Sagittarius is bleeding (2)
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
"Präsidentin Laura Roslin trägt eine schwere Last auf ihren Schultern. Seit sie nach dem verheerenden Angriff der Zylonen die Präsidentschaft über die zwölf Kolonien übernommen hat¸ vertritt sie den zivilen Teil der Flüchtlingsflotte und bildet den Gegenpol zur militärischen Führung Commander Adamas.
Roslin wurde zu einer Quelle der Inspiration und der Hoffnung für viele Menschen. Sie steht für Ehrlichkeit¸ Integrität und Mut¸ und - was noch wichtiger ist - sie ist das Sinnbild einer Prophezeiung... die Erde. Die mysteriöse Heimatwelt der verlorenen 13. Kolonie. Die Präsidentin hatte eine Vision¸ die der Flotte den Weg dorthin weisen soll. Eine radikale Gruppe von religiösen Eiferern - die Midguardians - sehen in Roslins Vision ein Zeichen und entschließen sich zu handeln. Plötzlich stellen die Zylonen nicht mehr die einzige tödliche Bedrohung für die Galactica und ihre Flüchtlingsflotte dar... der Feind ist längst an Bord." Klappentext Ende.
Die Vision der Präsidentin ruft natürlich bald religiös-fanatische Personen auf den Plan¸ die als Gruppe¸ die Midguardians¸ auftreten. Der Zulauf ist hoch und schon beanspruchen sie einen Sitz im Rat. Das kann der schwer erkrankten Präsidentin nicht gefallen. Die Handlungen der Midguardians hat etwas mystisch-geheimnisvolles an sich. Die Motive scheinen klar und nachvollziehbar.
Nach den Ereignissen auf dem Raumschiff Pegasus wurde Sharon Valerii als Zylonin erkannt und inhaftiert. Da die Zylonin einem Menschen bis aufs Haar gleicht¸ geht man davon aus¸ dass sie auch ein Mensch ist. Immerhin erhält sie einen Rechtsbeistand. Die Frage die sich in diesem Fall stellt ist¸ ob Sharon nach menschlichem Recht behandelt werden kann. Diese Frage musste bereits der Androide Data über sich ergehen lassen¸ als ihm in STAR TREK - THE NEXT GENERATION der Prozess gemacht wurde (wer hat da wohl das Drehbuch geschrieben?). In der heutigen Zeit müssen wir uns dieser Frage (noch) nicht stellen. Aber die zukünftige Entwicklung wird uns wohl dazu zwingen. Bislang muss sich jedoch die Präsidentin Lasura Roslin damit auseinander setzen. Die Gefahr durch die verfolgenden Zylonen taucht in diesem Roman nur kurz auf und stellt nicht die eigentliche Gefahr dar. Die innere Zerrissenheit¸ das fast paranoide Verhalten einiger wichtiger Persönlichkeiten und die Suche nach der Erde mit dem Wunsch nach Sicherheit sind die wichtigsten Punkte. Peter David¸ der mir vor allem mit seinen STAR TREK ROMANEN DIE NEUE GRENZE sehr gut auffiel¸ greift in diesem Roman auf Ideen von dort zurück. Im neuen Zusammenhang mit KAMPFSTERN GALAKTIKA (die alten Romane von Glen Larson gibt es u.a. auf hood.de) erscheinen sie im neuen Licht. Peter David fesselt seine Leser. Ihm gelingt es beim Kapitelwechsel auf einen neuen Handlungsstrang trauert man dem alten nur kurz nach¸ denn mit der neuen Handlung geht es genau so schnell weiter. Der Autor beweist einmal mehr¸ dass er einer der Besten¸ aber auch einer der nicht so stark beachteten Autoren Amerikas ist. Bestechend sind vor allem seine bis in die kleinsten Einzelheiten beschriebenen Personen. Selten so gute Beschreibungen gelesen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355