Con-Szene
1999-07
Con-Szene
Magic the Gathering - Meisterschaften
Nach drei spannenden Tagen fand sich Marco Blume am Ziel seiner Träume: Er wurde Deutscher Magic-Meister 1999. Insgesamt 15 Spiele und ebensoviele Gegner mußte er besiegen, um sich gegen das Feld der 120 qualifizierten Spieler aus ganz Deutschland durchzusetzen. Gleichzeitig mit Blume schafften es auch Christian Lührs aus Bendestorf, Rosario Maij aus Berlin und David Brucker, aus München den Sprung ins Halbfinale.
Dies bedeutet, daß diese vier Spieler das Team Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Jokohama, Japan, vom 03. bis 08. August 1999 bilden werden. Bei der Weltmeisterschaft gibt es im Team- und im Einzelwettbewerb insgesamt ein Preisgeld von über 450.000.-DM zu gewinnen. Im letzten Jahr wurde das Deutsche Team Dritter und Daniel Brickwell aus Berlin Weltmeister in der Einzeldisziplin "Stand-Alone-Constructed". In diesem Jahr hoffen unsere vier WM-Teilnehmer auf ein ähnlich erfolgreiches Abscheiden. Noch vor der Weltmeisterschaft steht für die deutschen Magic-Spieler bereits ein weiterer Höhepunkt an: Vom 09. Bis 11. Juli findet die zweite Europameisterschaft in Berlin statt. Über 250 Spieler aus 30 europäischen Nationen nehmen an der EM teil, bei der es um ein Preisgeld von umgerechnet 130.000 DM geht. Die Deutschen Teilnehmer stehen seit dem Wochenende fest: Sascha Blank aus Oberhausen, Daniel Brickwell aus Berlin, Patrik Mello aus Hamburg und Markus Bell aus Köln. |
MORGENSTERN E.V.
Eine kurze Abhandlung über die merkwürdige Gruppe derer, die sich dort "MORGENSTERN E.V." zu nennen pflegen:
- Aufgrund der aktiven Rollenspielscene am linken Niederrhein entschlossen sich im Juni 1997 ein paar engagierte Recken, die Kreativität und die Begeisterung für ein gemeinsames Hobby zu kanalisieren und nahmen es auf sich, den ersten und bislang einzigen Rollenspielverein am linken Niederrhein zu gründen. (Bevor sich jemand auf seine Quadratlatschen getreten fühlt: Wo hört der Niederrhein auf, wo fängt er an ... alles fließt).
- Leider muß ich den Jungs da wiedersprechen... die GFR RV Krefeld gibt es schon seit Juli 1995 - und Krefeld ist eindeutig linker Niederrhein :-P -Dogio
1. Vorsitzender, Sebastian Reick: naitsabesk@-SPAMSCHUTZ-aol.com
EMail zum Convent: controlle@-SPAMSCHUTZ-uni-duisburg.de
MuRoCo - Mutterstadter Rollenspiel Con
der con ging von sa, 01.mai bis so, 02.mai. eintritt war 5 dm, aber man bekam am eingang sogar noch eine zinnfigur geschenkt, die man sich aus einer großen kiste selber raussuchen durfte!
die location, das jugendzentrum mutterstadt, war wirklich perfekt geeignet für solche veranstaltungen. viele kleine räume für rollen-, brett- und kartenspieler und eine große halle für die tabletoper.
natürlich war in der halle auch wieder eine vorführung von unserem allseits beliebten LEVEL1. es gab einige warhammer fantasy- und 40000-tische, auch fearless.
