Dresden Files: Schlachtruf
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Jim Butchers Reihe um den chaotischen¸ einzelgängerischen Magier Harry Dresden in Chicago erweist sich immer wieder als humorvolles und gleichzeitiges spannendes Lesevergnügen. In der neuen Erzählung Schlachtruf geht es darum¸ dass Harry Dresden inzwischen zu einem Wächter ernannt wurde und mit seinen drei Adepten Ramirez¸ Yoshimo und Meyers¸ fähig aber unerfahren¸ zu einem speziellen Einsatz geschickt wird. Er soll einige Venatori-Umbrorum Gelehrte unterstützen¸ die in der amerikanischen Provinz in einem Haus festsitzen. Sie verteidigen sich heroisch gegen eine Übermacht Vampire¸ angeführt von Baron Bravosa der unbedingt das Artefakt will¸ dass die Venatori bewachen. Harry weiss nicht¸ worauf er sich einlässt und warum er ausgerechnet hierher geschickt wird. Es entspinnt sich ein Kampf¸ der in hervorragenden Bildern umgesetzt ist und nichts zu wünschen übrig lässt. Allerdings erkennt Harry schnell¸ dass er auf der Strasse der Verlierer steht. Unverhofft kommt ihm jedoch sein Bruder zur Hilfe. Als Waisenkind aufgewachsen¸ erfuhr er¸ dass er einen Halb-Bruder und damit endlich die Familie hat¸ die er schmerzlich vermisste. Jetzt ist sein Halbbruder noch dazu ein Angehöriger des Weißen Hofes¸ ein Wesen¸ dass sich von Emotionen ernährt. Längst hat er erkannt¸ dass er ihm trauen kann und freut sich über dessen Unterstützung. Aber die Hilfe¸ die ihm sein Bruder bringt¸ ist nur ein Aufschub. Der Kampf gegen die Vampire¸ die plötzlich menschliche Unterstützung erhalten¸ ist ein blutiges Gemetzel¸ ohne Aussicht¸ den nächsten Morgen zu erleben. so entschliesst sich der Wächter Harry Dresden zu einem letzten verzweifelten Schritt¸ indem er das Artefakt aufgibt. Dies gefällt weder den Verteidigern¸ noch den Angreifern. Das Artefakt ist ein Shoggot¸ ein Wesen aus der Welt der Grossen Alten und sollte gar nicht auf dieser Existenzebene leben. In Schach gehalten von einer der Verteidigerinnen¸ wird es auf die Menschheit losgelassen. Der Hunger des Shoggoten macht vor niemanden Halt und Baron muss erkennen¸ dass er diesen nicht kontrollieren und schon gar nicht aufhalten kann. Letztlich ist er aber auch nur Futter für das entsetzliche Wesen.
Den Comic kann man ohne Vorkenntnisse der bislang erschienen Comics oder Bücher lesen¸ bietet er doch eine abgeschlossene Geschichte. Sie lässt sich nicht nur gut lesen sondern bietet einen bildlichen Anreiz¸ sich der Bücher¸ die im Verlag Feder und Schwert erscheinen¸ anzunehmen. Bücher und Comics sind eine passende Ergänzung. Gerade im Zusammenspiel kommen die Feinheiten und Anspielungen auf bisherige Ereignisse zum Tragen. Sie vermitteln einen zusätzlichen Reiz. Phantastik¸ wie sie sein soll.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355