Drachenodem
1999-11
Drachenodem
Die ewige Frage¸ ob Drachen je existiert haben können ...
Ich erinnere mich an ein Buch über Drachen¸ in dem postuliert wurde¸ daß das Drachenfeuer aus der Verbrennung von Wasserstoff entsteht¸ der im Inneren des Drachen produziert wird. Dieser Wasserstoff hilft dem Drachen auch beim Fliegen¸ indem er ihm Auftrieb verleiht und seine ansonsten nutzlosen Flügel entscheidend unterstützt.
- Unsinn! Ein Drache fliegt¸ weil er magisch begabt ist¸ oder einfach¸ weil der Autor eines Fantasybuches es so will. ;-)
[Marc Bonaldo Fuolega]
- Also¸ wenn er damit fliegen will¸ dann darf der Wasserstoff nicht flüssig sein¸ sonst gibt's keinen Auftrieb. Ist er aber gasförmig (Ein Drache ist kein Drucktank!)¸ dann gibt es beim Feuerspeien nur ein kurzes Feuerchen. Desweiteren¸ wie sieht es mit Leckagen aus? Wasserstoff ist das kleinste Molekül und durchdringt daher auch luftdichte Abdichtungen. Ein Drache müßte aus Spezialmaterial sein und über entsprechende biologiche Ventile verfügen.
- Oder er produziert ständig neuen Wasserstoff¸ z.B. indem er alkalische Dinge verdaut.
[Alessandro Macri]
- Ich dachte eher daran¸ daß seine Höhle sich langsam damit füllt¸ und er sich selbst das Atmen damit schwer macht (und dem Abenteurer¸ der mit brennender Fackel in die Höhle kommt ;-)
[Martin Volkmann]
[Martin Volkmann]
- Hey¸ das ist ja auch nur PSEUDOwissenschaftlicher Unsinn¸ wie ich schon schrieb. Aber z.B. vor Fantasyhintergründen ohne Magie ein probates Mittel um nervende Spieler mundtot zu machen. (Außerdem war das Buch seeeehr schön illustriert :-)
[Alessandro Macri]
- Wir haben doch auch Salzsäure im Magen. (Ich glaube pH-Wert 1¸ wenn man nüchtern ist) Wieso können wir dann nicht fliegen und Feuer spucken? :-)
[Thomas Weinbrenner]
- Wir haben VERDÜNNTE Salzsäure im Magen. pH 1 erscheint mir da ein wenig zu viel ....
- Ich habe grad noch mal nachgeschlagen. Es ist pH 1 wenn der Magen leer ist¸ nach einer Mahlzeit wird es bis zu pH 4 verdünnt.
[Thomas Weinbrenner]
[Alessandro Macri]
- Vermutlich nicht¸ aber deiner Speiseröhre schadet es¸ wenn du häufiger erbrichst (z.B. bei Bulimie).
- Da hat sich der Autor aber 'ne Menge Gedanken um unwichtige Dinge gemacht. Ich finde sowas lustig. Irgendein Autor erfindet die Figur eines Drachen/Ork/irgendwas und denkt sich nichts dabei¸ denn es ist ja Fantasy. Und dann kommen andere Autoren und wollen wissenschaftlich belegen¸ daß es sowas geben kann¸ und wieso sie sich so verhalten¸ wie der Erfinder es beschreibt. Zum Thema Gold: Drachen sammeln es¸ weil sie Schätze toll finden. Da gibt's keinen anderen Grund. :-) Das erinnert mich an Star Wars. George Lucas denkt sich irgendwas aus und macht einen Fehler¸ der ihm nicht auffällt. Dann werden sich die nächsten Monate alle SW-Fans der Welt darum schlagen¸ eine sinnvolle Erklärung zu finden. Ich bin mir sicher¸ daß GL nicht einmal die Hälfte dieser "Fehler" mit Erklärungen ausbügeln könnte¸ aber die Fans tun es.