rollenspiele gingen querbeet: cthulhu, dsa, ad&d, everway,... es gab etwa 12 bis 15 tische mit rollenspielern. höhepunkt des cons war, wie jedes jahr, die MegaSpaceHulk-session, die gegen 19 uhr begann und gegen 6 uhr am morgen mit dem tod der drei dämonenlords zu einem erfolgreichen abschluß kam. der tisch mit dem schiffslageplan war etwa 1 m breit über 8 m lang!!! dreizehn wackere SpaceMarine-spieler schlugen sich in den 11 spielstunden gegen wahre horden von orcs, androiden, genestealers (oder: genesbeatles), und noch viel mehr schlimme scheußlichkeiten aus den tiefen des warp. zeitweilig waren wohl mehr als 300 figuren auf dem spielbrett (!)
es gab einen spieleverkaufsstand von prometheus und eine theke mit allerlei leckerli zu wirklich lockeren preisen.
zusammenfassend kann man sagen, daß der muroco ein super ding ist. sehr unkommerziell und wirklich spaßbringend. und das beste: er findet zweimal im jahr statt - das nächste mal wahrscheinlich im oktober.
wir werden diesen fall natürlich weiterverfolgen und berichten ihnen demnächst mehr...
bis bald und viel spaß, Flying
(FLYINGGAMES)
ConTour - NordCon '99
Hallo Kinners, Hallo wer auch immer noch wach ist...
Eigentlich bin ich ja in der Uni, um die Sachen aufzuarbeiten, die in den letzten Tagen liegengeblieben sind. Aber da ich auf dem NordCon so gross vor Martin und Ronald getönt habe, ich würde heute noch meinen Bericht losschicken, werd' ich mal lostippen... Hoffentlich werd ich heute auch noch fertig ('s ist jetzt 23.30...)
Einige Vorbemerkungen. Erstmal zum klarstellen - ich *war* mal Mitorganisator des NordCons, hatte aber mit der Orga diesesmal nicht mehr als jeder andere der freiwilligen Helfer zu tun... Also Ehre, wem Ehre gebührt. Das bedeutet allerdings doch, dass ich gegenüber dem NordCon, den ich damals zusammen mit Gordian Kaulbarsch von den Störtebekers Erben und Christian Fleischer vom (damals noch) 252 Ahrensburg ins Leben gerufen hatte, selbstverständlich ein wenig parteiisch bin - aber ich hoffe ja, dass Martin und Ronald zumindest noch ein wenig dazu schreiben und das alles wieder ein wenig objektiviert... Nicht zuletzt - ich schreibe das hier als Erlebnisbericht, wobei ich mich zwar bemühe, auf Insiderwitzchen zu verzichten, das was ich schreibe allerdings von einigen als OT empfunden werden könnte (bin in der Hinsicht ein wenig vorsichtig geworden). Allerdings denke ich, was ich so schreibe kann auch einen halbwegs interessanten Blick hinter die Kulissen eines Cons gestatten, so sei ich im Zweifelsfall bitte nur kurz per eMail zurechtgewiesen und nicht öffentlich verbrannt, wenn's denn stört. Im Zweifelsfall wären ein paar Richtlinien für Rezensionen und Con-Berichte in der Charta ja auch nicht schlecht...
Freitag: Trotz Nachtschicht und Uni-Schwänzen haben Claudia und ich immer noch nicht das Vampire-Live fertig - und ich bin noch kein Stück vorbereitet auf meine Spielerunde morgen. Gestern in Nachtschicht wurde in Hamburg das Programmheft fertiggemacht und zum Drucken gegeben, der Zeitdruck drängelt natürlich... Also nur kurz an die Uni, HiWi-Job abreissen, dann zurück an den Computer, Charaktere tippen. Nach kurzem Austausch mit Claudia ab in den Zug nach Hamburg, keine Zeit mehr, sich um 'ne Mitfahrgelegenheit zu kümmern. Im Hamburg-Haus angekommen erschleicht mich zum ersten mal ein gewisses (diesmal noch) wohliges Gefühl des Heimkommens. Glücklicherweise hat der Aufbau bisher gut geklappt, mit minimalem Chaos sind die Leute tatsächlich schon fast fertig, als ich (viel zu spät...) erscheine. Im grossen Saal wird das Computernetzwerk für die neue Battletech-Computerspiel-Präsentation aufgebeut und getestet, wild werden noch Stühle und Tische hin- und herverschoben, und Gordian,der auch diesmal wieder Hauptorganisator ist, läuft jetzt schon mit dem gehetzten Gesichtsausdruck herum, den er den Rest des Cons wohl nicht mehr verlieren wird... Einige kleine spontane Wiedersehensfeiern finden statt, ansonsten wird (für mich) überraschend diszipliniert aufgebaut. Irgendwann fängt der Hausmeister an zu quengeln, und wir ziehen ab - ich zusammen mit Janni Timm, der das Programm organisiert hatte, zu ihm, um noch über ein paar Bierchen die Katastrophen der letzten Tage auszutauschen...
