der die Pfade teilweise schon früher einmal beschritten hat¸ kann stellenweise wertvolle hinweise geben. Das Ziel der Reise ist die Zwergenstadt Logolosch¸ wo die Brilliantzwerge in ihren versteckten unterirdischen Rückzugsorten von den finsteren Truppen und Dämonenhorden belagert werden.
Ob die Abenteurer das Ende des Abenteuers überhaupt erleben¸ ist bei der zahl der feindkontakte und der Güte der Gegner durchaus fraglich. Zumindest wenn die Helden (der Stufen 6-10) danach überhaupt noch Respekt vor ihrem Spielleiter haben sollen¸ muß zumindest die Hälfte genial veranlagt oder anschließend halbtod sein.
Die einzelnen Hauptteile des Abenteuers sind zwar nacheinander festgelegt¸ jedoch kann innerhalb eines Teiles jeweils recht flexibel über den weiteren Weg entschieden werden. Das Abenteuer ist vor allem durch das Schauspiel der Helden bestimmt¸ die sich ja als Elitetruppe der Schwarzen Horden behaupten müssen. Besonders Abenteurer mit Ehrlichkeitsfimmel und Raumangst¸ werden sich in diesem Abenteuer also blendend fühlen.
Neue DSA-Regeln
Passend zum ebenfalls in dieser MD-Ausgabe rezensierten Cthulhu-Regelwerk¸ wird in diesem Abenteuer eine optionale Eigenschaft namens Entsetzen eingeführt¸ die bei besonders abartigen Begegnungen oder Greultaten zum Einsatz kommt. Mißlingen Proben gegen diese Eigenschaft so sinkt zeitweilig der Mutwert.
Armalion
In den Fällen¸ wo ein Einsatz des Armalion-Tabletop-Systems angebracht erscheinen könnte¸ wurden die entsprechenden Werte für die NSC mit angegeben.
Insgesamt ist Brogars Blut ein schönes Abenteuer. Auch wenn es nichts gänzlich Neues bringt - so wird die Kombination doch sicherlich für einige schöne Stunden sorgen¸ denn es ist eine gesunde Mischung aus Charakterspiel und Action. Neu wird für manchen vielleicht das Versteckspiel als Soldat des Feindes sein.
Die Texte sind ordentlich strukturiert und sauber in Allgemeine/Spezielle und Spielleiterinformationen getrennt.
Ein Wermutstropfen für Spielleiter anderer Fantasy-Systeme ist sicherlich der massive Platzregen an DSA-Eigennamen¸ die auch nicht (wie teils früher) in einem Glossar erläutert werden. Gerade auf den ersten Seiten (Abenteuerübersicht) wird man damit so zugeworfen¸ daß man sich mit Anfängerkenntnissen in DSA nur schwer wohlfühlen kann und zu resignieren droht.
Auch wird an vielen Stellen bezug auf DSA-Publikationen genommen¸ die sicherlich selbst nicht unbedingt jeder DSA-Spielleiter sein eigen nennt.
Die Illustrationen sind nicht gerade zahlreich oder besonders künstlerisch¸ aber durchaus ausreichend um die jeweilige Athmosphäre zu vermitteln. Das Kartenmaterial für die Spieler (eine DIN-A4-Seite) läßt sich gut kopieren.
Fazit:
Trotz der eigentlich angenehmen Abenteueridee möchte ich Brogars Blut aufgrund der Art der Umsetzung nur an gut ausgestattete DSA-Spielleiter weiterempfehlen. Hätte man noch eine halbe Seite (z.B. die von Seite 33 umplatziert und) als Glossar genutzt¸ so würden sich sicherlich auch Spielleiter anderer Systeme durchaus angesprochen fühlen und die DSA-Abenteuer wieder - wie früher - als Geheimtip für Spielleiter-Neulinge handeln.
Geringer Aufwand - großer Nutzen !
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de