Contact Messager
1999-11
Elektronische Flirthilfe¸ schulischer Langeweilekiller¸ ernsthaftes Kommunikationsmittel zum Wiederfinden in Menschenmengen ?
Egal aus welchem Grund man sich für diese kleinen poppigen Eier entscheidet¸ sollte man derzeit zumindest zwei davon erwerben¸ weil die Verbreitung hierzulande (Deutschland) noch in den Kinderschuhen steckt.
Nach dem ersten Einschalten wird man den wichtigsten Angaben gefragt¸ die das Gerät zur Aufnahme seiner Funktion benötigt. Dazu gehören (Spitz-)Name¸ Geschlecht¸ Alter und Hobbies des neuen Besitzers. Die Eingaben gelten von nun an als Empfangscode für persönliche Nachrichten anderer Geräte-Nutzer.
Wer möchte¸ kann eine eigene Nachricht mit universellem Charakter an alle Geräte im Umkreis aussenden - oder den Empfängerkreis vorher einschränken (Geschlecht¸ Altersgruppe¸ Hobbies). Gibt man einen Empfängernamen anstelle des "Everybody" ein¸ so wird die Nachricht nur von Geräten akzeptiert¸ deren Träger diesen Namen verwendet.
Einzelne Nachrichten dürfen eine Gesamtlänge von 40 Zeichen haben. Die einzelnen Zeichen lassen sich recht angenehm über Pfeiltasten¸ bzw. über ein Schnellwähl-Rädchen eingeben. Maximal 14 (7 empfangene¸ 7 gesendete) Nachrichten können dauerhaft gespeichert werden¸ z.B. um bestimmte Standard-Nachrichten schnell versenden zu können.
Richtig interessant ist der C.M. sicherlich für Schul-Kids¸ die damit auf unauffällige Weise langatmige Stunden verkürzen können - bei Arbeiten eignet sich das Ding höchstens für Multiple-Choice-Aufgaben.
Solange der Verbreitungs- und erst recht der Nutzungsgrad hierzulande ziemlich gering ist¸ macht nur der Kauf zweier Geräte einen Sinn. Sinnvoll läßt sich so ein Eierpaar z.B. einsetzen¸ wenn man zeitverzögert auf einem Trödelmarkt oder Jahrmarkt eintrifft (und kein Handy hat). Ist die Message "Wo bist Du?" auf dem Zielnamen geeicht¸ reicht nunmehr die Annäherung auf 75m Radius¸ um Kontakt aufzunehmen. Auch ein "Laß und gehen!" bei getrennten Wegen auf Märkten/Messen/Diskotheken wäre denkbar.
Richtig interessant wird das kleine Ei natürlich¸ wenn potentielle Flirtpartner darüber zu erreichen sind. Auf Singelparties¸ aber auch in ganz normalen Diskotheken könnte sich das Ding schnell zur "Seuche" entwickeln¸ wie man es vom Chatten im Internet kennt¸ nur daß der potentielle Gesprächspartner max. 75m von einem entfernt ist.
Tja¸ bleiben noch zwei Wermutstropfen zu erwähnen: 1) sind die speziellen schlanken Batterien¸ sowohl kostspielig¸ wie auch bei intensiver Nutzung recht schnell verbraucht. Ein eingebauter Akku wäre hier Gold wert gewesen. 2) Die Sendefrequenz¸ bzw. das Sendeverhalten habe ich noch nicht ganz Durchschaut. Manchmal klappt es sofort¸ ein anderes mal erst nach 5 Minuten¸ obwohl ich eine Nachricht manuell versende ... Hmm.
Naja¸ ich werde das Ding auf jeden Fall weiterhin warm halten und vor allem zu größeren Menschenansammlungen (z.B. Messen) mitbringen¸ um mal zu sehen¸ ob ich jemanden damit kennenlerne.
Dogio the Witch |