Stahlgladiatoren (19)
Willkommen auf Solaris VII¸ wo Krieg ein Geschäft ist und das Leben ein Arenakampf!
Nach der Schlacht um Tukayyid gehört der ehemalige ComGuardist Jeremiah Rose zu den Entrechteten. Sein einziger Wunsch: Rache an den Clans zu nehmen¸ die seinen Mech und seine Karriere zerstört haben. Aber sein Traum von schneller Rache wird zu einem Alptraum¸ als man ihm die Möglichkeit verweigert¸ den Kampf für die Innere Sphäre wiederaufzunehmen.
Er ist gezwungen¸ sich in den Arenen der Spielwelt Solaris VII einen neuen BattleMech zu erkämpfen. Dort rekrutiert er unter den Arenakämpfern Mitglieder für eine neue Söldnereinheit¸ mit der er es den Invasoren heimzahlen will.
Leider kennt sich Rose auf dem glatten Parkett der Geschäftswelt wesentlich schlechter aus als auf dem Schlachtfeld. Einen Haufen zusammengewürfelter MechKrieger zu einer Elitekampfeinheit zu formen¸ ist weit schwieriger als erwartet¸ und um wieder gegen die Clans antreten zu können¸ muß er erst einmal seine eigenen Kameraden besiegen.
Die Inhaltsangabe auf dem Buchrücken differiert bei diesem Roman zumindest in der vorliegenden Version vor allem im letzten Absatz etwas vom Inhalt des Romans: Jeremiah Rose hat für ComStar auf Tukayyid gegen die Clans gekämpft und dabei seinen Mech verloren. Auf seiner Heimatwelt nicht ganz ohne Einflu߸ bittet er den Rat¸ eine Einheit unter seinem Kommando zusammenstellen zu dürfen¸ um erneut gegen die Clans zu ziehen. Doch der Rat stellt sich ebenso gegen ihn wie der Großteil seiner Familie. Nur wenige¸ darunter seine Schwester Rianna¸ halten zu ihm. Rose faßt den Entschlu߸ auf Solaris¸ der Welt der Verzweifelten¸ sein Glück zu versuchen. Hier versucht er¸ bei einem Mechstall anzuheuern¸ um wieder an einen Mech und an Geld zu kommen. Außerdem knüpft er Kontakte¸ um eine eigene Söldnereinheit auf die Beine zu stellen. Nach einigen kleineren Problemen schafft Rose dies auch¸ und die Hälfte des Romans ist Geschichte.
Der zweite Teil des Romans dreht sich um den ersten Auftrag für Roses Söldnereinheit¸ die 'Black Thorns': Auf einem kleinen Hinterwäldlerplaneten namens Borghese knapp hinter der Clangrenze im lyranischen Raum soll Garnisonsdienst verrichtet werden. Die Aussicht auf einen größeren Clanüberfall ist denkbar gering¸ jedoch sollte im Fall eines kleineren Trupps dieser auf jeden Fall abgewehrt werden. Doch die Bevölkerung von Borghese ist über das Erscheinen der 'Black Thorns' nicht sehr glücklich. Bald arbeiten auch Teile der Regierung gegen Rose und es kommt zum offenen Widerstand. Damit nicht genug¸ landet tatsächlich ein kleinerer Clantrupp auf dem Planeten....
Der Roman bietet recht viel Abwechslung; in diesem Fall aber so viel¸ daß es zuviel des Guten ist. Der Plot liefert Grundstoff für zwei Romane¸ und Long versuchte ihn offenbar mit Gewalt in einen Roman zu pressen oder hatte kein Interesse ihn in zwei auszubreiten. Vieles hätte gerade zum Ende hin etwas mehr Aufmerksamkeit verdient.
Ansonsten ist gerade der erste Teil des Romans sehr vergnüglich zu lesen. Rose benimmt sich auf Grund seiner fehlenden Erfahrung auf Solaris recht naiv und unbedarft bei seiner Vorgehensweise. Nichtsdestotrotz nahm Long sich auch hier zu wenig Zeit; zu schnell gelangt Rose an Kontakte¸ Mechs und seine Einheit. Man fragt sich unwillkürlich¸ warum nicht mehr Leute auf Solaris ihr Glück versuchen¸ wenn das so einfach ist. Der zweite Teil ist dann solide BattleTech-Kost: Eine 08/15-Geschichte entfaltet sich vor dem Leser¸ in der eine Mecheinheit verraten wird¸ allerdings nie aufgibt und ihr Glück als Guerilla-Kämpfer sucht.
Fazit:
Teils solide aber gewöhnlich¸ teils gute Ideen¸ die zu schnell abgearbeitet werden. Aber ein interessanter Hauptcharakter.
Eine Rezension von: Markus Pöstinger http://rgh.datamoon.de