Samstag: Viel zu früh aufstehen und wieder los zum Aufbau... Angekommen stellt man fest - wann immer auch die Orga aufschlägt, die ersten Spieler stehen trotzdem schon vor'm Eingang... 8) Wenigstens ist das Wetter gnädiger als letztes Jahr, schenkt und strahlenden Sonnenschein. Die Wiese vor'm Hamburg-Haus ist schon voller kleiner Grüppchen, die auf den Einlass warten und quengeln, als wir sie vertreiben, um die Con-Zelte aufzubauen (Spielrunden sollten sowohl im Hamburg-Haus als auch auf der Wiese stattfinden). Der eine oder andere pöbelt uns an oder reisst blöde Witzchen, während wir uns mit Zeltstangen und Planen abmühen. Leider auch etwas, was immer wieder vorkommt - als Helfer bekommt man keine Achtung und keinen Dank. Oder wie Janni es ausdrückt: "Die Leute denken, mit ihrem Eintritt kaufen sie unsere Arbeitskraft. Das das Geld nur für die Räume 'draufgeht und die Helfer und Orga's keinen Pfennig davon sehen, alle ehrenamtlich arbeiten, ist ihnen entweder nicht bewusst oder übersteigt ihr Vorstellungsvermögen." Drinnen geht's nicht weniger hektisch ab - schön zumindest, dass einige der Händler wohl auch immer alles auf die letzte Minute planen. Claudia ist inzwischen auch da und hat es nicht mehr geschafft, die Handouts für's Live zu kopieren - also auf zum Copyshop-Suchen, während der Con halbwegs pünktlich seine Tore öffnet. Leider gab's einige Probleme, so z.B. Programmänderungen, die zwar im Programmheft, nicht aber auf den Aushangen am Infostand gelandet waren, so dass der Samstagmorgen mit einigen Spannungen begann... Gott sei Dank konnte man sich diesmal wenigstens grössenteils auf die Leute verlassen, die Spielrunden oder Turniere organisieren wollten, jedenfalls kam mir nicht zu Ohren, dass Spielleiter einfach nicht auftauchten. Ein Blick ins Programmheft zeigte, dass wirklch viel geboten war - nicht nur an interessanten Workshops, sondern auch an Spielrunden (Tischplätze für Spielrunden waren knapp eine Woche vor dem Con schon fast vollständig vergeben...). Ein kurzer Vergleich zeigte, dass wir mehr in unserem Programmheft stehen hatten als im Programmheft für das FSF. Leider aber dominierten wieder DSA, Midgard und Shadowrun, kaum einen Raum oder eine Ecke, in der nicht eins dieser Systeme gespielt wurde. Die Tribe8-Runde, die im Programm stand, reizte mich zwar, aber leider hatte ich keine Zeit - auch nicht, um mit den Machern von TRI zu quatschen, die auch präsent waren, oder mit Andre Schönherr, der Demonwright vorstellte... Schön gelöst fand' ich dagegen die Raumaufteilung - der grosse Saal für die Tradingcardler, der kleine Saal für die Tabletopler, und die vielen kleineren Räume und die Bibliothek - und natürlich die Zelte - für Rollenspielrunden. So war die Lärmkulisse beim Rollenspiel doch stets erträglich, die Atmosphäre gleich ein wenig kuscheliger... 8) Uli, Janni und Gordy (die drei Hauptverantwortlichen) hatten sich inzwischen mit Headsets ausgerüstet, um stets in Kontakt zu sein, ausserdem nahmen die Infoläufer (Leute, die ausschliesslich dazu gut waren, im Namen des allmächtigen Infostandes durch die Gegend zu düsen und Dinge zu checken, zu organisieren oder Änderungen bekanntzugeben) ihre Arbeit auf. Insgesamt war die Organisation beeindruckend - in all den Jahren,die ich jetzt Cons besuche, ist noch nie eine Organisation so glatt gelaufen...
