Der Letzte Held Nr. 40
1999-11
Den meisten DSA-Spielern dürfte der Letzte Held sicherlich ein Begriff sein - hat er doch tatkräftig am Ausbau der Stadt Havena teilgenommen und deren Straßen mit allerlei interessanten Gebäuden und Personen gefüllt.
Auch die neueste Ausgabe präsentiert sich wieder als gelungene Mischung zwischen DSA-Spielmaterial und Informationen aus der Rollenspielszene¸ wobei auch schon einmal über den Tellerrand geschaut wird¸ was bei DSA-Zeitschriften ja oftmals nicht der Fall ist.
Die ersten Seiten bringen Vorwort (Thema u.a. Umzug der beiden Mitarbeiter Zander Richtung Köln) Produkt-News und einige Seiten über das inzwischen vergangene FSF in Rothenburg. Ok¸ Anfang Juni waren all diese Informationen noch brauchbar und somit für die Abokunden und Schnellkäufer sinnvoll. Relativ zeitlos ist der Bericht über die Stadt selbst¸ die ja historisch einiges zu bieten hat - auch nach dem Con immer eine Reise wert. Der Artikel Abenteuer in Neruch'dhar stellt im wesentlichen eine Präsentation des Neruch'dhar-Quellenbandes (Drachenland-Verlag) dar¸ der dem Spielleiter Hilfen zum Gebrauch vermitteln soll¸ aber auch allerhand Einzelheiten aus dem darin beschriebenen Fürstentum liefert. Aus dem Tagebuch einer Heldengruppe ist eine kurze Abenteuermitschrift des Abenteuers Der Weltentraum. Interessant als Anekdote für Spielleiter oder Spieler die das Abenteuer schon hinter sich haben. Mit Es beißt¸ es kratzt¸ es tut weh beginnt eine Rezension des AD&D-Monster-Sets (2 Seiten)¸ welches sich auch für die Nutzung mit DSA anbietet. Dem folgt eine einseitige Rezension des DSA-Abenteuers Brogars Blut. Die (gut herausnehmbare) Havena Sammlung im Mittelteil des DLH liefert immerhin 11 Seiten Quellenmaterial zu einer Kriegerakademie in Havena. Zwar finde ich die Illustrationen etwas dürftig¸ aber die Texte waren lesenswert und lassen sich sicherlich auch für andere Städte nutzen. Dunkle Gestalten und hehre Gesellen berichtet über die Familienclans in Rommilys. Dieser Artikel stellt eine Kooperation mit dem Thorwal Standart¸ bzw. den Autoren Ragnar und Michelle Schwefel dar. Auch hier konnten mich die Illustrationen (Portraits) nicht ganz überzeugen. Aus dem Bücherstapel gibt eine Übersicht über drei (auch ältere) Romane in deutscher und englischer Sprache. Etwas überdimensioniert (für den DLH) fand ich die Rezension von Magus: Die Erleuchtung. Der erste Teil¸ der im DLH41 eine Fortsetzung haben wird) beschäftigt sich mit dem (erstklassigen) Grundregelwerk und gibt einen recht guten Einblick in die Welt der Finsternis. Sehr gut gefiel mir der einseitige Comic Ein Märchen. Eiskalter Humor¸ saubere Strichführung und tolle Pointe.Fazit:
Der DLH bringt für DSA-Spieler einiges an ordentlich gelayoutetem (wenn auch nicht überragend illustriertem) Quellenmaterial (Havena¸ Rommilys).
Der redaktionelle Teil nahm mir diesmal etwas zu viel Platz ein. Zwar heiße ich einen Blick über den Tellerrand generell gut¸ finde jedoch¸ daß die Rezensionen zugunsten von spielbarem Material hätten gekürzt werden können.
Lobenswert finde ich die Konzenttration der Werbung zu Beginn und am Ende des Magazins¸ so daß der Lesefluß im Inneren ungestört bleibt. Mit 4 Seiten Werbung auf 48 Seiten Magazin¸ liegt der DLH im guten Mittelfeld.
Insgesamt ein ordentliches Magazin mit Schwerpunkt DSA. Vielleicht sollten die Herausgeber aber noch einmal über ihre Zielgruppe nachsinnen !?