Kriegerkaste (25)
Intrigen und Geheimdienstmanöver säen Zwietracht in der Inneren Sphäre. Halten die Clans sich jetzt an den Waffenstillstand?
Mit dem Thron des Vereinigten Commonwealth mußte Prinz Victor Steiner-Davion auch einen Wust politischer Probleme von seinem Vater übernehmen. Ein heikles Gespinst von Verträgen¸ Absprachen und Intrigen hält die Innere Sphäre gegen die Clanbedrohung notdürftig zusammen.
Der Waffenstillstand mit den Clans bleibt brüchig: Noch blockieren sich zwar die Clans gegenseitig durch ihren internen Zwist zwischen den Anhängern des Waffenstillstandes und den Kreuzrittern¸ die nur ein Ziel kennen - Krieg und Eroberung der Inneren Sphäre. Doch scheinen sich die Kreuzritter unaushaltsam durchzusetzen.
Da gefährdet der Tod des unheilbar kranken Joshua Marik¸ des Erben der Liga Freier Welten¸ in der Obhut Victor Steiner-Davions die Einigkeit der Inneren Sphäre. Victor setzt deshalb Projekt Gemini in Gang: Er läßt Joshua durch einen Doppelgänger ersetzen. Daß er damit einen Hexenkessel der Intrigen¸ Rebellionen und des Krieges entfesseln wird¸ ahnt er nicht...
Michael Stackpole hat wieder zugeschlagen und seinen x-ten BattleTech-Roman veröffentlicht. Erneut widmet er sich einem kompliziertem Geflecht von Ränkespielen und Plänen in der Inneren Sphäre¸ und ich darf sagen: Diesmal hat er es wieder äußerst gut hinbekommen. Der Plot nimmt seinen Beginn¸ als Joshua Marik¸ der im Wissenschaftszentrum des Commonwealth ums Überleben kämpfte¸ stirbt. Das Oberhaupt in Gestalt von Victor Steiner-Davion tauscht daraufhin die Leiche Joshuas gegen einen Klon aus¸ um den Frieden kurzfristig sicherzustellen¸ da er befürchtet¸ daß sich ansonsten das Marik-Reich gegen das Commonwealth stellt.
Wie es kommen mu߸ erfährt natürlich Thomas Marik¸ das Oberhaupt des Marik-Reiches¸ von dieser Aktion und zieht gemeinsam mit Sun-Tzu Liao¸ dem Oberhaupt des verbliebenen Liao-Reiches in einen Krieg gegen das Commonwealth. Tatsächlich bringen sie Victor in arge Schwierigkeiten¸ da seine Schwester Katrina Steiner-Davion nun einen Vorwand hat¸ um sich mit dem lyranischen Reich vom Commonwealth loszusagen. Zuletzt verschärfen sich auch die Konflikte bei den Clans. Die Kreuzritter setzen ilKhan Ulric Kerensky von den Wölfen ab. Dieser verlangt einen Widerspruchstest¸ wodurch es zu vielfachen Kämpfen zwischen Clan Wolf und Clan Jadefalke kommt. Die Protagonisten sind hier vor allem Ulric sowie Natasche Kerensky und Vlad¸ der Widersacher von Phelan Wolf¸ der sich mit einer kleinen Gruppe von Wölfen in die Innere Sphäre zurückzieht.
Insgesamt passiert in diesem Roman so viel¸ daß zuerst überprüft werden mu߸ ob Stackpole die einzelnen Themen einfach zu schnell und einfach abgehandelt hat. Doch dieser Vorwurf kann ihm nicht gemacht werden¸ da kein Konflikt in diesem Roman zu kurz kommt. Natürlich hätte die Thematik in diesem Band - wie es Stackpole auch schon in zwei Trilogien getan hat - in mehreren Bänden auswalzen können. Doch wäre dies vermutlich wieder zuviel des Guten gewesen. Was ebenfalls sehr schön ist: Endlich findet das bisher sehr blasse Marik-Reich auch einmal gebührende Erwähnung¸ das bisher höchstens als Randnotiz zur Sprache kam. Dafür muß diesmal das Kurita-Reich etwas schweigen¸ das in diesem Buch kaum erwähnt wird.
Insgesamt ist die Spannung während des gesamten Romans beim Leser auf dem Siedepunkt¸ und meines Erachtens hat der Autor mit diesem Band sein Meisterstück vollbracht. Das einzige¸ was mir als Clan-Fan nicht unbedingt zusagt¸ ist¸ daß sich die Jadefalken bei Stackpole (kommen eher tumb¸ feige und naiv rüber) und die Jadefalken bei Thurston (sind eher mit den Klingonen bei Star Trek zu vergleichen; ehrenhaft und mutig) stark unterscheiden. Es wäre schön¸ wenn hier irgendwann ein gemeinsamer Nenner gefunden werden könnte.
Fazit:
Unbedingt lesen; für Polit- und Action-Fans¸ Innere Sphäre- und Clan-Fans gleichermaßen geeignet.
Eine Rezension von: Markus Pöstinger http://rgh.datamoon.de