Läden waren selbstverständlich auch vertreten, neben den grossen aus Hamburg (Drachenei, Green Goblin) waren erfreulicherweise auch kleinere Stände da, so von einer Kostümschneiderin oder auch von Spielervereinen wie der RuneQuest-Gesellschaft und der Mechforce. Mein persönlicher Liebling jedesmal wieder ist aber (aus offensichtlichen Gründen) der Stand von Zaubertrank, die die leckersten Weine und andere Live- und Rollenspieltaugliche Alkoholika als Schorle oder Pur verkaufen (schon mal Löwenzahnblüten-Wein getrunken?). Von mangelndem Angebot konnte man da tatsächlich nicht reden... Die Wiese und die Zelte vorm Haus waren inzwischen längst von den Live-Rollenspielern belegt worden, und ehrlich sah' es toll aus, mit all den Gewandeten, einigen Ambiente-Verkaufsständen mit auf der Wiese und den paar Leuten, die immer wieder glaubten, ihre frisch erworbenen Pomfen aneinander ausprobieren zu müssen... Vom Rest des Nachmittags bekam ich wenig mit, da ich losmusste zu meiner Rollenspielrunde, die wir noch in der Bibliothek anfingen, dann aber bald nach draussen verlegten... Dort traf mich dann auch bald Ronald, aber dazu noch mehr... Die Runde selbst verlief seltsam - obwohl meine Spieler, wie sie mir versicherten, eine komplette feste Rollenspielrunde waren und auch eingespielt, tauschten sie keine Informationen und spalteten sich bald in drei kleine Grüppchen a zwei Spieler, mit denen ich dann jeweils einzeln spielen musste. Zusammenbringen konnte ich die Gruppe nicht vor 19.00 Uhr, und da war ich schon halb am Verzweifeln... Die Spieler waren o.k., vielleicht bin ich einfach zu sehr von meiner Leib-und-Magen-Runde verwöhnt und verweichlicht - oder sollte wieder öfter beim AKF spielleitern... 8) Trotzdem versicherten mir die Leute später, es hätte Spass gemacht, und das ist ja schliesslich die Haupsache. Aber ich verstehe einfach nicht, warum Leute mit ihrer kompletten Rollenspielrunde - am besten noch inklusive Spielleiter - au einen Con gehen,sich dort an einen der Tische setzen und dann einfach - wie immer, bloss mal an anderem Orte - spielen. Hmmm. Ist sogar in einigen Fällen passiert.
