Huckster - Hoyles Buch der Spiele
Inhalt
Das Deadlands-Universum ist bekanntlich voller wundericher Leute. Da gibt es verrückte Wissenschaftler¸ die mit Hilfe von Ghost Rock unglaubliche Maschinen erfinden¸ Schamanen¸ wie sie im Buche stehen. Und glaubt nicht¸ dass der Kerl¸ der da an der Bar einen Whiskey nach dem anderen kippt¸ lebendig ist. Er könnte ein Untoter sein¸ immer im Kampf mit seinem bösen Geist¸ dem Manitou. Dieser Untote trinkt nur Whiskey¸ um seinen Verwesungsgeruch zu überdecken. Aber die coolsten Typen weit und breit sind die Huckster. Sie pokern mit bösen Geistern - und wenn sie gewinnen¸ können sie schier ungaubliche Dinge vollbringen. Geisterpferde herbeirufen¸ unmenschliche betäubende Schreie ausstoßen und vielleicht sogar das Geheimnis des ewigen Lebens entdecken. "Hoyles Buch der Spiele" bringt Spielern wie auch dem Marshall die Geheimnisse der Hucksters näher und enthält darüber hinaus noch einen großen Haufen neuer Beschwörungen (die Zaubertricks der Huckster). Hoyle war der erste Huckster¸ daher auch der Titel des Buches. Eigentlich war er ein englischer Gentleman mit zuviel Zeit¸ der bei seiner Zeit in der Ostindien-Kompanie mit dunkler Magie in Berührung kam und Zeit seines Lebens fasziniert davon war. So verbrachte er Jahre damit¸ Magie und Zauber zu erforschen. Nachdem er von seinem Assistenten verraten war¸ wurde er vorsichtiger und verschlüsselte sein Wissen in einer Anleitung¸ eben "Hoyles Buch der Spiele". Soweit die Vorgeschichte und Entstehung des gemeinen Huckstertums¸ die natürlich im Buch ausführlicher geschildert wird (und das erste Kapitel bildet).
Nach der Geschichte über den ersten Huckster folgt im zweiten Kapitel eine ausführlichere Charaktererschaffung für Huckster¸ die die Originalregeln aus dem Grundbuch erweitert und z.B. neue Vorteile für Huckster aufbietet. Neben einigen anderen Gimmicks gibt es nun auch Regeln für Tricks¸ das sind kleinere Beschwörungen¸ bei denen der Huckster nicht so sehr in Gefahr steht¸ wie bei einem Willensduell mit einem großen Manitou - natürlich sind die Effekte auch nicht ganz so spektakulär.
Beschwörungen¸ die Zauber der Huckster¸ werden ausführlich im dritten Kapitel besprochen. Neben ca. 100 neuen Beschwörungen finden sich Regeln zum Erschaffen eigener Beschwörungen¸ die recht einfach und effektiv sind.
Huckster haben oft Probleme mit dem gemeinen Volk und müssen sich oft vor einer lynchlustigen Meute aus der Stadt retten. Als wäre das nicht genug¸ sind auch andere Leute hitner Huckstern her¸ die im nächsten Kapitel vorgestellt wird¸ darunter natürlich die Texas Ranger¸ die Pinktertons und andere.
Im Kapitel 5 gibt es dann noch einige neue Relikte¸ die neben einigen coolen Vorteilen immer auch eine Schattenseite haben und ideale Kampagnenaufhänger sind.
Damit endet der Abschnitt¸ den die Spieler lesen dürfen und das Handbuch des Marshals beginnt. Als Erstes werden dort die Regeln für Rückschläge erweitert¸ also das was passiert¸ wenn der Huckster beim Pokern mit einem Manitou verliert. Sehr lustig. Tips zum Ungang mit Hucktstern gibt es hier auch noch. Das setzt sich in Kapitel 7 weiter fort¸ in welchem die Gegenspieler und Gegner der Huckster eingehender erläutert werden. Das Rätsel um den ersten Huckster wird so ganz nebenbei auch noch gelöst.
Zum Abschluß gibt es noch ein sehr cooles Abenteuer¸ in dem orientalische Wesire¸ Skelette und jede Menge cooler Huckster vorkommen. Das ist ein etwas anderes Abenteuer¸ zwar immer noch Deadlands-typisch¸ aber eben durch den orientalischen Flair auch anders.
Aufmachung
"Hucksters" ist das erste Buch¸ das vom Spielzeit-Verlag übersetzt wurde¸ wenn mich nicht alles täuscht. Dabei hielt man sich eng am Original¸ übersetzte sauber und ohne Fehler¸ was sehr angenehm machte. Die Illus sind atürlich im typischen Deadlands-Stil und fangen das Flair¸ das die Hucksters umgibt¸ sehr schön ein. Der Aufbau ist gewohnt (vom englischen Original) übersichtlich und in Bereiche für Spieler¸ sowohl Spieler als auch Spielleiter (Niemandsland) und SL-only eingeteilt. So muss ein gutes Rollenspielbuch aussehen. Saubere Arbeit!
Fazit:
Huckster sind cool¸ das sagte ich schon öfter. Wie jedes Buch für die einzelnen Archeytypen verleiht auch "Hoyles Buch der Spiele" dem besprochenen Typen deutlich mehr Tiefe und erweitert seine Fähigkeiten ungemein. So kommt man als geneigter Huckster-Spieler nicht um den Kauf herum¸ was durch die hervorragenden Qualität sowohl in Inhalt als auch Form aber nicht schmerzen dürfte. Das Abenteuer allein ist schon fast den Kauf des Buches wert¸ das hat mir sehr gut gefallen und dürfte in jeder Deadlands-Runde für Spannung und Lacher sorgen. Ein sehr schöner¸ auf jeden Fall lohnenswerter Band.
Eine Rezension von: Lars Heitmann