Warrior 1: En Garde
Vor mehr als 250 Jahren zerfiel das von Menschen besiedelte Sternenreich. Seither ringen die sogenannten Nachfolgefürsten um Macht und Einflu߸ spinnen ihre Intrigen und schicken ihre Söldner in die Schlacht um den einen oder anderen Planeten. Doch das Gleichgewicht der Kräfte - wiewohl stets sehr labil - pendelte sich bisher immer wieder aus.
Nun aber soll Melissa Steiner¸ Thronfolgerin des Lyranischen Commonwealth¸ mit Prinz Hanse Davion¸ dem Erben der Vereinigten Sonnen¸ vermählt werden. Das würde eine Machtkonzentration bedeuten¸ der die anderen Nachfolgefürsten nur durch schnelles Handeln zuvorkommen oder - widerwillig - durch Paktieren und gemeinsame Unternehmungen begegnen könnten.
Nachdem die rasche Aktion gescheitert ist¸ zerbricht man sich im Haus Liao und im Haus Kurita den Kopf¸ ob man nicht doch zum Vorteil sein eigenes Süppchen kochen könnte¸ und beide haben sie ihre geheimen Trümpfe im Ärmel. Doch sie haben auch einen gefürchteten Gegner: die Kell Hounds¸ die besten BattleMech-Krieger der Inneren Sphäre.
Der zweite Band von Michel A. Stackpole ist noch etwas interessanter als der erste. Das aufkeimende Bündnis zwischen den Häusern Davion und Steiner durch die Hochzeit von Melissa Steiner und Hanse Davion gibt den Gegnern Kurita und Liao Stoff zum Nachdenken. Zur offenen Aggression kommt es nach der Hochzeit.
Besonders der Mittelteil ist faszinierend zu lesen: Die Führer aller Nachfolgestaaten treffen sich mit ihren Delegationen zur Hochzeit auf der Erde¸ was guten Stoff für interessante Begegnungen und Dialoge liefert. Auch das Fernduell zwischen Justin Xiang und Hanse Davion¸ welches sich nahezu durch die gesamte Trilogie zieht¸ ist spannend mitzuverfolgen.
Eine Stärke der BattleTech-Reihe allgemein kommt besonders in einer Szene zur Geltung: Während des Treffens auf der Erde brüskiert ein bis dato unbekannter Söldnerführer den Herrscher des Hauses Kurita. Warum er dies tut¸ bleibt erstmal im Dunkeln¸ und auch während der gesamten Trilogie wird dies nicht aufgedeckt. Erst im nachfolgenden Band¸ geschrieben von einem anderen Autor¸ wird dieser Faden wieder aufgegriffen und zu Ende gesponnen.
Dieses Beispiel zeigt für mich die Faszination der Reihe: Verschiedene Autoren ziehen in ihren eigenen Romanen auch ihr eigenes Ding durch; jedoch gibt es Charaktere und Handlungsfäden¸ die getrennt davon ablaufen. Es existiert ein eigener roter Faden durch die gesamte Reihe¸ der sie für mich so interessant und lesenswert macht.
Fazit:
Wegen der überraschenden Wendungen und der wichtigen politischen Ereignisse nicht nur für Davion- und Polit-Fans interessant
Eine Rezension von: Markus Pöstinger http://rgh.datamoon.de