Naja, Zeit, mal etwas über das Catering loszuwerden. Belegte Brötchen, Kaffee, Softdrinks und Schokoriegel gab's in Mengen und zu fairen Preisen, dagegen bezahlte man am ersten Tag für eine SChiessel Nudeln mit Pilzsausse 5 DM, mit Hackfleischsausse sogar 6 DM - was mir ein wenig happig vorkam, obwohl's wenigstens gut schmeckte... Dagegen war die Küchen-Crew diesmal wirklich sehr freundlich - trotz des Scheissjobs, der Küchendienst nunmal ist - keine Ahnung wie die Orga die Leute so motiviert hatte - vielleicht lag's ja auch an den Pilzen... 8) Am Sonntag gab's übrigens entweder Chili oder vegetarisches Curry, jeweils für 5 DM, womit ich wesentlich besser leben konnte - das war das Geld auch wert... Wie die Preise im einzelnen zustande gekommen waren, hab' ich nicht 'rauskriegen können, wohl aber, dass auch einige der HGelfer den Nudel-Preis ein wenig happig fanden... Drausen fing inzwischen die Norddeutsche Live-Bloodbowl-Meisterschaft an, auch fanden sich Leute zum Jugger-Spielen (kennt noch jemand den Film mit Rutger Hauer?), drinnen inzwischen wurde der von Rollenspilern und Fans gedrehte Spielfilm "Schwertmeister Exodus" gezeigt - uber den ich nur vom Hörensagen berichten kann, dass es wohl ein B-Film mit einer C-Handlung, D-Schauspielern und E-Effekten sein soll - jedenfalls war wohl kaum jemand begeistert, und das obwohl der Film auf Aventurien spielt... Das Filk-Konzert dagegen schien begeisterte Zuschauer geradezu anzuziehen... Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch schon wieder ganz andere Probleme, da sich viel zu viele Leute zum Vampire-Live angemeldet hatten, ein anderer SL nun auch ein Live abhalten wollte... Naja, bis wir das alles entknotet hatten, wurde es auch schon Zeit, die Spieler einzuweisen. Was soll ich sagen - als ich da diese ganzen Pseudo-Vampire vor mir stehen sah, die teilweise ganz offensichtlich durch Schummeln, Schleimen oder Motzen dachten, sich noch ins Spiel 'reinzwingen zu können, wollte ich eigentlich schon nach Hause. Nachdem wir allerdings das organisatorische geregelt hatten, entpuppten sich die meisten der Spieler doch als angenehme Überraschung - Merke: Nicht gleich jeden verurteilen, nur weil er Pannsamt und tonnenweise Schminke trägt... 8) Unser Plot schien dagegen weniger gut anzukommen, wir hatten halt sowas nettes cthulhuides (nein, kein Crossover, ich meine nur vom Konzept - Spieler treffen auf übermächtiges Böses, haben ganz offensichtlich keine Chance zu gewinnen und versuchen lediglich, mit heiler Haut davonzukommen) geplant, aber irgendwie waren einige Lute nachher ziemlich sauer. Merke - auch wenn Cthulhu ein Renner ist, bei Lives wollen die Leute gewinnen - vielleicht liegt's daran, dass sie alles persönlicher nehmen als im Pen&Paper... Vielleicht gibt's deshalb auch keine Cthulhu-Lives, und das Regelwerk verkauft sich auch so mies... Immerhin sah' ich zwei Pärchen (weiblicher Spielerin/männlicher Spieler), die sich so ich glaube vor dem Live nicht kannten und denen wir Charaktere mit zusammenhangenden Hintergründen gegeben hatten, auch am nächsten Tag noch die ganze Zeit zusammen, schmusend usw... Merke: Vampire-Live-Spieler wissen entweder nicht, wann es vorbei ist, oder Vampire-Spielen macht *doch* sexy... 8) Und die arme SL kriegt nie jemanden ab... 8) Um 4 Uhr morgens war jedenfalls alles vorbei, nachdem die Schlafplatz-Aktion schon mehrere Male an diesem Tag in die Hose gegangen war klappte dann doch noch alles, die Leute, die nicht mehr konnten wurden abgeholt, der Rest spielte durch... Claudia und ich erklärten Janni zu unserem offiziellen Bedman, und nach viel zu wenig Schlaf kam dann der...
