Ars Magica: Parma Fabula
1999-11
Mit Parma Fabula erscheint eine Spielleiterhilfe für das historisch angehauchte Rollenspiel Ars Magica.
In der schützenden Klarsichthülle befindet sich ein knapp 50 Seiten starkes monochromes Softcover mit Ergänzungen zum Grundregelwerk¸ ein 3 Doppelseiten großer farbiger Spielleiterschirm und ein Papier-Lesezeichen.
Neben den üblicherweise farblich zum Grundregelwerk passenden Elementen¸ erscheint der graue Ergänzungsband eher als unscheinbares Heftchen. Doch die traurige Hülle soll nicht über den ordentlich gestalteten Inhalt hinwegtäuschen¸ der dem Grundregelwerk noch einiges nachreichen kann.
Kapitel I beschäftigt sich mit Hinweisen zum Thema Sagenumwobene Schätze. Hier erfährt der Spielleiter wie man den Inhalt von gefundenen Truhen¸ Schatzkammern und Reisegepäck interessant und mit dem mystischen Touch dieses Systems gestaltet. Wer Ars Magica kennt¸ wird hier nicht allzu viele Tabellen o.ä. erwarten. In der Tat beschränken sich die Ratschläge auf knapp 4 Seiten (welcher krasse Unterschied zu anderen Systemen!). Dafür gibt es aber um so mehr praktische Beispiele in Form fertig beschriebener magischer Artefakte¸ die man auch vereinzelt als Illustrationen vorfindet (9 Seiten).
Kapitel II: Der wahre Magus gewinnt weltlichen Dingen nur wenig ab - es sei denn es handelt sich um eine vorzüglich ausgestattete Bibliothek . Da solchen Orten des Wissens in Ars Magica ein besonderes Augenmerk zusteht (schließlich kommt kein ehrgeiziger Magus an emsigen Studium vorbei)¸ finden sich hier auf 7 Seiten Titel und Beschreibungen von möglichen arkanen und weltlichen Texten.
Um Söldner-Grogs¸ d.h. angeheuerte¸ nicht magisch begabte Gehilfen der Magi¸ geht es im 3. Kapitel. Geld vereinfacht viele Wege und auch Magi wissen diese bezahlten Dienste zu nutzen. Für Spielleiter¸ die nicht gerne Fragen offen lassen wollen¸ werden auf den folgenden Seiten eine 10 Persönlichkeiten starke Krieger-Truppe (Langspeer & Kurzschwert) vorgestellt¸ die sich leicht als Unterstützung einer Spieler-Gruppe einsetzen läßt.
Das letzte Kapitel ist das ausgearbeitete Abenteuer Roncesvalles oder Rolands Ruhe. Die Spieler erfahren von einem legendären Schatz¸ der in einem ehemaligen Schlachtfeld südlich der Pyrenäen zu finden sein soll. Für die Spieler kann das Abenteuer¸ je nach Ansichten und Vorgehen¸ einen beachtlichen weltlichen oder arkanen Schatz und interessante Begegnungen bedeuten. Bis auf die erstklassigen(!) Ortsdarstellungen¸ ist das Abenteuer erstaunlich karg. Gerade hier wären ein paar zusätzliche Illustrationen angebracht gewesen¸ wie man sie auf den vorangehenden Seiten häufiger findet.
Insgesamt macht der Band einen ordentlichen Eindruck¸ wenn ich auch mit der Illustration nur stellenweise zufrieden war. Textlayout und -qualität halten durchgehend einen hohen Standart.
Der Spielleiterschirm
Von den sechs Seiten des Schirms¸ wurden 5 Seiten mit Tabellen gefüllt. Das Mittelfeld¸ der den Spielern zugewandten farbigen Front¸ zeigt das vom Grundregelwerk bekannte Schlangenemblem. Auf der monochromen Innenseite findet man vor allem die im Kampf relevanten Taabellen für Waffen und Magie. Außen befinden sich die eher 'undramatischen' Tabellen¸ für Heilung¸ Laboraktivitäten¸ Reisetabelle¸ usw.
Angenehm ist mir aufgefallen¸ daß zu jeder Tabelle eine Quellenangabe existiert. So lassen sich bei Fragen¸ schneller im Regelwerk antworten finden.
Die Tabellen sind allesamt gut lesbar¸ obwohl in manchen Fällen eine farbliche Abtrennung der Zeilen nicht geschadet hätte.
|
Parma Fabula ist eine interessante Materialquelle für Ars Magica-Spielleiter. Ob man die dargebotenen Informationen benötigt¸ mag jeder angesichts des Preises selbst entscheiden. Bei der Umsetzung hätte ich mir jedenfalls noch ein farbiges Cover für den Quellenband und vor allem beim Abenteuer mehr - oder zumindest andere - Illustrationen gewünscht.
Dogio the Witch |