Conan der Barbar 3: Der Fluch der Teufelsbänke
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Es war die Zeit von Conan dem Barbar¸ dessen fantastische Abenteuer wir in den Romanen von Robert E. Howard finden¸ verfasst in den dreißiger Jahren. Vier Jahrzehnte später kaufte Marvel Comics die Rechte¸ um aus Conan einen Comic-Helden zu machen¸ und nach kurzer Zeit wurde Conan berühmt wie nie zuvor.
Der Comicband Fluch der Teufelsbänke ist eine gelungene Weiterführung der ersten beiden Bände aus dem Panini Comic Verlag. Hier zeigt sich nicht nur ein sehr menschlicher Held¸ sondern auch ein Mann¸ der von seiner Liebsten Verlassen und in einen wilden Gefühlssturm geworfen wird. Die Piratenkönigin Belit verlässt Conan um in ihrer Heimat Shem in der Festungsstadt Ramah En Ram ein neues Leben zu beginnen. Conan ist darüber sehr betrübt und folgt ihr¸ denn er ist der Meinung¸ dass ihre Liebe eine weitere Chance verdient. Der Weg zu ihr ist jedoch nicht einfach¸ denn er muss einen langen gefährlichen Weg zurücklegen. Er hofft¸ dass sich Belit für ihn entscheiden wird und nicht für den Thron¸ den ihr Vater für sie vorgesehen hat. Doch bis er zu ihr gelangen kann¸ dauert es einge Zeit und Abenteuer. In der Wüste gelangt er in Gefangenschaft. Er wird in einen Krieg gepresst¸ den er nicht führen will. Der Feldherr führt ihn aber genau zur Stadt von Belit¸ der Festungsstadt Ramah En Ram. Das Paar sieht sich durch die Festungswälle getrennt und stehen sich jetzt als Gegner gegenüber. Doch das wäre nicht das erste Mal¸ dass Conans Freunde plötzlich Feinde sind.
Die zweite Geschichte scheint einem Opiumtraum zu entstammen und führt den Leser und das Liebespaar in die Stadt Isanthe im Lande Ophir. Königstochter und Piratenkönigin Belit und der Cimmerier Conan geben sich einem ausschweifenden Leben hin. Sex¸ Suff¸ Sucht und keine Verantwortung. Die Droge der gelbe Lotus¸ eine bewusstseinserweiternde Droge ist recht selten und sorgt dafür¸ dass ihnen das Leben gehört ohne sich um anders kümmern zu müssen. Befreit von der Wirklichkeit spielen sie die Möglichkeit eines gemeinsamen Lebens durch. Angefangen von der Geburt des gemeinsamen Sohnes Niall¸ dessen Heranwachsen bis zum Tode Conans.
Die Serie um Conan ist immer noch eindeutig dem Fantasy-Genre Schwert und Zauberei zugeordnet. Im Gegensatz zu anderen Comics und Romanen ist der Band weniger der Hau-Drauf-Held Conan¸ sondern ein nachdenklicher Krieger¸ der bereit ist¸ Verantwortung zu übernehmen¸ dem Frau und Kind über alles geht. Gerade im zweiten TTeil ist das besonders deutlich. Dies geht natürlich zu Lasten der Action. Kämpfe finden nur dort statt¸ wo es auch um Handlung geht und nicht um den Selbstzweck. Conan ist in diesem Band ein wirklich anderer Mensch geworden.
Unterstützt wird der Charakter in der Serie von Brian Wood besonders im ersten Teil durch die angenehmen Zeichnungen. Hier wirkt Conan wesentlich jünger und softer¸ im zweiten Teil hingegen etwas kantig und unattraktiv.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355