Sonntag: Ich muss ganz ehrlich zugeben, den grössten Teil des Morgens verschlafen zu haben... So kam es dann auch, dass ich das Hamburg-Haus betrat und erschrak... Nicht nur, dass mal wieder die typische Sonntag-Mittag-Flaute herrschte (Cons, die zwei Tage dauern, sind grundsätzlich am Sonntag mittag erschreckend leer, egal wi's am Vortag war...), nein, die von Martin schon beschschriebenen "schwarzen Jungs" dominierten den Eingangsbereich - irgendwie wollte ich gleich wieder ins Bett... Allerdings waren die Spieltische wieder gut belegt, auch wenn die thematische Vielfalt auch am Sonntag wieder eher dem Mainstream zum Opfer fiel... Derjenige, der mir von diesen Cons erzählt hat, wo sie hauptsächlich Exotensysteme spielen, soll mir bitte nochmal schreiben und mir erkären, wie die das machen... Dann kam mein Kassendienst, Gelegenheit, mal auf die Preise dort einzugehen... am Sonntag kostete der Eintritt 7 DM, am Samstag glaub' ich 10 DM. Blöd geplant war, dass die Ermässigung für Gewandete nur am Samstag galt, gerade den Sonntag muss man bei einem zwei-Tages-Con attraktiver machen... Nett allerdings die Idee, Eltern in Begleitung ihrer Kinder umsonst 'reinzulassen - so ist so manches Elternteil vorsichtig und misstrauisch, aber doch entschlossen den Kindern gefolgt, und das eine oder andere Gespräch mit Eltern und Grosseltern war ausnahmslos nett. Blöd war auch noch, dass die Kasse ursprünglich bis 18:00 Uhr offen bleiben sollte, wo die Leute eigentlich schon ab 17:00 Uhr keine Chnace hatten, noch in einen der Programmpunkte einzusteigen - aber nachher hatte die Orga ein Einsehen und lies die Kasse schon um 17:00 Uhr dichtmachen... Naja, mein Kassedienst ist sonst nicht weiter interessant, schön aber, dass Martin und Ronald mich besuchten und wir eine ganze Weile quatschen konnten - und Ronald mit seinem Pappphotoapparat nerven konnte... 8) Witzig übrigens, Ronald hatte ich mir *ganz* anders vorgestellt, grösser und Ende 20, mit Bart und ohne Brille... keine Ahnung, wie ich *dadrauf* kam - bei Martin lag' ich jedenfalls halbwegs richtig, nur die Haare hatte ich mit irgendwie anders vorgestellt... (hat mich da eine bestimmte Posterin geprägt, dass ich auf einmal auf die Haare achte? - bestimmtnich!). Jedenfalls war es sehr angenehm, zu erkennen, dass die Leute, mit denen man so in der NG quatscht, auch im RL sehr sympatische Menschen sind - macht mich um so gespannter auf das drsrm-Treffen im Sommer... Danke, Jungs, dass ihr vorbeigekommen seid und mir den Kassendienst etwas weniger langweilig gestaltetet... Wie dem auch sei, am Sonntag fanden jedenfalls auch noch eine ganze Menge Workshops statt, unter anderem stellte sich ein Teil des DSA-Entwicklerteams der Öffentlichkeit, um über die Zukunft Aventuriens zu reden, es gab einen Workshop "Historische Tänze", den ich leider verschlief, einen Spezialeffekte-Workshop... Gen Abend dann der Gewandungswettbewerb, den ich das erste mal nicht moderierte, aber bei dem der neue Moderator genau dieselben Fehler machte wie weiland ich (nicht die Leute verarschen, die auf der Bühne stehen, ihnen Zeit geben, sich zu präsentieren, sich am besten vorher mit den Leuten besprechen und die blöden Details, wie das Kostüm denn jetzt gemacht wurde, im Vorfeld klären - das interessiert im Publikum meist keine Sau... alle Ratschläge, die ich wohl nochmal geben muss - schliesslich lernt man aus Fehlern). Die Gewinner wurden dann aber IMHO zu Recht gekürt... Danach fand noch die Spieleauktion des Drachenei's statt , die ich persönlich als beleidigend empfand - nicht nur nutzte der Auktionär die Gelegenheit schamlos zur Selbstdarstellung, auch war der Krams, der Versteigert wurde, unter aller Sau - was haben Rosamude-Pilcher-Romane und Beverly-Hills-90XXX-Fanbücher auf 'nem Rollenspiel-Con zu suchen? Den Fass dem Boden schlug dann aus, als sie einen Karton, in dem angeblich "noch einige nette Sachen" 'drinwaren, versteigerten, und der Karton am Ende nur GW-Tüten und alte Reklameschilder enthielt - was der Auktionär wohl tierisch lustig fand...Nach *dieser* Präsentation ist das Drachenei jedenfalls für mich als Laden gestorben. Interessante Anmerkung noch - zwischenzeitlich warf der Auktionär immer wieder mal Würfel in die Menge, und alle diese gestandenen Rollenspieler, die teilweise noch älter waren als ich, all diese schmissen sich auf den Boden und kämpften wie Furien um sinnlose hässliche W12... Erschreckend, wie leicht man Rollenspieler offensichtlich demütigen kann...
Danach jedenfalls wurden auf einmal alle Helfer auf die Bühne gerufen, um ihnen noch einmal öffentlich zu danken (und ihnen eine kleine Schachtel Marziplanherzen in die Hand zu drücken). Kam etwas überraschend, wäre aber eigentlich eine nette Geste gewesen... wenn sie nicht in Wirklichkeit ein Politikum gewesen wäre... Aber ich will Euch nicht mit den Intrigen und Interna der Norddeutschen Rollenspielvereine nerven... Danach jedenfalls wurde ich zum Zelte-Abbauen geschickt (was wieder mit blöden Witzen und Pöbeln einiger Con-Besucher begleitet wurde - manchmal wünsch' ich mir 'ne Pumpgun plus Granaten...), während drinnen vor den inzwischen nur noch wenigen Anwesenden die Spielleiterverlosung stattfand. Ich wurde zwar gezogen, bekam aber keinen Preis, weil ich nicht vor Ort war sondern abbaute und daher mein Preis an den nächsten weitergereicht wurde - etwas ungeschickt von der Orga, so indirekt die Leute für's Helfen zu bestrafen ... Aber egal, danach wurden die letzten Leute 'rausgescheucht, das (lange, lange) Aufräumen fing an, ich verpasste die letzte Mitfahrgelegenheit nach Kiel und blieb noch 'ne Nacht bei Bedman, und natürlich wurden schon intern wilde Pläne geschmiedet für NordCon '00 (blöder Name, sollten sie besser NordCon 2K nennen...)
Fazit: Der bestorganisierteste Con, dem ich bisher beiwohnte. Die Orga und die Helfer waren kompetent und freundlich, die Vorplanung erschöpfend, man hat durchaus aus den Vorjahren gelernt. Zu Recht landete der NordCon bei dere letzten Fandom-Umfrage auf Platz eins. Das Programm war sehr vielseitig, was die Workshops anging, eher Mainstream allerdings von den Spielrunden her... Die Con-Besucher, die ich zum Teil so traf', konnten mich leider nicht von meiner schlechten Meinung über unsere lieben mit-Hobbyisten abbringen, obwohl ich da auch eiige sehr angenehme Überraschungen erlebt hab'. Ich denke, der Gewöhnliche Besucher hatte sicherlich seinen Spass, ich hatte meinen als Helfer jedenfalls auch.
So ist recht lang geworden, hoffentlich nicht langweilig... Ronald, Martin - Ihr seid 'dran...! Seid mir nicht böse, wenn ich nicht nochmal nach Rechtschreibfehlern suche, jetzt isses 1:30 Uhr, und ich will einfach nur noch ins Bett...
Gute Nacht!