Bear 1: Katze unter Bären
3053: Seit der Schlacht von Tukayyid herrscht Waffenstillstand. Obwohl das Clanmilitär überall aufrüstet¸ sehen sich junge MechKrieger beraubt¸ ihr Können zu beweisen und Ehre zu erringen.
Für George von den Novakatzen liegt der erfolgreich bestandene Positionstest erst wenige Wochen zurück¸ als er plötzlich einem übermächtigen Gegner gegenübersteht - und ihn wider Erwarten besiegt.
Beeindruckt nehmen ihn die Geisterbären als Leibeigenen¸ und wenig später wird George trotz seiner noch geringen Kampferfahrung zum elitären 371sten Sturmsternhaufen abkommandiert¸ der in die Innere Sphäre aufbricht¸ um Banditen zu jagen.
Schon bei der Inhaltsangabe wird deutlich¸ daß auch dieser Roman nicht in der Zeit vor der alten BattleTech-Serie spielt¸ sondern in der gleichen Zeit. Spätestens jetzt stellt sich mir die Frage¸ warum man diese neue Serie denn "Classic BattleTech" genannt hat¸ wenn mehrere Bücher im gleichen zeitlichen Rahmen spielen wie die ursprüngliche Serie. Doch dies soll den hier zu besprechenden Roman nicht herabstufen. Im Gegenteil kam es mir als Fan der Clans gelegen¸ wieder ein Buch in den Händen zu halten¸ das im Clanuniversum spielt.
Der Roman beginnt kurz vor dem Positionstest eines MechKriegers der Novakatzen auf einer der Heimatwelten der Clans. Man erkennt recht schnell¸ daß der Hauptprotagonist insofern ein etwas ungewöhnlicher Clan-Mechpilot ist¸ als daß er es vorzieht¸ es in kleinen und wendigen Mechs mit dem Gegner aufzunehmen. Was ebenfalls auffällt¸ ist die Konzentration des Autors auf das Wesentliche in BattleTech-Büchern: Mech-Duelle. Alleine im ersten Viertel werden drei Duelle in aller Ausführlichkeit beschrieben. Positiv zu bemerken ist¸ daß Langeweile beim Leser bei keinem der Duellen aufkommt¸ da sich alle Duelle sehr ungewöhnlich entwickeln. So greifen des öfteren sogar andere Parteien wie fremde Clans oder Banditen in die Trainingsduelle und Positionstests der Kadetten ein¸ was die Spannung deutlich erhöht.
Sehr bald nach dem Positionstest von George¸ dem Hauptprotagonisten¸ wird der Sinn des Titels deutlich: In einer Schlacht mit den Geisterbären fällt George in die Hände des gegnerischen Clans. Da er jedoch mit seinem leichten Mech durch eine ungewöhnliche Taktik einen Abschuss eines schweren Mechs erzielen konnte¸ wird er als Leibeigener in den Clan der Geisterbären aufgenommen. Hier muss er sich zuerst als Tech beweisen¸ doch es dauert nicht allzu lange und er bekommt eine Chance in einer neuen Geschko. Hier muss er sich als Fremdling erst einmal gegen seine Mit-Kadetten durchsetzen¸ bis es zum neuen Positionstest kommt¸ der meines Erachtens der Höhepunkt des Romans darstellt. Wie sich der Roman danach entwickelt¸ mag ich hier nicht verraten.
Im Großen und Ganzen ist der Roman kein absolutes Highlight¸ aber für einen BattleTech-Fan durchaus eine Empfehlung. Im Roman kommen wieder einige logische Fehlerchen und Ungereimtheiten vor¸ die aber durchaus zu verkraften sind. Immerhin kommen mittlerweile nahezu keine Rechtschreibfehler mehr vor¸ ein riesiges Manko der ersten Bücher der Classic-BattleTech-Reihe.
Fazit: BattleTech-Fans kaufen den Roman und erfreuen sich an den hervorragenden Mech-Duellen.
Eine Rezension von: Thomas König