[Marc Bonaldo Fuolega]
> stabile "Matratze" dient. Hallo auch¸ hier ist wieder euer treuer Vertreter aus der AD&D Ecke. Da sich aber auch viele AD&D Spieler/Leiter fragen¸ wie denn das funktioniert¸ hier meine Interpretation: Erstmal hat das ganze wenig mit Wissenschaft zu tun. Drachen sind ganz besondere magische Wesen¸ die ihre eigene Magieform beherrschen. Diese Magie ist es auch¸ die die verschiedenen Odemwaffen erzeugt. Wir sollten neben dem Feuer mal so Sachen wie Blitze¸ Kälte¸ Gift und Säure nicht vergessen. Diese Magie ist nicht vergleichbar mit der eines normalen Magiers¸ was man einfach daran schon merkt¸ daß ein Drache für seine Magie maximal irgendwelche Worte in einer Drachensprache benötigt. Kein Drache braucht Gegenstände oder Gesten für seine Magie. Beim Drachenodem würde ich sogar soweit gehen und sagen¸ daß ein Ring¸ der z.B. vor magischen Feuer schützt¸ nicht oder nur zum Teil gegen Drachenatem wirksam ist. Und was das Fliegen angeht: Natürlich fliegt er mit den Flügeln!! Auch klar¸ daß das etwas mehr Wind macht wie bei einem Adler¸ und das man in der Nähe große Schwierigkeiten hat überhaupt auf den Beinen zu bleiben. Noch was: Die große Härte von Drachenhaut erklärt sich bei zunehmendem Alter dadurch¸ daß nicht nur die Schuppen größer und härter werden¸ sondern sich auch ein paar der Edelsteine und Münzen auf denen diese Tierchen sich auszuruhen pflegen einfach im Laufe von Jahrzehnten einwachsen. Daran sollte man fairerweise auch denken¸ wenn es die Party tatsächlich mal schaffen sollte¸ einen zu töten. Ich halte sowas aber maximal im Abschluß einer ganzen Campaign für möglich¸ da die Biester recht übermenschliche Intelligenz haben. Wenn ein kluger Magier auf einen Trick sicher nicht ein zweites Mal hereinfällt¸ kann man bei einem Drachen davon ausgehen¸ daß es schon das erste Mal nicht klappt. Vielleicht waren das ja jetzt auch ein paar Anregungen für gelangweilte AD&D Master....
[Oliver Fitz]
- Lustige Sache¸ aber wenn man mal ein wenig nachdenkt: "Mein Gott¸ wie sinnlos."
[Marc Bonaldo Fuolega]
Ähm...¸ Hi. Also¸ Realismus im Rollenspiel sollte in Maßen vorkommen. Und nicht in Massen. Sprich¸ es sollte für alles eine logische Erklärung geben¸ aber es muß nicht unbedingt eine wissenschaftliche sein. Tagelang darüber zu diskutieren ob ein Drache wirklich¸ also in unserer realen Welt Feuer speien könnte¸ ist zwar ganz interessant¸ aber fürs Rollenspiel meiner Meinung nach nicht besonders wichtig. Dagegen sind logische Fehler¸ á la: "Wie hat der Ork da unten ganz alleine im finsteren Dungeon¸ ohne Wasser und Nahrung mitten unter zig Dämonen überlebt?"; oder auch großflächiger: "Warum gibt es im ganzen Land eigentlich nur Waffen- aber keinen Hufschmied?" ganz schön spielspaßtötend. Halt ungefähr so¸ wie ein GM¸ der nur seine Story durchdrücken will¸ ohne die Spieler wirklich interagieren zu lassen. So gehört es halt zur Story¸ daß die Spieler einen Ork metzeln¸ fertig aus. Da geht dann das Gefühl¸ in einer "echten Welt" zu spielen¸ flöten. Aber ob der Drache Feuer mit Hilfe von Magie speit¸ oder mich einfach nur anrülpst¸ ist mir eigentlich egal. Ein rülpsender Drache verliert in meinen Augen eher noch an Respekt ;-)¸ oder nicht? From: alexander.latz@-SPAMSCHUTZ-cityweb.de (Alexander Latz)
Das Beispiel mit dem Drachenodem verstehe ich schon mal überhaupt nicht¸ gerade weil ich speziell den nie als etwas magisches begriffen habe. Wenn der Drache zB Säure spuckt (AD&D¸ schwarzer(?) Drache)¸ ist das nicht grundsätzlich unterschiedlich von dem¸ was eine Speikobra tut - gut¸ die spuckt anderes Zeug (die Biochemie kann ich auf Anfrage nachliefern)¸ aber der Mechanismus ist ähnlich¸ und daß die Produktion von Säure nichts weltbewegendes ist¸ weiß ja jeder¸ der einen Magen hat. Daß ein anderer Drache ggf. eine Flüssigkeit speit¸ die sich entzündet¸ erfordert ausgehend von dieser Überlegung keinen Handstand bzw. beein- trächtigt die SoD IMHO nicht; Magie ist dafür mE keineswegs notwendig?
[Cristalle 'Azou' Sabon]
- <CuelSven> zudem funktionieren Glühwürmchen über kaltes¸ chemisches Licht und nicht über heißes¸ thermodynamisches..ein Drache der dich anspeit und dann leuchtest du ne Zeit lang ist nciht beeindruckend...
<MaSo> Sven: Wo ist das Problem? Es gibt Lebewesen¸ die entzündbare Gase produzieren (Kühe zum Beispiel) und es gibt welche¸ die vorzugsweise in über 100 Grad Celsius wohnen... :) Es gibt einen Käfer (Bombardierkäfer?)¸ der aus einer Art Düse die Mischung zweier Flüssigkeiten verspritzt. Diese Mischung wird AFAIK über 100 Grad Celsius heiß. Denkbar wäre also ein Drache mit solch einer 'Doppeldüse' und zwei Flüssigkeiten¸ welche sich beim Mischen entzünden. Da die Flüssigkeiten getrennt sind erübrigt sich ein 'Rückschlagventil'.
[Martin Volkmann]
ciao
Alessandro Macri
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