Phoenix (52)
Der Roman ist ein Novum in der BT-Romanreihe¸ ist er doch von einem deutschen Autor verfasst und spielt in der Zeitebene von 3025. Diese Rezension enthält jedoch massiv SPOILER¸ erzählt also weites gehend die Handlung des Romans! Wer also überrascht werden möchte liest sich am besten nur den letzten Absatz durch.
Jason Boise¸ ein unerfahrener Mechkrieger wird der Söldnereinheit Mad Jumpin Jacks zugeteilt um einen gefallenen Krieger zu ersetzen. Die Geschichte wird von den Überlebenden dieser Einheit während der Clan Invasion erzählt¸ spielt also in den Jahren 3054 und als Rückblende 3033¸ also vor der Invasion durch die Clans. Die Mad Jumpin Jacks (MJJ) sind eine Eliteeinheit¸ die nur aus Sprungfähigen Mechs besteht¸ und somit ideal für Scout- und Hinterhaltsmissionen geeignet ist. Während sie auf der Marik-Welt Amity ihren Garnisionsdienst absitzen greift eine große Streitmacht von Lyrianern an um Mechkonstruktionspläne eines neuen Typs zu stehlen. Während die regulären Streitkräfte beinahe völlig zerrieben werden¸ kommen die MJJ beinahe ohne Verluste davon und ziehen sich in ihre Basis zurück. Während der Gefechte wird deutlich¸ das der Autor scheinbar die geringere Reichweite der Waffen der 3025 Zeitschiene nicht beachtet hat. Fast jeder Schuss sitzt und schießt irgendein wichtiges Teil des feindlichen Mechs kaputt. Während des Überfalls kommt dann heraus das Jason Boise der Adoptivsohn des planetaren Gouverneurs ist¸ der die MJJ wegen einer kleineren Ehrverletzung vernichten will. Deshalb schickt er ihnen ein privates Regiment von Kopfgeldjägern hinterher um sie auszulöschen. Nicht das es eine schlechte Idee wäre erst mal die eigenen Einheiten wenn der Feind den Planten überrennt... Vor allem konnte der Gouverneur das Regiment von Kopfgeldjägern sogar vor dem General des Planten¸ LeFranc¸ verstecken¸ reife Leistung. Der Gouverneur erpresst den General am Ende mit einer verloren geglaubten Liebe um ihn auf seine Seite zu ziehen. Während sich die MJJ dann wieder zurückziehen¸ bricht Streit aus¸ ob man nun zu den Lyrianer überlaufen soll. Die Frage stellt sich der Leser sowieso den gesamten Roman über¸ da die MJJ nicht nur klar Lyrianische¸ sprich deutsche¸ Wurzeln haben¸ sondern auch ihren Arbeitgeber¸ den Marik Gouverneur hassen. Während dieses Streites bringen sich dann noch mal nebenbei einige innerhalb der Einheit um¸ was aber scheinbar nicht weiter für die Leute tragisch ist.
Das Ende ist dann auch noch eine Hollywood Klamotte¸ wo sich alle gegenüberstehen. Der Gouverneur hat die Lyrianer auf seinen Planeten gelockt um mehr Streitkräfte zu bekommen und somit wichtiger zu werden (der Leser mag sich jetzt "Hä?" fragen¸ und hat Recht dabei)¸ versucht zu fliehen erschießt dabei versehentlich seine Tochter und wird vom Adjutanten LeFrancs erschossen¸ der sich spontan als Geheimagent zu erkennen gibt. Am Ende sind also alle Bösen tot¸ die guten auf dem Weg nach Terra um ihren Lebensabend zu verbringen und der Leser fragt sich warum.
Dieser Roman ist eigentlich in sich Unlogisch. Die Personen handeln unlogisch¸ die Handlung ist unlogisch und die Auflösung am Ende ist nicht mehr als ein Hollywood Ende¸ das nicht zu überzeugen weis. Die einzige Neuerungen im positiven Sinne sind die vielen Anspielungen auf die deutsche Kultur und Geschichte¸ die man ja schwerlich in einem Amerikanischen Roman verlangen kann. So hat der Hauptmann der Mad Jumpin Jacks die Deutschlandflagge auf seinen Mech gepinselt¸ redet mit dem Marik Gouverneur über den Holocaust Hitlers und die Mannschaft spielt Skat statt Poker. Dieser BattleTech Roman ist vor allem etwas für Sammler der Reihe und für Leute diesich fragen warum bisher kein Deutscher Autor für BT geschrieben hat. Leider beantwortet die Qualität dieses Romans dieser Frage.
Eine Rezension von: Scorpio https://www.die-dorp.de/